2024-05-02T16:12:49.858Z

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In der 88. Minute wird der 18 Jahre alte Daniel Hausmann eingewechselt. Die erneute Hachinger Niederlage kann er nicht mehr verhindern.
In der 88. Minute wird der 18 Jahre alte Daniel Hausmann eingewechselt. Die erneute Hachinger Niederlage kann er nicht mehr verhindern. – Foto: Leifer

Stroh-Engel: „In die Fresse bekommen“ - Nächste Pleite für Unterhaching 

3:2-Niederlage beim SV Meppen verschärft Abstiegskampf

Die SpVgg Unterhaching verliert beim SV Meppen ein weiteres Sechs-Punkte-Spiel. Trainer van Lent und Stürmer Stroh-Engel analysieren die Fehler.

Unterhaching – Die Aktie der SpVgg Unterhaching ist an einem Tiefpunkt angekommen. Rund eineinhalb Jahre nach ihrer Ausgabe für 8,10 Euro fiel der Kurs auf unter fünf Euro. Sportlich sind die Aktien der SpVgg ebenfalls im Sinkflug und auf dem Weg zu einem Tiefstwert. Nach der 2:3-Niederlage beim SV Meppen am Samstag, bereits der siebten Pleite in den letzten acht Spielen, sind die Hachinger auf bestem Weg, sich zum Abstiegskandidaten Nummer eins in der Dritten Liga zu entwickeln. Vorerst behielt die SpVgg am Samstag Platz 17. Doch es kann schnell noch weiter nach unten gehen. Sollte Duisburg heute gegen Saarbrücken oder Magdeburg und Lübeck in einem ihrer Nachholspiele auch nur einen Punkt holen, rutscht Unterhaching auf den letzten Tabellenplatz.

van Lent: „Müssen dran glauben, dass wir am Ende über dem Strich stehen“

Eine katastrophale Zwischenbilanz, bei der auch den Verantwortlichen mehr und mehr die Erklärungen ausgehen. Es klingt vieles nur noch nach dem Prinzip Hoffnung, dass es nicht in die Regionalliga geht. „Die Spiele werden weniger, aber wir müssen dran glauben, dass wir am Ende über dem Strich stehen“, sagte Cheftrainer Arie van Lent nach der 14. Saisonniederlage in Meppen, „auch wenn es schwerfällt, da müssen wir durch.“ Die Mannschaft wieder aufzurichten und weiter zu motivieren, wird dabei auch nicht einfacher.

Denn was zuletzt oft als Kritikpunkt in der Analyse stand, war diesmal besser – endlich. Geholfen hat es aber wieder nichts. Am Ende null Punkte, wieder ein Sechs-Punkte-Spiel gegen einen Abstiegskonkurrenten verloren, Negativserie ausgebaut, der vierten Liga einen weiteren Schritt entgegengetreten.

Wiederkehrende Fehler sorgen für Niederlage

Nur ein Tor hatte die SpVgg zuletzt in fünf Spielen erzielt, am Samstag waren es gleich zwei. Auswärts verzeichnete Haching mit acht Toren in zehn Spielen die schlechteste Bilanz aller 20 Drittligisten, erst einmal gelang auf fremdem Platz überhaupt mehr als ein Tor. Diesmal also gleich zwei. Zumindest zu einem Punkt reichte es aber wieder nicht. Trotz zahlreicher Chancen, aber wegen eben auch wieder diesen Fehlern, die zu Gegentoren führen. Das war zuletzt jeweils nur eins, das zur Niederlage führte, davor zweimal auch nur zwei. Die drei in Meppen waren letztlich zu viel. „Wir schießen zwei Tore, aber doch zu wenig Tore, und lassen zu viel zu. Die Gegentore waren zu billig, das ist schwach verteidigt“, so van Lents Fazit – wie so oft in den letzten Wochen. Auch Stürmer Dominik Stroh-Engel fand deutlichere Worte: „Wir haben wieder in die Fresse bekommen. Eigentlich haben wir gut gespielt, finde ich, aber dann zwei Gegentore bekommen. Das geht mir im Moment ein bisschen zu einfach mit den Gegentoren. Das hat nichts mit Abstiegskampf zu tun.“

Unterhaching und die schlechte Chancenverwertung

Hätten die Hachinger in der ersten Halbzeit, in denen die Kontrahenten beide ein sehr unterhaltsames Duell ohne lediglich typische Elemente des Abstiegskampfes anboten, allerdings ihre Torchancen verwertet, wären die Analysen anders augefallen. Allein Luca Marseiler hätte neben seinem Führungstreffer in der 10. Minute noch zwei Tore beisteuern können. Einmal rettete Meppens Torhüter Domaschke, einmal zielte er knapp vorbei. Kurz nachdem Stroh-Engel den an Alexander Fuchs verschuldeten Foulelfmeter souverän zum 2:2 verwandelt hatte, parierte Meppens Schlussmann erneut bärenstark gegen Marseiler. Doch dazwischen lagen eben auch die beiden Treffer der Gastgeber binnen fünf Minuten. Heimlein durfte dabei nach einem langen Ball hinter die Abwehr unbedrängt schießen, Jesgarzewski fand sich kurz darauf nach einem Doppelpass ebenfalls ziemlich frei inmitten einer orientierungslosen Unterhachinger Abwehr im Strafraum wieder und schob locker zum 2:1 ein. Im zweiten Durchgang traf Meppen Pfosten (47.) und Latte (74.) und hatte sich damit das Siegtor von Guder in der 63. Minute definitiv verdient.

Nach dem nächsten Tiefschlag versicherte Arie van Lent: „Das tut schon weh in der Phase, in der wir uns befinden. Ich war nicht unzufrieden mit der Mannschaft, aber ich sehe auch, dass wir punkten müssen. Wir machen weiter, bis nichts mehr geht.“

(Christian Amberg)

Aufrufe: 08.2.2021, 10:02 Uhr
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