Tagesform reicht diesmal nicht

Luca Vanni, der Trainer der Unterlegenen, präsentierte sich ebenfalls niedergeschlagen. ,,Das fühlt sich scheiße an und tut mir für die Jungs leid", sagte er. Dem 22-Jährigen fiel es wahrlich nicht leicht, die Tränen seiner Spieler mit anzusehen. Aber Vanni redete nicht Drumherum: ,,Schott ist der verdiente Meister." Den endgültigen Knock-out setzte Lukas Fischer mit seinem 3:1. In dieser 76. Minute wusste Vanni, dass der Titel in diesem Jahr an Schott geht. Aber das war für den Trainer nicht der entscheidende Moment. Vielmehr lenkte für ihn der 1:1-Ausgleich durch Altin Vrella (29.) das Spiel in die Richtung der Mainzer. Bis dato wähnte er sein Team auf einem guten Weg, aber dann packte der Innenverteidiger aus 30 Metern den Hammer aus. ,,Bitter" und für Vanni irgendwie der Genickbruch für Gau-Odernheim.

Nicht ganz unschuldig schien in dieser Szene Keeper Felix Reichert. Denn der Schuss schlug zentral im Kasten ein und schien demnach nicht unhaltbar. Und so zog sich das bei ihm durch die gesamte Begegnung. Er hatte schon von Start weg einige Unsicherheiten in seinem Spiel. Deshalb schnappte sich Daniel Diel, Torwart der Aktivenmannschaft, zur Pause den 16-jährigen und versuchte ihm paar aufmunternde Worte an die Hand zu geben. Es machte auch zunächst den Anschein, als hätte Diel die richtigen Worte gefunden, hielt Reichert doch stark gegen Maurice Pinger (43.). Aber das war im Endeffekt nur ein kleines Aufflackern. So hatte er auch bei den Toren zwei und drei seinen Anteil. Beim 2:1 durch Claudius Ebert (52.) irrte er unglücklich im Strafraum herum und beim Fischer-Treffer zögerte er zu lange mit dem Rauskommen.

Einen Vorwurf machte ihm allerdings niemand. ,,Er hat eine überragende Runde gespielt", strich Diel heraus und hatte damit die selbe Meinung wie Vanni und die beiden Jugendleiter Kai Preuß und Andreas Lier. Die beiden Letzteren machten für die Niederlage eher die Tagesform aus. ,,Wir haben schon deutlich bessere Spiele absolviert", haderten die zwei. Ursächlich dafür schien aus deren Sicht die ungewohnte Situation. ,,Für uns war es ein Bonusspiel, zu dem uns Schott eingeladen hat. Für uns war das neu, für Schott etwas Normales. Diese Nervosität hat uns gehemmt."

In diesem Zusammenhang betonte Vanni eindringlich, dass die Pleite nichts mit dem Willen seiner Fußballer zutun hatte. ,,Es gab nicht einen Spieler, der nicht alles rausgehauen hat." Nach seiner Einschätzung fehlte einfach ein wenig ,,das Matchglück", um vielleicht die Sensation zu schaffen. Die Pleite mag nun auch die nächsten Tage wehtun. Doch ,,das wandelt sich in Stolz um", ist sich Vanni sicher. ,,Als Aufsteiger haben wir eine überragende Saison gespielt."

Zumindest in der Anfangsphase vermittelte Gau-Odernheim den Glauben, die Begegnung gewinnen zu können. Der forsche Auftritt in der ersten Viertelstunde wurde mit 1:0 durch Fabio Moreno Fell gekrönt, der nach dem Lattenkopfball von Justin McCoy die Kugel ins leere Tor einschob (11.). Allerdings ,,sind wir ruhig geblieben und haben dann den Fußball gespielt, der uns auszeichnet", lobte ein erleichterter Schott-Trainer Michael Klinkhammer sein Team.

TSV Gau-Odernheim: Reichert - N. Habig (77. McCoy), Ordowski, Wouda, Schölch - Y. Görke (68. Lazar), M. Görke - Hauf, McCoy (48. Lampert), Gerhardt (60. Gröhl) - Fell.