Das Kreissportgericht des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) hat entschieden: Der Sportliche Leiter des FC Affing, Markus Berchtenbreiter, muss 250 Euro Strafe zahlen. Wie berichtet, ging es um den Einsatz des Spielers Haci Ay, der in der Winterpause vom Bezirksligisten FC Affing zum Kreisligisten TSV Pöttmes gewechselt war. Berchtenbreiter hatte den Pöttmesern die Freigabe für Ay erteilt, obwohl der Spieler im Januar noch für Affing gespielt hatte. Jedoch ohne Berchtenbreiters Wissen, wie dieser beteuert.
Das machte für das Sportgericht aber offenbar keinen Unterschied. Berchtenbreiter will das Urteil zwar akzeptieren, weil er einen Fehler gemacht habe, aber Verständnis dafür hat er nicht. „Man übt ein Ehrenamt aus“, sagt er sarkastisch. Und fügt hinzu: „Ich verstehe nicht, warum der BFV den Fehler nicht selbst entdeckt hat. Er prüft doch die Pässe, die er ausstellt.“
Das Sportgericht bemängelte, dass Berchtenbreiter die Abmeldung Ays zum Jahresende nicht an seine Vereinsmitarbeiter und -funktionäre weitergegeben und den Pöttmesern ein falsches Datum als letzten Einsatztag Ays genannt habe und zwar den 2. Dezember 2018. Das Sportgerichtsverfahren gegen Pöttmes läuft noch. Ay hätte nicht für den TSV spielen dürfen, wirkte aber in fünf Kreisliga-Partien mit. Für Berchtenbreiter wäre es ein „Skandal“, wenn die Pöttmeser ebenfalls eine Geldstrafe zahlen müssten. Schließlich habe er allein den Fehler gemacht.
Die Anzeige beim Kreissportgericht Augsburg hatte letztlich der SV Münster gestellt, vermutlich auf Hinweis der SSV Dillingen. Dass Münster diesen „letzten Strohhalm“ ergriffen hat, nimmt Berchtenbreiter den Verantwortlichen nicht übel. Schließlich galt es für den SV, den Abstieg aus der Kreisliga zu verhindern. Münster hatte Ende April mit 2:5 beim TSV Pöttmes verloren und hoffte auf die Punkte aus dieser Partie am grünen Tisch. Da die Saison beendet ist, steht nun fest, dass Münster letztendlich auch diese Punkte nicht zum Klassenerhalt verholfen hätten. Die Mannschaft wäre auch mit drei Punkten mehr auf dem Konto abgestiegen.
Die Kosten für das Verfahren in Höhe von 21 Euro muss übrigens ebenfalls Berchtenbreiter zahlen. Ob er die Strafe aus eigener Tasche begleichen wird oder der Verein einspringt, stand am Montag noch nicht fest.
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