2024-05-02T16:12:49.858Z

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„Mir hat der Trainerjob in Lohhof viel Spaß gemacht“: Manuel von Klaudy Zukunft ist noch offen.
„Mir hat der Trainerjob in Lohhof viel Spaß gemacht“: Manuel von Klaudy Zukunft ist noch offen. – Foto: Christian Riedel

SV Lohhof: Urgestein Manuel von Klaudy hört auf

Trainer gibt Amt nach fünf Jahren an Daniel Suck ab

Manuel von Klaudy hat drei Jahrzehnte lang das Trikot des SV Lohhof getragen und ist seit 2016 Trainer des Kreisligisten – noch. Denn wie der SVL nun mitteilt, wird der Coach sein Amt am Saisonende abgeben. Als Nachfolger ist Co-Spielertrainer Daniel Suck vorgesehen, der nach mehreren Jahren beim VfR Garching 2019 zu seinem Heimatklub zurückgekehrt war.

Lohhof – Ausschlaggebend für seine Entscheidung seien nicht etwa sportlichen Gründe, sagt von Klaudy, dessen Team in der Kreisliga 1 im Mittelfeld rangiert. Vielmehr habe der Aufwand, der mit dem Traineramt einhergehe, die entscheidende Rolle gespielt. „Es ist ja nicht nur damit getan, Dienstag, Donnerstag und Sonntag auf dem Platz zu stehen“, sagt der 43-jährige Coach. Dazu kämen zahllose organisatorische Aufgaben – nicht zuletzt am Spieltag.

„Ich mache am Sonntag die Augen auf und schaue als erstes voller Angst aufs Handy, ob irgendwer abgesagt hat“, so schildert es von Klaudy. Und auch danach sei er für seine Frau und die zwei Söhne kaum ansprechbar, „weil alle Gedanken nur aufs Spiel gerichtet sein“. Insbesondere die wöchentliche Telefoniererei, um ausreichend Spieler zusammenzukriegen, sei „super anstrengend“, sagt von Klaudy. „Das läuft heute einfach anders, als es früher war.“

Bei allen Strapazen betont der Coach jedoch: „Mir hat der Trainerjob in Lohhof viel Spaß gemacht, ich hatte immer einen guten Draht zur Mannschaft, und es war eine tolle Zeit.“ Die nun aber zu Ende geht – nach über fünf Jahren als Coach. Wie es danach für ihn weitergeht, sei noch offen, sagt von Klaudy. Er könne sich einen Verbleib in Lohhof vorstellen – in anderer Funktion, mit weniger Zeitaufwand. Doch auch einen Wechsel zu einem anderen Klub wolle er nicht ausschließen. „Und wenn’s am Ende eine Nullrunde wird, und ich gar nichts mache, ist das auch okay.“

Wobei ein Manuel von Klaudy ohne SVL ebenso schwer vorstellbar ist wie der Verein ohne ihn. Schon als Knirps spielte er für den Klub; nach der Jugend wechselte der Torwart dann zu den Männern, die seinerzeit noch in der Bayernliga kickten. Dort lief von Klaudy 1999 einige Partien lang in der Startelf auf, nachdem sich Stammtorwart Willi Kalichman verletzt hatte. Doch dann reaktivierte Trainer Ludwig Trifellner den Ex-Profi Jürgen Rollmann und setzte seinen Nachwuchskeeper auf die Bank, worauf dieser im Moment des größten Triumphs – dem Lohhofer Aufstieg in die Regionalliga – nach Ingolstadt wechselte. Zwei Jahre später kehrte von Klaudy zu seinem Heimatclub zurück, der sich bereits im freien Fall befand. Doch auch, nachdem Lohhof in die Kreisklasse abgestürzt war, hielt der Torwart dem SVL die Treue – jahrelang, bis er nach seinem Karriereende 2015 erst Co-Trainer und später Chefcoach wurde.

Nun also könnte die gemeinsame Geschichte von Manuel von Klaudy und dem SV Lohhof ein Ende finden. Derweil ist seine Nachfolge beim SVL bereits geregelt – in Person von Daniel Suck. Der 28-Jährige, der aktuell seine Ausbildung zur B-Lizenz absolviert, wird das Team als Spielertrainer betreuen. Wie von Klaudy hat auch Suck schon in der Jugend bei Lohhof gespielt. 2014 wechselte er nach Garching, wo er fünf Jahre lang Stammspieler in der Bayern- und Regionalliga war. Vor der Saison 2019/21 war es dann von Klaudy, der seinen Ex-Mitspieler zurück zum SVL lotste nicht ahnend, dass dieser ihm dereinst als Chefcoach nachfolgen würde. (PATRIK STÄBLER)

Aufrufe: 03.4.2022, 13:09 Uhr
Patrik StäblerAutor