2024-05-02T16:12:49.858Z

Transfers
Stürmer Stefan Schmidl (rechts) hat sich in der Region längt einen Namen gemacht. Jetzt möchte es der 29-Jährige nochmal in der Landesliga versuchen.
Stürmer Stefan Schmidl (rechts) hat sich in der Region längt einen Namen gemacht. Jetzt möchte es der 29-Jährige nochmal in der Landesliga versuchen. – Foto: Andreas Feldl

Tegernheim: Schmidl soll für Tore sorgen

Der kantige Stürmer kommt vom TSV Langquaid. Landesligist hat das Training wiederaufgenommen.

Es ist ihnen anzusehen, dass sie nach den fußballlosen Monaten vor Freude und Euphorie, wieder einen Ball am Fuß zu haben, nur so strotzen: die Kicker des FC Tegernheim stehen seit Kurzem wieder gemeinsam auf dem Trainingsplatz. Der Plan für die nächsten Wochen steht – zumindest auf dem Papier: der Landesligist startet am kommenden Montag, 27. Juli, voll in den Trainingsbetrieb. Bisher war am Hohen Sand freiwilliges Kicken angesagt. In einer sechswöchigen Vorbereitung soll der Grundstein gelegt werden für die Mission frühzeitiger Klassenerhalt.

Die ersten Schritt zu einem erfolgreichen Re-Start werden allerdings bereits in diesen Tagen gemacht. So wird wieder gemeinsam trainiert. Zunächst einmal die Woche, und zwar auf freiwilliger Basis. Dennoch ist die Trainingsbeteiligung hoch. Während der „Vor-Vorbereitung“ stehen Laufeinheiten an. Ab kommendem Montag steigen die Spieler schließlich voll in die Vorbereitung ein. Ein paar Testspiele wurden auch ausgemacht. Vorsoglich, denn wann Fußballspiele wieder erlaubt sind, ist derzeit noch unklar. Tegernheims sportlicher Leiter Thomas Schweiger ist skeptisch. Die Kontaktbeschränkungen sind bis 2. August verlängert worden. Ich weiß nicht, ob wir bis dahin Freundschaftsspiele austragen dürfen, überlegt er, um nachzuschieben: „Das ist das blöde an der ganzen Situation. Keiner weiß, wie es wirklich weitergeht. Und, ob man im September überhaupt wieder spielen kann.

Die Mannschaft ist „heiß
Trotz aller Ungewissheiten werden sich die Tegernheimer akribisch auf den für das zweite (Liga) respektive erste (Pokalquali oder Ligapokal) September-Wochenende geplanten Re-Start vorbereiten. Drei bis vier Einheiten pro Wochen sind angesetzt. Die ersten Eindrücke seiner Kicker stimmen Schweiger positiv. Jeder hat seine Läufe gemacht. Die Jungs sind heiß und wollen wieder spielen, klar, nach so einer langen und abrupten Pause, berichtet Schweiger. Dass die Mannschaft dann, wenn es wieder ernst wird, fit sein wird, davon ist Schweiger überzeugt.

Im Kader gab es, im Gegensatz zu manchen Ligakonkurrenten, nicht viele Änderungen. Eine großartige Fluktuation mit Zu- und Abgängen war sowieso nicht im Sinne der Verantwortlichen. Grundsätzlich hätten wir diesen Sommer auch unter normalen Umständen nicht so viel gemacht. Wir haben eine junge Truppe, wollen die Mannschaft zusammenhalten und uns nur punktuell verstärken, verdeutlicht Schweiger. Mit zwei, drei potenziellen Neuzugängen war man in Gesprächen, sie spielen die Saison allerdings bei ihrem jetzigen Verein zu Ende. Nicht zu vernachlässigen sind Daniel Zemer (20), Simon Hecht (24) und Benedikt Kaunzner (24). Das Trio kam bereits im Winter vom Bezirksligisten SV Burgweinting, ehe Corona die Planungen durchkreuzte. Froh ist Schweiger darüber, dass sich bei keinem Spieler beruflich etwas verändert hat, sodass niemand den Verein verlassen hat.

Die drei Winterzugänge vom SV Burgweinting um Simon Hecht wollen sich am Hohen Sand beweisen. Corona machte ihnen einen Strich durch die Rechnung.
Die drei Winterzugänge vom SV Burgweinting um Simon Hecht wollen sich am Hohen Sand beweisen. Corona machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. – Foto: Christian Brüssel


Einzige Ausnahme ist Marius Dimmelmeier. Der 25-Jährige vollzieht seinen Wechsel zum Bayernligisten DJK Ammerthal sofort. Mitausschlaggebend ist seine berufliche Veränderung nach Nürnberg. Nicht zuletzt, weil Dimmelmeier dem Verein bereits vor ein paar Monaten seinen Wechselwunsch mitgeteilt hatte, hat der FC vollstes Verständnis für dessen Entscheidung, schon jetzt zu wechseln.

Eine Belebung für den Sturm
Einen Sommerneuzugang gibt es am Hohen Sand aber doch. Vom niederbayerischen Bezirksligisten TSV Langquaid kommt Stefan Schmidl (29). Er machte sich beim SC Regensburg und allen voran beim TSV Bad Abbach als torgefährlicher Mann einen Namen. 99 Tore in 271 Punktspielen stehen in Schmidls Vita. Er ist jetzt fast 30 und will es nochmal in der Landesliga versuchen, so Thomas Schweiger. Weil Stürmer Gentrit Isufi aufgrund eines Leistenbruchs noch nicht wieder „im Saft“ steht, kam dem FC die Verpflichtung des robusten Offensivspielers sehr gelegen. Gerade, weil Stefan Schmidl vorne recht variabel einsetzbar ist. Und auch charakterlich holen wir uns da einen, der sich immer voll reinhaut. Es hat uns, auch durch die Ausfälle von Tom Schneider und Sven Hofmann, vielleicht an der ein oder anderen Stelle ein Stabilisator gefehlt, der vorneweg geht. Und so einer ist Steff. Er ist sich nicht zu schade, sich auch mal in den Dreck zu hauen, freut sich Tegernheims sportlichen Leiter, welcher selbst schon gegen Schmidl gespielt hatte. Gleichzeitig hofft Schweiger, dass der Neue die jungen Spielern mit seiner Erfahrung weiterbringen kann.

Sportlich hat sich der FC Tegernheim im alten Jahr eine gute Ausgangslage für die Restsaison herausgespielt. Acht Punkte beträgt das Polster zu den Abstiegsplätzen. Es geht primär um den frühzeitigen Klassenerhalt. Beim FC sind alle zuversichtlich, dass das hinhaut. Wir hatten eine relativ gute Serie vor der Winterpause. Zu Beginn warten Pfreimd, Grafenwöhr und Kareth auf uns. Wenn wir aus den ersten drei Spielen sechs oder sieben Punkte holen, sind wir eh schon gut dabei, rechnet Schweiger vor. Geht der Plan auf, können die restlichen Spiele in Liga und Pokal zusätzlich dazu genutzt werden, um Spielern Einsatzzeiten zu geben, die bislang nicht so zum Zug gekommen sind. In jedem Fall schlummert in der jungen Mannschaft des FC Tegernheim noch einiges an Potenzial.

Aufrufe: 021.7.2020, 08:00 Uhr
Florian WürtheleAutor