2024-05-10T08:19:16.237Z

Relegation
TSV-Kapitän Jakob Gruber schreit nach dem Schlusspfiff seine ganze Freude über den Aufstieg heraus. Foto: Rossmann
TSV-Kapitän Jakob Gruber schreit nach dem Schlusspfiff seine ganze Freude über den Aufstieg heraus. Foto: Rossmann

Spötzl schießt Aßling in die Kreisklasse

1:0 gegen TSV Eiselfing

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Markus Spötzl hat den TSV Aßling gestern Abend in die Kreisklasse geschossen. Sein goldener Treffer reichte für einen 1:0-Relegationssieg gegen den TSV Eiselfing, um den aber lange gezittert werden musste.

Mit dem TSV Eiselfing stand der Aßlinger Truppe von Trainer Robert Lechleiter ein Kontrahent gegenüber, der in der Vorsaison den Aufstieg in die Kreisliga knapp verpasst hatte – ebenfalls in der Relegation. Zur Motivation hatten sich die Aßlinger Verantwortlichen im Vorfeld des Entscheidungsspiels durch das Vereinsarchiv gewühlt und ein richtig gutes Omen ausfindig gemacht.

Ihren bislang letzten Relegationserfolg fuhr die Elf vom Büchsenberg nämlich in Griesstätt gegen die SpVgg Pittenhart mit einem 2:1-Sieg ein und feierte anschließend ihren Verbleib in der Kreisklasse. Das Datum: 11. Juni 2005, auf den Tag genau also exakt vor 13 Jahren. Der letzte aktive Relegations-Held von damals, Alex Wolf (35), saß zunächst also in Rott auf der Bank und beobachtete, wie Linksverteidiger Markus Spötzl das rot-weiße Zuschauermeer auf der Hauttribüne erstmals mit seinem überlegten Linksschuss zur 1:0-Führung (20.) mächtig ins Wogen brachte.

In der Folge ebbten jedoch Spieltempo und Zweikampfhärte auf beiden Seiten etwas ab. Die weitläufige Relegations-Rekordkulisse im Kreis Inn/Salzach von 846 Zuschauern schien ihren antreibenden „Schrecken“ verloren zu haben. Aßlings Keeper Jonas Mertl hatte wenige Stunden vor Anpfiff noch eine Abiturprüfung abgelegt, war auf dem Platz selten so gefordert, blieb dennoch bis zur Halbzeitpause in seinem Strafraum stets Herr der Lage und konnte seinen Farben die Führung souverän in die Pause retten.

Während Lechleiter seine Schützlinge zu Geduld und Disziplin anhielt, nutzte Eiselfings Coach Thomas Kölbl sein Wechselkontingent voll aus und wurde beinahe für seinen Weckruf belohnt. Markus Paukers Kopfball aus nächster Nähe sprang allerdings vom langen Pfosten zurück ins Feld, wo Robert Schmidt die Situation bereinigen konnte (59.). Ebenso brenzlig wurde es sieben Minuten später, als Eiselfings Joker Florian Dirnecker im dritten Nachschuss um Zentimeter verzog. Der Kreisklassist übernahm eindeutig die Initiative und schnürte die Lechleiter-Elf teilweise minutenlang in der eigenen Spielfeldhälfte ein.

Ein gefühlvoller Kopfballversuch von Alex Wolf nach einer Gruber-Hereingabe blieb der einzige Aßlinger Versuch eines Befreiungsschlags (84.). Machte aber nichts, denn die Eiselfinger machten gegen Ende der Partie optisch nicht den Eindruck, die Klasse auf Gedeih und Verderb halten zu wollen. Dem ausgelassenen Aßlinger Platzsturm mit dem Schlusspfiff stand also nichts mehr im Weg.

„Vor dieser Kulisse aufzusteigen, besser geht‘s doch gar nicht!“, schrie der biergeduschte Siegtorschütze und Aufstiegsheld Markus Spötzl seine Freude raus. „Ich habe 2005 selber noch 90 Minuten durchgespielt und weiß daher, wie geil das ist“, konnte gestern TSV-Chef Christian Stable nicht versprechen, dass die Vereinskneipe „zum goldenen Kupferdachä“ am nächsten Morgen noch stehen würde.

Aufrufe: 012.6.2018, 09:37 Uhr
Ebersberger Zeitung / Julian BetzlAutor