2024-06-04T08:56:08.599Z

Ligavorschau

Stoppt der SV Suryoye den freien Fall?

Die Syrisch-Orthodoxen empfangen die TSG Bechtheim

BOBENHEIM. Was ist nur los beim SV Suryoye Worms? Seit dem 4:1-Erfolg am 1. März über die zweite Mannschaft der TuS Neuhausen läuft bei den Syrisch-Orthodoxen nichts mehr zusammen. Fünf Niederlagen in Folge mit einem Torverhältnis von 6:28 sprechen Bände, dazu die Absage der Partie gegen Hochheim. Die Folge: Suryoye steckt mitten im Abstiegskampf, was spätestens seit dem 1:8-Debakel gegen den schon tot geglaubten TSV Flörsheim-Dalsheim vor einer Woche allen Verantwortlichen bei den Exil-Bobenheimern klar ist. Am Sonntag will die Mannschaft von Interimstrainer Johannes Kurt, der die sportliche Verantwortung im Winter von Norbert Abel übernommen hat, den freien Fall mit einem Sieg über Bechtheim stoppen.

„Bei uns ist mehr als nur der Wurm drin“, gibt Johannes Kurt, der als Spielertrainer im offensiven Mittelfeld zuhause ist, vor dem Duell mit der ebenfalls noch längst nicht geretteten TSG Bechtheim zu Protokoll. „Zwei bis drei Ausfälle können wir kompensieren. In Flörsheim-Dalsheim fehlten uns gleich acht Stammspieler“, bringt Kurt das Hauptproblem auf den Punkt: Der Kader der Syrisch-Orthodoxen ist einfach zu klein. Dass es so schlimm kommt, damit sei nicht zu rechnen gewesen, sagt Spielausschuss Christian Dik, der eine „Negativstimmung“ im Verein ausgemacht hat: „Wenn es nicht so läuft, wie es laufen soll, sinkt bei uns sofort die Trainingsbeteiligung.“ Ein Teufelskreis, der gepaart mit der Verletztenmisere die aktuelle Notlage beim SV erklärt.

Gerne hätte der SV deshalb auch die Spiele in Hochheim und Flörsheim-Dalsheim verlegt, was sie im Falle der Partie im Vorort auch mit Hinweis auf das bei den Syrisch-Orthodoxen eine Woche später gefeierte Osterfest begründeten. Die ohnehin komplizierte Situation war so noch erschwert worden: "Unsere Spieler waren nicht verletzt, sie fehlten wegen unserer Religion." Für die Hochheimer war dieser Hinweis letztlich nicht neu. Denn: "Wir hatten schon bei der Rückrundenbesprechung zugestimmt, das Spiel deshalb auf Samstag zu verlegen", ruft Hochheims Andreas Großmann in Erinnerung. Das sei da kein Problem gewesen. "Jetzt kam der Anruf aber am Donnerstag nach unserem Abschlusstraining", so Großmann, für den nun zwei Punkte zusammenkamen: "Meine Spieler waren schon weg, wir waren vom Samstag als Termin ausgegangen." Zudem sei der vorgeschlagene Nachholtermin unter der Woche für ihn nicht machbar gewesen: "Da hätten wir einige Schichtarbeiter gehabt." Seinem Kollegen beim SV kann er nur beipflichten: "Wir sind halt alle Amateure."

Das Problem beim SV Suryoye ist erkannt, ein neuer Trainer und ein erweiterter Kader sollen in der nächsten Runde eine solch prekäre Situation von Anfang an ausschließen. Bis dahin müssen aber die Spieler, die zur Verfügung stehen, den Ligaverbleib erst mal sichern. Gegen Bechtheim ist die personelle Situation etwas entspannter. Christian Dik selbst kehrt auf die Sechserposition zurück, sein Bruder Jonas spielt Manndecker. In der Offensive stehen Jean-Eric Tchoumi und Erol Aras wieder zur Verfügung.

Aufrufe: 023.4.2015, 15:30 Uhr
Michael MayerAutor