2024-05-02T16:12:49.858Z

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„Die Jungs sind cool, das ist eine tolle Mannschaft“ – Stürmer Thomas Eckmüller fühlt sich in Palzing pudelwohl. Dass er zum SVA ging, hatte vor allem mit Trainer Sepp Summerer zu tun.  Lehmann
„Die Jungs sind cool, das ist eine tolle Mannschaft“ – Stürmer Thomas Eckmüller fühlt sich in Palzing pudelwohl. Dass er zum SVA ging, hatte vor allem mit Trainer Sepp Summerer zu tun.  Lehmann

SVA Palzing: Thomas Eckmüller spielt nach 13 Jahren wieder unter Coach Summerer

Überraschender Wechsel

Der Wechsel von Thomas Eckmüller zum Bezirksliga-Aufsteiger SVA Palzing kam für viele überraschend. Eine große Rolle spielte dabei sein Förderer: Trainer Sepp Summerer.

Palzing – Er ist in der Jugend für den FC Bayern München aufgelaufen, hat in der Bayernliga für Buchbach und Heimstetten getroffen und war in der Bezirksliga Spielertrainer. Jetzt schnürt er seine Fußballschuhe für den SVA Palzing: Stürmer Thomas Eckmüller. Wer ihn kennt, der versteht seine Entscheidung für den Wechsel ins Ampertal. Eine große Rolle spielte dabei der Name Sepp Summerer – und Eckmüllers Schulter.

Eckmüller ist 32, Summerer, sein Trainer beim Bezirksligisten Palzing, ist doppelt so alt. Und die beiden verbindet eine Menge – sportlich wie beruflich. „Wir kennen uns seit 15 Jahren. Sepp hat mich damals in Freising in die Erste Mannschaft hochgezogen, obwohl ich noch A-Jugendspieler war. Und er war mein erster Chef in der Sparkasse“, erzählt Eckmüller. Als er 2003 aus der U 17 des FC Bayern in die A-Jugend des SEF wechselte, trainierte Summerer das Landesliga-Team. Ein Jahr später berief der Coach das Talent in die Erste – und Eckmüller lieferte ab: In seiner Premierensaison im Herrenbereich erzielte er als 17-Jähriger acht Tore, in der nächsten Spielzeit legte er 15 Treffer nach.

Thomas Eckmüller hat schon vier Schulter-OP‘s hinter sich

Anno 2006 wechselte Eckmüller in die Bayernliga zum SV Heimstetten. Es ging nur in eine Richtung: nach oben. Sehr wahrscheinlich würde Eckmüller im Jahr 2019 nicht für den SVA Palzing auflaufen, wenn ihn sein Körper nicht immer wieder ausgebremst hätte. „Meine Schulter ist meine Schwachstelle. Ich wurde schon vier Mal operiert“, erzählt der 32-Jährige.

Auch deshalb ging es über den Bayernligisten TSV Buchbach zurück in die Landesliga zum TSV Eching, bis er 2013 ein neues Kapitel aufschlug: Er wurde Spielertrainer beim Kreisligisten SpVgg Altenerding. Involviert in seine Entscheidung war: Sepp Summerer. „Er war bei all meinen Wechseln informiert und hat mir Tipps gegeben“, sagt Eckmüller. Er legt Wert auf die Meinung seines Förderers, obwohl er selbst klare Vorstellungen hat. Die Entscheidung, den Weg des Spielertrainers einzuschlagen, war logisch.

„Es macht mir Spaß, Leuten etwas beizubringen. Ich bin auch beruflich im Coaching unterwegs“, erklärt Eckmüller. Und weiter: „Als sich die Möglichkeit ergab, Spielertrainer zu werden, musste ich nicht lange überlegen. Viele machen den Schritt gegen Ende ihrer Karriere, mit Anfang 30. Ich war 26 und konnte auf dem Platz noch etwas bewegen.“

Erfolgreiche Jahre beim FC Finsing

Nach drei Jahren in Altenerding wechselte er zum FC Finsing, mit dem er in seiner ersten Saison von der Kreisliga in die Bezirksliga aufstieg. „Wir sind damals mit null Budget hochgekommen. Da war ich schon stolz drauf.“ Er hatte den Sprung vom Spieler zum spielenden Trainer dank seiner individuellen Klasse und Führungsqualitäten gemeistert. Gefordert hat ihn der Umstieg dennoch: „Der Spielertrainer-Job wird total unterschätzt“, sagt er und zählt auf: „Man muss das Training vorbereiten, Freundschaftsspiele organisieren, sich um Wechsel kümmern, Gespräche führen und während der Spiele vom Feld aus analysieren und Entscheidungen treffen.“

Obwohl er 2018 während seiner Zeit in Finsing sogar zum Trainer des Jahres in der Bezirksliga Nord gewählt wurde, trat er im Frühjahr 2019 zurück. „Ich habe mich damals entschieden, nach sechs Jahren als Spielertrainer eine Auszeit zu nehmen. Es war in Kombination mit meinem Beruf ein enormer Stress“, blickt Eckmüller zurück. Er hatte sich auf eine Pause eingestellt, als sich sein alter Bekannter Sepp Summerer bei ihm meldete. „Der Kontakt zu Sepp ist nie abgerissen. Er war sogar auf meinem 30. Geburtstag“, erzählt Eckmüller. Summerer war im Sommer mit dem SVA Palzing aufgestiegen und hatte in der Offensive einen personellen Notstand. „Er hat mich überredet. Klar ist, dass ich das bei keinem anderen Trainer gemacht hätte“, sagt der Stürmer. Eckmüller stieß während der Saisonvorbereitung zum Team. „Und dann habe ich mir im zweiten Training die Schulter ausgekugelt“, seufzt der 32-Jährige.

Eckmüller: Turbulente erste Wochen beim SVA Palzing

Seit seinem SVA-Debüt am sechsten Spieltag erlebte er turbulente Wochen: ein Hattrick bei seinem zweiten Einsatz, ein verschossener Elfer beim 2:0-Sieg gegen sein Ex-Team Finsing und eine Gelb-Rote Karte beim 0:1 gegen Pfaffenhofen, als er einer von drei Palzingern war, die des Feldes verwiesen wurden. „Wir werden bis zum Ende gegen den Abstieg spielen. Aber es macht Spaß in Palzing – die Jungs sind cool, das ist eine tolle Mannschaft“, sagt Eckmüller. Wie lange er beim SVA bleibt, weiß er nicht. „Irgendwann werde ich wieder Spielertrainer oder Trainer werden. An Angeboten hat es nach meiner Zeit in Finsing nicht gemangelt.“

Aufrufe: 018.9.2019, 16:48 Uhr
Freisinger Tagblatt / Moritz StalterAutor