2024-06-04T08:56:08.599Z

Allgemeines
Tim Schels ist beim SV Heimstetten unumstrittener Stammspieler - und Leader Gerald Förtsch
Tim Schels ist beim SV Heimstetten unumstrittener Stammspieler - und Leader Gerald Förtsch

Tim Schels: Mit 20 Jahren schon lautstarker Anführer beim SVH

Vize-Kapitän und Wortführer in Heimstetten

Mit gerade einmal 20 Jahren ist Tim Schels schon der lauteste Spieler beim SV Heimstetten - und Vize-Kapitän. Dabei musste ihn das Trainerteam erst vom Verbleib überzeugen.

Heimstetten – Die Binde ist gut sichtbar um den Arm von Lukas Riglewski gewickelt – und doch stellt der Stadionsprecher vor dem Heimspiel des SV Heimstetten gegen Schalding-Heining Tim Schels als „unseren Kapitän“ vor. Ein Irrtum, der jedoch nicht ganz abwegig ist. Zum einen, weil Schels seit dieser Saison Vizekapitän beim Regionalligisten ist. Zum anderen, weil der langjährige Unterhachinger auf dem Feld stets der mit Abstand lautstärkste Heimstettner ist – und das mit 20 Jahren.

„Das Alter spielt da aus meiner Sicht keine Rolle“, stellt Schels klar. „Ich will Verantwortung übernehmen.“ Und so ist der Erdinger auch gegen Schalding der Lautsprecher seiner Elf, dirigiert die Mitspieler und feuert sie an – diesmal aber vergebens. Denn am Ende steht eine „verdiente“ 1:3-Niederlage, wie Schels und Trainer Christoph Schmitt unisono einräumen. „Wir haben einige Chancen liegen gelassen“, moniert der Coach. „Und wir haben es insgesamt nicht so gut gemacht wie in den vergangenen Wochen.“

Da hatte der SVH nach drei Auftaktpleiten für Aufsehen gesorgt, als er erst gegen Rain gewann und dann Rosenheim mit 6:1 abfertigte. Und dennoch sagt Tim Schels: „Uns war immer klar, dass es keine leichte Saison wird.“ Schließlich wurde der Kader im Sommer extrem verjüngt – was nicht zuletzt am schmaler gewordenen Etat lag. Auch Schels gibt offen zu, mit einem Wechsel geliebäugelt zu haben. Doch nach einem Gespräch mit dem Trainerteam habe er sich dann entschieden, in Heimstetten zu bleiben. „Sie haben mir gesagt, dass ich einen Haufen Verantwortung bekomme“, sagt Schels. „Ich will versuchen, hier ein richtig geiles Jahr zu spielen und verletzungsfrei zu bleiben. Danach schauen wir mal, wie‘s weitergeht.“

Schließlich hat der 20-Jährige, auch wenn er inzwischen ein Studium der Sportwissenschaften begonnen hat, den Traum vom Profi-Fußball noch nicht aufgegeben. Genau dorthin schien er in Unterhaching auf dem Weg zu sein – als jüngster Regionalligaspieler aller Zeiten (mit 16), als Kapitän der Hachinger U17 und als U18-Nationalspieler. Doch dann warfen ihn diverse Verletzungen aus der Bahn, worauf er bei der SpVgg kaum mehr zum Zug kam. Und so wechselte Tim Schels 2018 zum SVH, wo er inzwischen aus dem Mittelfeld nicht mehr wegzudenken ist – auch ohne Kapitänsbinde.

Aufrufe: 028.8.2019, 10:59 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Patrik StäblerAutor