2024-05-16T10:25:37.604Z

Ligabericht
Feucht-fröhliche Feier: Die Spieler des SC Weßling begießen den zweiten Tabellenplatz in der Kreisklasse 1 – und damit die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zur Kreisliga. Vom gefälschten Liveticker des SV Inning ließen sie sich nicht beirren. Stefan Schuhbauer-von Jena
Feucht-fröhliche Feier: Die Spieler des SC Weßling begießen den zweiten Tabellenplatz in der Kreisklasse 1 – und damit die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zur Kreisliga. Vom gefälschten Liveticker des SV Inning ließen sie sich nicht beirren. Stefan Schuhbauer-von Jena

SV Inning fälscht Liveticker vorsätzlich, um Chance auf die Relegation zu erhöhen

Fernduell mit SC Weßling

Der SV Inning hat vorsätzlich seinen Liveticker gefälscht, um den SC Weßling im Fernduell um die Aufstiegsrelegation in falscher Sicherheit zu wiegen.

SV Inning – SpVgg Wildenroth 3:0 (1:0)

Tore: 1:0 Ekomwenrenren (8.), 2:0 Basel (57.), 3:0 Ekomwenrenren

Eigentlich hat der Bayerische Fußball-Verband den Liveticker auf seiner Internetseite dazu eingerichtet, um Fans über den aktuellen Spielstand in den Amateurligen zu informieren. Der SV Inning missbrauchte den Ergebnisdienst am letzten Spieltag gegen Wildenroth, um den SC Weßling im Fernduell um die Aufstiegsrelegation zu täuschen.

Laut dem Liveticker, den das Heimteam zu betreuen hat, endete das Derby in der Kreisklasse 1 gegen die SpVgg 1:1, in Wahrheit gewann Inning aber 3:0. Ziel war es offensichtlich, den parallel spielenden SC Weßling durch den gefälschten Zwischenstand in Sicherheit zu wiegen. Trainer Christian Ritzer gab das sogar zu: „Wir haben das bewusst so gemacht.“ Er hatte nicht damit gerechnet, dass der Ticker auch nach Spielschluss noch im Internet steht und somit die Manipulation offensichtlich ist. Wer die falschen Infos gestreut hat, sagte der Coach nicht genau. Zuständig für den Ticker seien in der Regel Ersatzspieler „oder auch mal der Abteilungsleiter“.

Funktioniert hat das Täuschungsmanöver nicht. Inning bleibt – punktgleich mit Weßling, aber als Verlierer des direkten Vergleichs – Tabellendritter in der Kreisklasse. Edwin Sunday Ekomwenrenren hatte die Platzherren bereits in der achten Minuten in Front gebracht. Bis zur 56. Minute entsprach der Ticker wohl noch der Wahrheit, dann überhaupt nicht mehr. Das 2:0 von Josef Basel ließen die Inninger unter den Tisch fallen. In der 82. Minute vermeldeten sie den Ausgleich für die Gäste – als Torschütze trugen sie willkürlich Dominik Mauritz ein. Auch der Endstand von 1:1, den sie mit „Abpfiff der Begegnung“ verkündeten, entsprach nur der Fantasie.


SC Weßling – VfL Egenburg 0:0

Der SC Weßling hat mit dem 0:0 gegen den VfL Egenburg den zweiten Tabellenplatz verteidigt und sich für die Aufstiegsrelegation zur Kreisliga qualifiziert. „Die Jungs feiern gerade mit Bierdusche“, berichtete Trainer Florian Schober. Dass der SV Inning sein Heimspiel gegen die SpVgg Wildenroth mit 3:0 gewann, spielte keine Rolle mehr. Beide Teams kommen zwar auf insgesamt 56 Punkte, da der Sportclub aber den direkten Vergleich der beiden Kontrahenten für sich verbuchen kann, beendet er die Saison als Vize-Meister hinter Aufsteiger TSV Moorenweis.

