2024-05-08T14:46:11.570Z

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Tobias Schuh im Dress des Mainzer Esport-Teams
Tobias Schuh im Dress des Mainzer Esport-Teams

Tobias Schuh: Als Nachwuchs-Esportler nach ganz oben

Esportler bei Mainz 05 in der Virtuellen Bundesliga +++ wie es für ihn sehr schnell an die Spitze ging

Mainz. Der 19-jährige Tobias Schuh spielt nicht nur Fußball bei der TSG Hechtsheim, sondern ist auch eines der vielversprechendsten Esports-Talente beim 1. FSV Mainz 05 für das Videospiel FIFA. Für den FSV spielt er in der virtuellen Bundesliga, in der verschiedene Esports-Teams der Ersten und Zweiten Bundesliga gegeneinander um die Meisterschaft kämpfen. Die Liga ist in die Süd-Ost-Division und die Nord-West-Division unterteilt und jede Division besteht aus 13 Teams. Die ersten Beiden jeder Division kommen direkt in die Endrunde um die Meisterschaft und die Plätze drei bis sechs jeder Division spielen in einem kleinen Turnier die weiteren Teilnehmer der Endrunde aus. Mainz steht in der Süd-Ost-Division aktuell auf Platz zwölf und Schuh und die anderen Mainzer-Esportler müssen sich für die Rückrunde noch steigern, um das Ziel Endrunde zu erreichen.

Der Kader des Mainzer-Esport-Teams besteht neben Schuh noch aus drei weiteren Spielern. Schuh ist einer der beiden Nachwuchsspieler im Kader und soll eine Führungskraft werden.

Spieltage sind mittwochs

Die Spieltage der Virtuellen Bundesliga der Süd-Ost-Division finden mittwochs statt. "Wir treffen uns um 16 Uhr und spielen dann vor der richtigen Partie erste Warm-Up Spiele gegen andere Bundesligisten. Danach spielen wir uns nochmal im eins gegen eins und im zwei gegen zwei warm und dann beginnt der erste Spieltag. Meistens haben wir auch immer einen Doppel-Spieltag, das heißt wir spielen gegen zwei Teams an einem Tag.

Erst Playstation, dann Xbox

Der erste startet immer um 18 Uhr. Zuerst wird dann das Einzelspiel auf der Playstation gespielt. Danach kommt dann das Einzelspiel auf der Xbox und zum Schluss kommt das zwei gegen zwei auf der Konsole, die sich die Heimmannschaft wünscht. Pro Sieg bekommt man dann drei Punkte, also kann man pro Spieltag neun Punkte erspielen. Nach dem ersten Spieltag gibt es dann eine kleine Pause bis um 20 Uhr dann der zweite Spieltag startet. Danach wird noch gemeinsam gegessen und dann ist der Spieltag vorbei", erklärt Schuh.

Der Weg zum FSV

Doch der Weg in die Virtuelle Bundesliga war für Schuh, der FIFA bereits seit 2015 spielt, nicht einfach. Durch Qualifikationsturniere schaffte es Schuh 2020, sich für die Deutsche Meisterschaft im Einzel zu qualifizieren. Dort erreichte er die Top 25 Deutschlands bevor er ausschied. Durch diesen Erfolg wurden auch Management-Agenturen auf Schuh aufmerksam und einer dieser Agenturen schloss sich Schuh an. Zu diesem Zeitpunkt gab es auch schon den ersten Kontakt zu Mainz 05, aus welchen aber vorerst keine Zusammenarbeit entstand. Erst im September 2021 schaffte es Schuh, in einem Scouting-Turnier der Mainzer auf sich aufmerksam zu machen. "Das Turnier bestand neben mir noch aus elf weiteren Teilnehmern. Im Turnier wurden wir in verschiedenen Disziplinen getestet, wie zum Beispiel ein Spiel im Eins-gegen-Eins und im Zwei-gegen-Zwei, Social Media, wie verhält man sich vor einer Kamera und einem Vereinsquiz zu Mainz. Außer im Eins-gegen-Eins konnte ich an diesem Tag in allen Disziplinen überzeugen und wurde als Esportler übernommen", sagt Schuh.

