Sulzbach überwintert als Tabellenführer

Herr Eisenschenk, vorige Saison wurde der SV Sulzbach Vizemeister und scheiterte in der Relegation. Aktuell ist der SVS Erster. Wird es diesmal die Meisterschaft?
Neutraubling hat nur einen Punkt weniger als wir und noch ein Nachholspiel zu bestreiten. Ohne Wenzenbach zu nahe treten zu wollen, gehe ich davon aus, dass der TSV gewinnen wird. Somit ist Neutraubling im Prinzip zwei Punkte vor uns. Dennoch werden wir die Restrückrunde natürlich positiv angehen und uns bestmöglich verkaufen. Schon vor der Saison habe ich gesagt, dass ich den zweiten Rang gerne bestätigen möchte. Das ist möglich, sollte es mehr werden, sind wir natürlich auch nicht traurig.

Wie sieht Ihr Auftaktprogramm aus?
In den ersten fünf Spielen haben wir gleich drei direkte Konkurrenten vor uns. Zu Beginn kommt Ziegetsdorf, dann geht es nach Bernhardswald. Weiter geht es gegen den BSC und die DJK, die uns bisher nicht sonderlich gut lag. Dann wartet das absolute Spitzenspiel in Neutraubling auf uns. Schon nach wenigen Spielen werden wir also wissen, wohin uns die Reise führen wird.

Sie haben gleich fünf Neuzugänge an Land ziehen können. Zufrieden?
Wir hatten bisher einen sehr engen Kader, mussten immer hoffen, mit möglichst wenig Verletzungspech durch die Saison kommen zu können. Vor einem halben Jahr wechselte Kevin Helmberger nach Ziegetsdorf, weil er nach Königswiesen gezogen ist. Nun kehrte er zurück, ist natürlich herzlich willkommen. Dominik Schmidl und Kevin Meier wurden vom Verein in die sportliche Leitung, somit auch in die Spielersuche mit einbezogen. Sie überzeugten Andreas Ebnet und Johannes Fürst, die bisher für den VfB/Fortuna II in der Kreisklasse gespielt haben, von einem Wechsel. Beide sind voll im Training, wollen ihre Chance nützen. Hinzu kam Matthias Goss, den wir schon im Sommer holen wollten. Aus beruflichen Gründen wollte er noch ein paar Monate in Prüfening bleiben. Wir vereinbarten einen neuen Gesprächstermin in der Winterpause. Nun entschied er sich für uns. Leider haben wir noch keine Freigabe für ihn erhalten. Als fünften Neuzugang können wir Oliver Riedhammer begrüßen. Im Normalfall wird er aber nie ein Spiel für den SV Sulzbach bestreiten.

Warum?
Wir hatten einen engen Kader, deshalb überredete ich Oliver bereits im November, dass er seinen Spielerpasse für den Notfall nach Sulzbach geben wird. Somit habe ich einen Spieler mit enormer Qualität für den Fall der Fälle in der Hinterhand. Im Normalfall wird er aber für die AH des TSV Beratzhausen auflaufen. Sein Wechsel war wirklich nur ein Freundschaftsdienst mir gegenüber. Einsetzen werde ich ihn wie gesagt im Normalfall nicht. Wir vertrauen auf unseren Kader, wollen mit ihm Erfolg haben.

Wie läuft die Vorbereitung?
Ich habe mich für eine kurze, knackige Vorbereitung mit insgesamt vier Wochen entschieden. Den Spielern gab ich die Eigenverantwortung, sich bis zum Start in die Vorbereitung selbstständig in Form zu halten. Das erste Vorbereitungsspiel gegen Tegernheim II endete 3:3 Nun folgen noch Testspiele gegen Viehhausen, Falkenstein und Pielenhofen. Dann beginnen die Wochen der Wahrheit mit dem Auftaktspiel gegen den starken Aufsteiger aus Ziegetsdorf.

Wie wichtig ist Ihnen der Klassenerhalt der Zweiten in der A-Klasse? Aktuell ist Sulzbach II mit nur neun Punkten Letzter.
Sehr wichtig. Für einen ambitionierten Kreisligisten wie uns ist es von großer Bedeutung, dass wir eine zweite Mannschaft haben, die zumindest in der A-Klasse spielt. Natürlich werde ich mich mit den Trainern Dietz und Klakus abstimmen und ihnen wenn möglich Spieler zur Verfügung stellen, damit der Liga-Erhalt noch realisiert werden kann. Wir arbeiten da Hand in Hand zusammen.

Haben Sie Ihren Vertrag schon für ein viertes Jahr verlängert?
Nein, habe ich nicht. Grundsätzlich fühle ich mich in Sulzbach sehr wohl. Die Mannschaft hat sich in den zweieinhalb Jahren sukzessive verbessert. Mir ist es wichtig, dass kontinuierlich Fortschritte erzielt werden. Zu gegebener Zeit werden wir die Lage analysieren und gemeinsam reflektieren. Mir ist durchaus bewusst, dass ich eine gute und charakterlich einwandfreie Mannschaft in einem tollen Umfeld zur Verfügung habe. Doch eine Entscheidung bezüglich der neuen Saison wird erst zu gegebener Zeit getroffen werden. Ich habe dem Verein nahegelegt, dass sie Leute wie Kevin Meier und Dominik Schmidl in die sportliche Leitung mit einbinden sollen. Ein Verein darf sich nicht von einem Trainer, einer einzigen Person, abhängig machen. Wenn ich einmal nicht mehr da bin, muss es ja trotzdem weiter gehen. Wir haben keinen Druck, den Aufstieg realisieren zu müssen. Somit ist meine Verlängerung auch nicht von einer bestimmten Platzierung abhängig. Mir ist das Wichtigste, dass sich sowohl das Umfeld als auch die Mannschaft kontinuierlich weiter entwickeln werden.