In der Relegation treffen die Weßlinger nun auf den TSV Oberalting. „Für uns sind das Bonusspiele“, freut sich Schober. „Gegen Oberalting muss man zwei Sahnetage erwischen, um etwas reißen zu können.“ Gegen Egenburg genügte seiner Mannschaft eine grundsolide Leistung. Der Coach hatte nie das Gefühl, dass irgendetwas schief gehen könnte. Nur einmal durchfuhr ihn ein kurzer Schrecken, als die Gäste die Latte zum Vibrieren brachten. Schober attestierte seinen Kickern die nötige Coolness, die sie in den nächsten Tagen auch brauchen. „Das Nervenkostüm ist in Ordnung“, sagte er. Das Einzige, was er ihnen mal wieder zum Vorwurf machte, war die fahrlässige Verwertung der Chancen. Bereits in der ersten Hälfte hätte Weßling alles klar machen können.

TSV Türkenfeld – Gautinger SC 1:3 (1:2)

Tore: 1:0 Ciaramella (2.), 1:1 Mayer (7.), 1:2 Rindermann (25.), 1:3 Brauner (90.+2)

Das Wunder von Gauting blieb aus. Der Sportclub muss trotz des Siegs in Türkenfeld in die Relegation. „Das sind wir ja gewöhnt“, sagte Michael Kaiser. Irgendwie schien sich die halbe Liga darauf verständigt zu haben, dem Aufsteiger die Klassenzugehörigkeit bestätigen zu wollen. Der SC Weßling ließ den VfL Egenburg nicht gewinnen, der TSV Alling fertigte den VSST Günzlhofen mit 5:0 ab und der SV Inning die SpVgg Wildenroth mit 3:0. Auch der TSV Gilching II behielt gegen den FSV Aufkirchen die Oberhand. Nur der TSV Geiselbullach spielte nicht mit und musste sich dem SV Germering mit 1:3 geschlagen geben. In den nächsten Tagen erwartet die Gautinger die Relegation gegen den SC Unterpfaffenhofen. „Wir sind guter Dinge“, zeigt sich der Coach optimistisch vor den Duellen mit dem A-Klassisten.

Die Auseinandersetzung mit den Türken machte ihm Mut. Die Partie hatte alles andere als gut für den Sportclub begonnen. Gerade zwei Minuten waren gespielt, da gingen die Platzherren durch Sandro Ciaramella mit 1:0 in Führung. Die Gautinger ließen sich aber nicht durch den Rückstand schocken. Nur fünf Minuten später schaffte Lasse Mayer den Ausgleich. Mitte der ersten Halbzeit brachten die Gäste die Partie vollends unter ihre Kontrolle. Moritz Rindermann markierte das 2:1. Nach dem Seitenwechsel passierte lange nichts mehr, bis Benedikt Brauner nach einem Konter in der Nachspielzeit das 3:1 markierte.

TSV Gilching II – FSV Aufkirchen 2:1 (1:1)
Tore: 1:0 Acku (2.), 1:1 Brandmair (FE/7.), 2:1 Acku (55.)

Nach einem Jahr mit ein paar Höhen aber mehr Tiefen schließt die Gilchinger Reserve die Saison als Tabellenneunter in der Kreisklasse 1 ab. Dank des 2:1-Siegs über Aufkirchen baute die zweite Garnitur des Landesligisten ihre Bilanz auf 36 Punkte aus. Damit hat sie in der Endabrechnung nur drei Zähler weniger als der Sechste TSV Fürstenfeldbruck West, der in der vergangenen Saison noch die Relegation zur Kreisliga bestritt.

Richtig froh wird Robert Brand über das Abschneiden seiner Kicker nicht gewesen sein. Mehr als den Klassenerhalt haben sie nicht erreicht, was gemessen an dem Kader und dem allgemeinen Potenzial in Gilching eine Selbstverständlichkeit ist. Um den zehnten Sieg in dieser Saison unter Dach und Fach zu bringen, musste der TSV lange und hart kämpfen. Aufkirchen wehrte sich erfolgreich gegenüber den Platzherren. Zwar brachte Emre Acku die Gastgeber bereits nach zwei Minuten in Führung, doch das 1:0 verleitete die Gilchinger zur Sorglosigkeit. Nur fünf Minuten später glich der FSV durch einen verwandelten Strafstoß von Florian Brandmair zum 1:1 aus.

Nach dem Seitenwechsel war es wieder Acku, der mit seinem zweiten Treffer für den versöhnlichen Saisonabschluss der Gilchinger sorgte.

hch

Aufrufe: 03.6.2019, 10:36 Uhr
Starnberger Merkur / Christian HeinrichAutor