Stätzling will den Titel verteidigen

Ein Turnier kurz vor Silvester – kann man zwischen den Jahren noch ein besonderes Engagement vonseiten der Kicker erwarten? Durchaus, denn in den meisten Fällen kommen wieder die Kandidaten zum Einsatz, die bereits in den Vorrunden am Ball waren. Die acht Teams, die sich dabei durchsetzten, haben schon bewiesen, dass ihnen einiges zuzutrauen ist in diesem Wettbewerb, sonst wären sie bereits gescheitert. Klar ist daneben auch: Jeder Verein legt größten Wert darauf, dass seine Teilnehmer unverletzt die Halle verlassen. In einigen Wochen geht’s ja im Freien wieder um Punkte.

„Wir hatten in der Vorrunde schon einige verletzungsbedingte Ausfälle“, schildert Vorsitzender Erasmus Großmann die personelle Situation beim SC Oberbernbach und betont: „Wichtig ist für uns die Rückrunde.“ Edison „Edi“ Avdullahi wird aufgrund seiner Beschwerden in einem Sprunggelenk ebenso geschont wie Kapitän Güner Aydin (Blessur an einem Mittelfußknochen). „Wir wollen kein Kanonenfutter sein und uns gut aus der Affäre ziehen“, so Großmann, der einige Leute in seinen Reihen hat, die er als prädestiniert für die Hallenkick einstuft: Christoph Kratzenberger etwa und Trainer Erkan Aydogdu. Der Konkurrenz begegnet der Vereinschef mit Respekt: „Das sind alles höherklassige Mannschaften.“

Die Vertreter aus dem Süden des Landkreises Aichach-Friedberg hat Jürgen Dumbs auf seiner Rechnung, Kissing gehört dazu, ebenso der TSV Friedberg. Der Abteilungsleiter beim BC Adelzhausen erwartet von seinem Team, für das er am Sonntag als Trainer zuständig ist, nachdem Andreas Brysch aus privaten Gründen fehlt, den Einzug ins Halbfinale: „Wir müssen uns deutlich steigern.“ Zuletzt erschien ihm die Defensive undiszipliniert. Dominik Müller wird aufgrund einer Schleimbeutelentzündung fehlen, Sebastian Kinzel dagegen wird mit von der Partie sein. Er könnte in Dasing schon aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung eine dominierende Rolle spielen. Im Tor des Bezirksligisten aus der Nord-Gruppe wird mit Tobias Schulz wieder ein Feldspieler stehen. Und nachdem Brysch ausfällt, rückt Tobias Fendt in den Kader. Ebenfalls ein Mann für die Defensive.

Der SSV Alsmoos-Petersdorf hat sich in den vergangenen Monaten in der Kreisklasse so hervorragend geschlagen, dass die sofortige Rückkehr in die Kreisliga zu schaffen sein sollte. Auch in der Halle darf man von der Mannschaft einiges erwarten. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie am vergangenen Sonntag bei der Vorrunde in Aichach wiederholt beeindruckte. Zwei Spieler gehören diesmal ebenfalls zum Aufgebot: Dieter Deak und Matthias Benesch. Von Ambitionen in Richtung Titelgewinn spricht Dominik Sturz nicht, der Abteilungsleiter formuliert eine andere Zielsetzung: „Hauptsache, dass die Jungs Spaß haben, dass sie ohne Verletzungen aus dem Turnier kommen.“ Sturz sieht das Feld der acht Teilnehmer stark besetzt und erwähnt dabei Stätzling („Die haben eine gute Hallentruppe“) sowie Adelzhausen.

Der Kissinger SC kommt mit den Akteuren, die gerne in der Halle spielen – nachdem das eigene Turnier den Terminproblemen zum Opfer gefallen ist, ist der Verein in die Offensive gegangen. Gottwald, Bitic, Pietruska, Pöhlmann, Gashi, Guggumos, Oswald (sein Abschiedsturnier), Wrba und Keeper Daniel Sedlmeir gelten nach eigener Auffassung zwar nicht als Favoriten: „Das sind für mich die Stätzlinger, die spielen schon einen anderen Futsal als wir“, sagt Trainer Alex Bartl. Ziel ist zuerst einmal das erreichen des Halbfinales. „Wir müssen uns im Vergleich zur Vorrunde auf jeden Fall steigern“, so Bartl. Zweimal stand der KSC in Aichach kurz vor dem Ausscheiden.

