2024-05-23T12:47:39.813Z

Ligabericht
Der Sauberhalter: Torwart Tobias Edinger stellt mit seinen Gonsenheimer Abwehrkollegen, hier rechts Noah Juricinec, die zweitbeste Oberliga-Defensive.
Der Sauberhalter: Torwart Tobias Edinger stellt mit seinen Gonsenheimer Abwehrkollegen, hier rechts Noah Juricinec, die zweitbeste Oberliga-Defensive. – Foto: Timo Schlitz (Archiv)

SV Gonsenheim zwingt TuS Koblenz in die Knie

Hoch verdienter 1:0-Sieg durch Gündüz-Kopfball +++ Publikum mit 154 sangesfreudigen Gästen muss im Dunkeln die Heimreise antreten

Ob das die beste Saisonleistung war? Anouar Ddaou sieht eigentlich nichts, das dagegen spricht. 1:0 (0:0) hat der SV Gonsenheim das Sechspunktespiel für die Aufstiegsrunde gegen die TuS Koblenz gewonnen. Der Dreier war Chefsache. Der spielende Cotrainer Ferhat Gündüz hatte nach einer von Kapitän Damir Bektasevic nach innen gezogenen Freistoßflanke das Siegtor geköpft (68.).

Der SVG stellt damit weiter die, nach dem enteilten Spitzenreiter Trier, beste Abwehr der Oberliga. Mal wieder das Verdienst einer defensiven Kollektivleistung, denn bis auf einen Angriff kurz nach dem Seitenwechsel brachte die TuS selbst überhaupt nichts Brenzliges zustande. So wenig, sagt Torwart Tobias Edinger, hatte er kaum einmal zu tun. Der 20-Jährige rutschte durch Paul Simons hartnäckige Verletzung in die Position der Nummer eins und beweist sich Woche für Woche mit tadellosen Leistungen.

Edinger und die zweitbeste Abwehr der Liga

Nur gegen die TuS brachte er zweimal durch leichte Unsicherheiten ein wenig Spannung rein. „Nach so einem Sieg vergisst man das schnell“, strahlt der langjährige 05-Nachwuchsspieler, der mit 18 zum SVG kam. „Wir haben über 90 Minuten gut verteidigt und guten Fußball gespielt“, betont Edinger. „Es gab eigentlich keine Phase, in der ich das Gefühl hatte, dass es für uns gefährlich werden könnte“, lobt Trainer Ddaou, „wir waren immer präsent.“ Und sogar deutlich öfter am Ball, was gerade nach dem Seitenwechsel zu einer Reihe guter Angriffsmomente führte. Der SVG war gut organisiert, aggressiver, zielstrebiger, auch spielerisch sicher nicht schwächer. Ein klar verdienter Dreier.

Unmittelbar vor Saisonstart erhielt Edinger die Info, dass er einspringen muss. Die Chance nutzte er. „Eigentlich hätte er mit Wadenproblemen zur Pause raus gemusst“, sagt Ddaou, „aber er wollte unbedingt weiter spielen.“ Simon hatte nie einen Anlass zum Wechseln geboten. „Gonsenheim hat mir als A-Jugendlicher die Chance in der Oberliga gegeben und gesagt, dass sie auf mich bauen“, sagt Edinger, „ich habe Vertrauen gespürt, deshalb bin ich geblieben.“ Es lohnte sich. Zweitbeste Defensive, „das sieht richtig gut aus in der Tabelle“.

Lampen an, Lampen aus

Und das Drumherum? 154 Koblenz-Fans bildeten in Mombach die knappe Mehrheit und hatten viel Sangeslust und Trinkfreude mitgebracht. Neben den üblichen Kaltgetränken gingen auch 50 Liter Glühwein weg. Ein paar wenige benahmen sich verbal daneben, die eigene Mannschaft erhielt aufmunternden Applaus. Gründe, sie nicht reinzulassen, wurden während der Partie nicht ersichtlich. Und dann – war es dunkel. Lampen an, Lampen aus. Die Zeitschaltuhr ließ, wenige Momente nachdem die „Gonsenheimer Jungs“ sich im Kreis tanzend selbst bejubelt hatten, das Flutlicht erlöschen. Eine riskante Nummer, auch die ging gut.

SV Gonsenheim: Edinger – Juricinec, Gündüz, Jindra, Zeghli – Yilma (85. Kömesögütlü), Yilmaz, Bektasevic – Bienek (81. Rodwald), Röll, Rennstich (89. Gagliardi).

Aufrufe: 024.11.2021, 22:09 Uhr
Torben SchröderAutor