Für beide SSV-Teams war es ein Herzschlagfinale. Sie waren jeweils punktgleich mit dem ersten Verfolger – dank des gewonnenen direkten Vergleichs standen sie am Ende vor dem 1. FC Sonthofen II beziehungsweise dem TSV Sulzberg II. „Einen Titel zu feiern ist immer etwas besonderes – egal, in welcher Liga oder mit welchem Team“, freut sich Stefan Feneberg, Coach des künftigen Bezirksligisten: „Noch außergewöhnlicher ist es, dass es beiden Mannschaften gelungen ist.“ Für den 47-Jährigen, ist der dritte Bezirksliga-Aufstieg nach 2004 und 2011 der logische Schritt in der Entwicklung seiner Schützlinge.
„Wir haben eine gute Mischung zwischen jungen Wilden und Etablierten“, sagt Feneberg: „Wir gehören unbedingt in die Bezirksliga.“ 2012 stieg der SSV als Achter durch die Umstrukturierung der Ligen ab. Dann kam Feneberg und mit ihm der Erfolg. Der SSV hat die beste Verteidigung der Liga (20 Gegentore), stellt mit Ulli Dir (24 Saisontreffer) den Torschützenkönig und blieb in den letzten 17 Begegnungen ungeschlagen. Die letzte Heimniederlage datiert gar vom 18. August (1:2 gegen Mitkonkurrent Sonthofen). Eine Saison, wie aus einem Guss, könnte man meinen. „Nicht ganz“, sagt Feneberg: „Wir hatten ja keine große Erwartungshaltung.
Nach der Pokalniederlage in Heiligkreuz (1:6) haben die Spieler gemerkt, dass sie sich am Riemen reißen müssen.“ Was folgte, war eine imposante Spielzeit mit einem Kuriosum: Torhüter Tobias Jäger belegt Rang 13 der Torjägerliste. Seit über einem Jahr schießt der 30-Jährige alle Elfmeter des SSV – in diesem Jahr waren es sieben; ohne Fehlschuss wohlgemerkt.
Mit einem weniger treffsicheren Keeper, aber ähnlich erfolgreich spielte die SSV-Reserve unter Jürgen Hein auf. Die letzten neun Saisonspiele blieb Wildpoldsried ungeschlagen, drehte unter anderem in Neugablonz einen 0:2-Rückstand in ein 2:2. „Das war der Knackpunkt“, erinnert sich der 46-jährige Hein: „Da haben wir uns die Spitze geholt und haben einen richtigen Lauf bekommen.“ Die letzten vier Spiele gewann die Zweite des SSV allesamt – der Rest ist Geschichte.
Einen Monat fußballfreie Zeit haben sich die Kreisliga-Meister nun verdient, ehe Feneberg am 23. Juni zur Vorbereitung bittet – 14 Tage später greift Hein mit seinen Schützlingen die Mission A-Klasse an.