2024-04-29T14:34:45.518Z

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Christian Doll ist seit Jahren ein Garant für fußballerische Klasse.
Christian Doll ist seit Jahren ein Garant für fußballerische Klasse. – Foto: Archiv mm

SV Pullach: Torjäger Christian Doll kommt - Spielender Co-Trainer

"Man weiß ja, was er kann"

Kleiner Transfercoup beim SV Pullach: Der als Tabellen-16. stark vom Abstieg bedrohte Bayernligameister 2017 hat mit Christian Doll einen Torjäger-Dauerbrenner verpflichtet. Der 33-Jährige soll dabei nicht nur als Stürmer sondern auch als Co-Trainer von Spielertrainer Alexander Benede für einen Höhenflug der Raben sorgen.

Pullach – Benende und Doll kennen sich noch aus ihrer gemeinsamen Zeit beim BC Aichach, mit dem sie, wie übrigens auch SVP-Mittelfeldroutinier Michael Hutterer, 2014 Bayernligameister wurden. Doll, der in Forstenried wohnt, ist, seit er 2006 der U19 des FC Bayern entwachsen war, stets ein gefürchteter Angreifer im gehobenen Amateurfußball mit normalerweise zweistelligen Trefferquoten pro Saison gewesen. Dem Einstieg in eine Profikarriere am nächsten kam er 2007/08 bei Wacker Burghausen. Doch in der damals drittklassigen Regionalliga reichte es nur zu vier Kurzeinsätzen, für die Wacker-Reserve traf Doll in der Landesliga hingegen 30 Mal. Nach Stationen beim FC Ingolstadt II, TSV Aindling, FC Pipinsried (alle Bayernliga) und TSV Rain (Regionalliga) ging er seit 2016 bei Pullachs Liga-Konkurrent TSV Dachau 65 auf Torejagd, war dort zuletzt ebenfalls Co-Trainer. „Doll war immer interessant, aber bis dato hat es noch nicht geklappt. Jetzt haben wir ihn für uns gewinnen können und man weiß ja, was er kann“, freut sich SVP-Manager Robert Bäumel über einen Zuwachs an fußballerischer Qualität, aber auch an Erfahrung. Denn die Achse der Routiniers von Torwart Marijan Krasnic über die Innenverteidiger Benede und Alexander Jobst und die Mittelfeldspieler Hutterer und Martin Bauer findet nun in der Spitze einen neuen Endpunkt, der für mehr Stabilität im Gesamtgefüge sorgen sollte. Zudem ist Dolls Schritt ein Indiz, dass der SV Pullach trotz des Umbruchs vor einem Jahr und der Abstiegsnöte nach wie vor eine gefragte Adresse ist. Bäumel: „Darüber bin ich sehr glücklich.“

Neben der Verpflichtung von Doll, der erst in dieser Woche zum Team stößt, haben die Raben wegen des Ausfalls der am Knie verletzten Offensivkräfte Gilbert Diep und Max Zander, im Vorbereitungsspiel beim Regionalligisten SV Heimstetten einen weiteren Angreifer getestet. Und Kevin Feucht zeigte beim 1:1, was er kann: Den frühen Rückstand (8.) glich er nach einer schönen Kombination aus, indem er in einer Eins-gegen-eins-Situation nach innen zog und flach ins Eck traf (53.). Diese Zielstrebigkeit passt ins Bild, das Feucht bislang an der Gistlstraße abgegeben hat: „Er hat einige Wochen bei uns mittrainiert und einen guten Eindruck hinterlassen“, sagt Bäumel über den 26-Jährigen, der zu Saisonbeginn sechs Regionalliga-Einsätze mit drei Treffern für den VfR Garching absolvierte, dann aber von Berufs wegen in die USA übersiedelte. „Nun hat er wieder einen Job in München bekommen, ist sich aber noch nicht im Klaren, ob er nicht vielleicht in die Staaten zurückkehrt. In jedem Fall wäre er ein interessanter Spieler“, so Bäumel. Eine weitere Verstärkung suchen die Raben noch für die Außenbahn, denn Henri Koudossou, der auf dem Flügel rechts wie links agieren konnte, hat sich kurzfristig zum FC Augsburg II verabschiedet.

Nachdem sich die Raben zuvor vom Bezirksligisten FC Finsing torlos getrennt hatten, sah Bäumel gegen Heimstetten einen deutlichen Aufwärtstrend, der ihn zuversichtlich stimmt: „Nur beim Gegentor nach einem Ballverlust waren wir unsortiert. Ansonsten waren wir in der Abwehr sehr konsequent, haben aber auch ordentlich und mutig nach vorn gespielt.“

Aufrufe: 031.8.2020, 10:13 Uhr
Münchner Merkur (Süd) / Umberto SavignanoAutor