Esports als neue Sportart

Esports selbst ist eine Sportart, die sich immer mehr etabliert. Trotzdem wissen viele Erwachsene, die mit Videospielen nichts zu tun haben, wenig damit anzufangen. "Wenn ich meinen Großeltern erkläre, was ich mache, dann ist es wahrscheinlich am einfachsten zu sagen, dass ich Fußballprofi bin (lacht). Wenn ich sage, dass ich Profi an der Playstation bin, dann können viele Erwachsene damit wenig anfangen. Ich müsste meinen Großeltern meine Tätigkeit wahrscheinlich stundenlang erklären und am Ende hätten sie es trotzdem nicht verstanden", sagt Schuh.

Kein Spieler älter als 19

Bei jungen Leuten wird Esports allerdings bereits als Sportart verstanden, was sich auch im Altersdurchschnitt der Virtuellen Bundesliga zeigt. Das vierköpfigen Mainzer Esports-Kader ist einer der jüngsten in der virtuellen Bundesliga. Keiner der Spieler ist älter als 19 Jahre. Konkurrenzkampf gehört allerdings auch im Esports, wie in jeder anderen Sportart auch, dazu. "Natürlich kann immer nur einer an der Playstation im Einzel spielen. Es kann also nicht immer jeder zum Einsatz kommen. Im Training unter der Woche schauen die Trainer natürlich auch darauf, ob einer aktuell besser in Form ist als der andere und so wird dann auch entschieden, wer mittwochs ran darf. Trotzdem weiß bei uns jeder, dass wir alle auf einem sehr ähnlichen Niveau sind und jeder gönnt dem anderen seine Spielzeit. Das sieht man ja auch daran, dass wir uns alle gegenseitig helfen und gegenseitig unsere Spiele analysieren", sagt Schuh.

Aufschwung für die Rückrunde

Aktuell läuft es für das Mainzer Team allerdings noch nicht so gut. Mit 33 Punkten steht man aktuell auf Platz 12 der Süd-Ost-Division und hat bereits 14 Punkte Rückstand auf den rettenden Platz sechs. Das Ziel für die Rückrunde ist mit mindestens Platz sechs allerdings klar gesetzt. "Leider läuft es bis jetzt noch nicht so gut. Da spielen viele Faktoren mit rein, wir sind ein sehr junges und unerfahrenes Team. Nur einer aus dem Kader hatte vor der Saison bereits VBL Erfahrung. Der Rest ist das erste Mal dabei und wir haben niemanden der so erfahren ist, dass er vorangeht und Verantwortung übernimmt. Wir werden die Zeit in der dreiwöchigen Winterpause aber nutzen, um zu trainieren und an unseren Fehlern zu arbeiten. Dann starten wir in der Rückrunde unser Comeback, genauso wie die Mainzer es in der Fußball-Rückrunde letztes Jahr auf dem echten Rasen gemacht haben", sagt Schuh.

Gemeinsam nach Berlin

Neben der VBL gibt es wie ich echten Fußball auch den E-DFB-Pokal. Bei diesem Turnier können sich Amateur-Esportsvereine, die nicht in der Ersten oder Zweiten Bundesliga spielen, über Qualifier für die Zwischenrunde qualifizieren. In der Zwischenrunde treffen die Amateurvereine dann auf die Mannschaften der VBL. Die Gewinner der Zwischenrunde ziehen in die Hauptrunde ein, welche mit 32 Teams in Berlin stattfindet. Die letzten acht Teams spielen dann im Finale um den DFB ePokal. "Wir wollen natürlich auch die Hauptrunde erreichen. Das ist eins von unseren großen Saisonzielen, dass wir dann zusammen nach Berlin fahren, wäre natürlich ein Bonus", sagt Schuh.

An der Konsole hat es Schuh also zum Profi geschafft und konnte sein Hobby zum Beruf machen. Wie weit sein Weg im Esports noch führen wird, darf mit Spannung erwartet werden.

Aufrufe: 08.1.2022, 06:00 Uhr
Simon SchwarzAutor

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