2024-05-17T14:19:24.476Z

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Stefan Reuter fühlt sich beim Regionalligisten SV Heimstetten pudelwohl.
Stefan Reuter fühlt sich beim Regionalligisten SV Heimstetten pudelwohl. – Foto: Gerald Förtsch

SV Heimstetten: Stefan Reuter setzt auf zweites Standbein

Regionalliga und BWL-Studium 

Stefan Reuter fühlt sich beim SV Heimstetten pudelwohl, setzt aber auch auf ein weites Standbein.

Heimstetten – In Stefan Reuters Studentenwohnung in München steht dieser Tage eine stattliche Sammlung an Bierflaschen, Sixpacks und palettenweise Dosenbier. Nun ist es nicht etwa so, dass der 20-jährige Fußballer vom SV Heimstetten kurz vor dem Lockdown größere Hamsterkäufe getätigt hätte – so wie im Frühjahr vielerorts Klopapier gehortet wurde. Vielmehr hat Stefan Reuter, der gleichnamige Sohn des Weltmeisters von 1990, einen Wettbewerb einer bayerischen Brauerei gewonnen, die dem schnellsten Torschützen nach dem Re-Start der Regionalliga ein Getränkepaket versprochen hatte. Und da der Heimstettner Ende September im Ligapokal gegen den FC Augsburg II bereits in der zweiten Minute traf, klingelte wenig später der Bierfahrer an seiner Tür.

Stefan Reuter live im Video-Interview

„Das eine oder andere Bier habe ich mir schon aufgemacht“, hat der 20-Jährige im Video-Interview bei unserem Internet-Portal „fussball vorort“ verraten. „Aber es ist noch genug da. Für mich allein ist das viel zu viel.“ Nur zu gerne würde Reuter seine Vorräte in der Kabine seines SVH teilen. Doch wie alle Amateurkicker sieht auch der Mittelfeldmann seine Teamkollegen wegen des Lockdowns zurzeit bloß am Bildschirm – beim gemeinsamen Videotraining. Darüber hinaus müssen sich die Heimstettner anhand von Laufplänen auf eigene Faust fit halten, was Stefan Reuter nicht unbedingt entgegen kommt. „Ich bin nie ein großer Fan von Läufen in der Vorbereitung gewesen“, sagte Reuter, der offen einräumte: „Die Pause nervt schon sehr.“

Zumal die aktuelle Situation aus seiner Sicht auch den Sprung in den Profi-Fußball erschwere. Ganz abhaken wolle er diesen Plan aber noch nicht, betonte der 20-Jährige, der in der Jugend beim TSV 1860 und bei der SpVgg Unterhaching gespielt hat, ehe er 2019 nach Heimstetten kam. Doch bei allen Träumen vom Profi-Zirkus sei er beim SVH derzeit „sehr glücklich“, sagte Reuter, der bei dem Regionalligisten auf Anhieb den Sprung zum Stammspieler geschafft hat. Und: „Die Welt geht auch nicht unter, wenn‘s nicht mehr bis ganz oben reicht.“ Um für diesen Fall gewappnet zu sein, hat Stefan Reuter ein BWL-Studium in München begonnen. Gerade in diesen Corona-Zeiten sei es zwar nicht immer einfach, „wenn man allein daheim vor dem Laptop sitzt, um zu lernen“. Jedoch „ist es sicher nicht zu viel verlangt“, findet der Heimstettner, wenn man als Regionalliga-Fußballer „nebenbei auch noch was für den Kopf tut“.

Als Ausgleich zum Studium – und um seinem Traum vom Profi-Fußball näher zu kommen – würde Stefan Reuter nur zu gerne wieder auf dem Platz stehen. Aktuell jedoch ist dies wegen der Corona-Einschränkungen nicht möglich, weshalb er umso häufiger vor dem Bildschirm sitzt. „Ich bin sehr froh, dass die Profis weiterspielen, damit ich was zu zu tun habe“, sagte der 20-Jährige. „Ich schaue mir alle Spiele an, egal ob Bundesliga oder Champions League.“

Und zumindest der Getränkenachschub für diese Fußballabende vor dem Fernseher dürfte bei Stefan Reuter so schnell nicht ausgehen.

Aufrufe: 015.12.2020, 16:59 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Patrik StäblerAutor