Mit Markus Rolle und Patrick Szilagyi hat der FC Stätzling seinen Kader verstärkt und auch von neun auf elf Akteure aufgestockt – klares Zeichen, dass der Bezirksligist auch die Endrunde der Landkreismeisterschaft dominieren will. Der FCS reist mit zwei kompletten Blöcken an und setzt dabei auch seine nominell stärksten Akteure ein: Baumann im Tor, Utz, Lameira, Heiß, Rolle, Hörmann, Szilagyi, Löffler und Losert. „Wir sind ja schließlich auch Titelverteidiger“, so der Hinweis von Trainer „Bobby“ Riedl, der in Dasing zwar auch vor Ort sein wird, das Coaching aber Rainer Koch überlassen wird, der schon in der Vorrunde die Truppe betreut hatte. „Wir rechnen uns schon aus, dass wir um die Entscheidung mit dabei sein werden und das Team will das auch unbedingt“, sagt Riedl.

Traditionell lieber tief stapelt der SV Wulfertshausen, der beim Dasinger Vorrundenturnier ohne Punktverlust blieb, wenn es auch manchmal eng war. „Uns bleibt eher die Außenseiter-Rolle“, ist Trainer Bastian Schaller überzeugt, der sich wieder als Keeper versucht. Man wolle hinfahren und schauen, wie weit das Können reicht und zwar mit folgendem Kader: Schaller, Sailer, Schulz, Suchlich, Würsching, Rathgeber, Weihers, Kirscher und Gängler.

Selbstvertrauen getankt hat in der Halle der TSV Friedberg und ist deshalb nicht zu unterschätzen. „Wie man in der Vorrunde gesehen hat, ist eine Liga-Unterschied in der Halle gar nichts“, so Trainer Willi Gutia. Selbst ein Landesligist wie Mering bekam das spüren. Der TSV-Trainer setzt wieder auf die bewährten Reihen mit Huber, Ay, Kevin Gutia, Enderle, Kösse, Öszari, Mustafi und Franz und hofft natürlich, dass Handballtorwart Benjamin von Petersdorff sich wieder Zeit nehmen kann. „Das wird sich aber erst über Weihnachten entscheiden“, so Willi Gutia.

Dann ist da aus dem Altlandkreis Friedberg noch die Überraschungsmannschaft von Gastgeber TSV Dasing. Beim Kreisklassisten ist man begeistert, die Endrunde erreicht zu haben. „Finale dahoam“ lautet das Motto für den Überraschungs-Endrundenteilnehmer. Trainer Viktor Hofecker freute sich für sein Team: „Damit konnte nicht gerechnet werden, dass wir in dieser starken Vorrundengruppe bestehen könnten.“ Die Dasinger schalteten nicht nur den Landesligisten und Topfavoriten SV Mering mit einem 4:3-Sieg aus, sondern setzten sich auch gegen den Kreisligisten VfL Ecknach klar mit 3:0 durch und konnten auch den SF Friedberg mit 3:0 bezwingen. „Das ist Balsam für meine junge Truppe nach der verkorksten Herbstserie unter freien Himmel“ so Hofecker. Da seine Jungs erneut krasser Außenseiter in der Gruppe B sind – „das ist eine Hammergruppe“ – geht er die Aufgabe ohne Druck an.

Dass man sich in Dasing auf den Hallenfußball freut, zeigen auch die zahlreichen Turnierveranstaltungen während der Ferienzeit. „Wir nehmen den Hallensport nach den neuen Futsalregeln an“ so Hofecker, der hier einen klaren Vorteil gegenüber früher sieht. „Die Technik steht im Vordergrund und das ist im Fußball die Würze“ so der Dasinger Coach. Mit Titelverteidiger FC Stätzling und dem BC Adelzhausen erwartet die Dasinger, die in der Aufstellung Franken, Augustin, Kreutmayr, Dengler, Gilg, Ögünc, Marquart, Reiser, Kanzler antreten wollen, zwei Bezirksligisten und den Kreisklassen-Tabellenführer SSV Alsmoos-Petersdorf. „Das sind drei interessante Spiele. Da können wir lernen und nur überraschen“ sieht er schon die Teilnahme als Belohnung für die starke Vorrunde.