Thomas Götz will angreifen

Bergisch Gladbach. So richtig gefällt Thomas Götz sein neuer Status nicht. In der vergangenen Saison in der Fußball-Regionalliga war der Angreifer einer von vielen Spielern beim SV Bergisch Gladbach 09. Das war auch nicht toll. Aber nach dem Abstieg und dem Auseinanderbrechen des Kaders ist Götz mit 31 Jahren plötzlich der älteste Spieler im Kader — eine neue Verantwortung. Aber auch eine neue Herausforderung? „Natürlich stelle ich mich dieser Aufgabe und freue mich darauf. Es ist jedoch schon erstaunlich, dass ich jetzt hier plötzlich der Älteste bin”, sagt Götz. „Damit hatte ich nicht gerechnet.”

Der Stürmer hat vor seinem Wechsel nach Bergisch Gladbach viele Jahre in der Mittelrheinliga verbracht, unter anderem beim VfL Leverkusen und dem FC Junkersdorf. Und fast immer war er für eine zweistellige Anzahl an Treffern gut. Besondere persönliche Ziele will sich Götz dennoch nicht setzen: „Was bringt es, wenn ich 15 Tore mache und wir nur Zehnter werden? Mir ist es lieber, ich treffe gar nicht und wir steigen dafür auf.”

Wegen dieser beiden Eigenschaften ist Trainer Schacht froh, Götz ein weiteres Jahr gebunden zu haben: „Thomas ist ein absoluter Mannschaftsspieler. Er ist sich auch nicht zu schade, mal nach hinten zu arbeiten. Seine große Stärke ist jedoch seine Ruhe im gegnerischen Strafraum, seine Treffsicherheit.”

Obwohl die vergangene Saison nach Verletzungen und Platzverweisen nicht so glücklich lief, kennen diese Qualitäten auch andere Vereine. „Ich hatte gute Angebote”, sagt Götz. „Dort hätte ich sicher mehr Geld verdienen können. Aber ich fühle mich in Bergisch Gladbach wohl, und die Bedingungen sind hervorragend. Ich will noch mal richtig angreifen.”

Wenn der Stürmer das sagt, dann ist das kleine leere Floskel. Dann darf man diese Ankündigung durchaus ernst nehmen. Für Bergisch Gladbach wäre das gut. Denn Götz hat durchaus ambitionierte Ziele: „Wir wollen mindestens unter die ersten fünf kommen. Vielleicht können wir sogar die Rückkehr in die Regionalliga schaffen. Viele Mittelrheinligisten wollen ja nicht aufsteigen. Ich sehe durchaus die Möglichkeit dazu.”

Götz will seinen Anteil daran haben, dass das keine wilde Träumerei bleibt. Er will Taten folgen lassen: „Ich liebe den Fußball zu sehr, um jetzt die Beine hochzulegen. So lange es noch geht, will ich eine gute Rolle spielen.” In den vergangenen Jahren ist ihm das immer ganz gut gelungen. Nur die vergangene Serie war eben nicht so toll. Die will er jetzt vergessen machen. Am 15 Juli beginnt der Mittelrheinligist mit der Vorbereitung. Götz ist wieder fit. Das will er den vielen jungen Kollegen zeigen. Er ist der Älteste. Er ist einer der Erfahrensten. Er ist einer der Besten. Er ist einer der Hoffnungsträger.

SV Bergisch Gladbach 09:

Zugänge: Nozonu Nonaka (SC Brühl), Martin Schiefer, Thomas Schloeßer, Keisuke Matsuda (alle SG Worringen), Nuno Sanches (Hilal Maroc Bergheim), Hideatsu Ichihara (Juntendo University of Japan), Andres Jamauca (eigene Jugend), Arden Hyseni (A-Jugend Viktoria Köln), Anton von Lampe (A-Jugend BW Friesdorf), Marcel Tolzin (FC Kray), Julian Kapitza (1.FC Wülfrath), Andre Kreuer (VfL Leverkusen), Lars Wessel (Fortuna Köln), Andre Peters (TuS Marialinden).

Abgänge: Gino Windmüller (SSV Jahn Regensburg), Tobias Balduan (SV Schlebusch), Abdelkader Maouel (SF Siegen), Rachid Eckert, Bastian Wernscheid (beide FC Bergheim 2000), Deniz Öztürk (SpVg Wesseling-Urfeld), Andre Schilamow (TuS Erndtebrück), Sven Forsbach (Karriereende), Ricardo Retterath (Bonner SC), Fabian Heinen, Andreas Dreiner, Norman Wermes, Kevin Reuter, Fatih Sezer (alle Ziel unbekannt).

Der Kader: Tor: Michael Cebulla, Chris Fiegler; Abwehr: Lars Wessel, Marcel Tolzin, Andres Jamauca, Tobias Zinken, Thomas Schloeßer; Mittelfeld: Martin Schiefer, Nozonu Nonaka, Seung-Hwa Jung, Bünyamin Kilic, Ajet Shabani, Hideatsu Ichihara, Keisuke Matsuda, Anton von Lampe, Andre Kreuer; Sturm: Fatih Sanli, Thomas Götz, Daniel Chitsulo, Nuno Sanches, Arden Hyseni, Andre Peters; Funktionsteam: Dietmar Schacht, Jörg Kraus, Uli Bartsch, Nick Wurian, Karin Schmitz, Chris Schmitz, Conny Stöppler