2024-04-29T14:34:45.518Z

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F: Nückel/Steinmann
F: Nückel/Steinmann

Sport­platz wird zur Wohn­adres­se

Die Be­zirks­sport­an­la­ge Erft­tal ist zu groß. Die Stadt möch­te sie an­nä­hernd hal­bie­ren und die frei wer­den­de Flä­che ver­mark­ten. Dem stimmt die SG Erft­tal, seit 2013 Haus­herr auf der An­la­ge, zu. Aber sie will da­für et­was ha­ben.

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Die Be­zirks­sport­an­la­ge Erft­tal ist nach An­sicht der Stadt mit 45.000 Qua­drat­me­ter Flä­che über­di­men­sio­niert. Gut die Hälf­te könn­te ab­ge­trennt wer­den, oh­ne den Sport­be­trieb der SG Erft­tal zu ge­fähr­den, hielt die Ver­wal­tung im Vor­jahr in ih­rem Pro­gramm zur Haus­halts­kon­so­li­die­rung fest. Aus die­ser Si­tua­ti­on will die Sport­ge­mein­schaft um ih­ren Vor­sit­zen­den Heinz Sah­nen nun das Bes­te für den Ver­ein her­aus­ho­len.

Der Ver­ein stimmt der Hal­bie­rung der An­la­ge zu, da­mit auf den frei wer­den­den Flä­chen ein Kin­der­gar­ten und Wohn­häu­ser ent­ste­hen kön­nen. Da­für will die SG aber auch et­was ha­ben: die Ab­si­che­rung der An­la­ge als „Ju­gend­sport­zen­trum“ und die Neu­er­rich­tung ei­ner ver­klei­ner­ten Sport­an­la­ge mit ei­nem Ver­eins­heim und zwei Kunst­ra­sen­plät­zen. Dass sie da­mit durch­kommt, ist frag­lich.

Im Sport­aus­schuss be­kam der CDU-Stadt­ver­ord­ne­te und Ver­eins­prä­si­dent Sah­nen schon ein­mal Wind von vor­ne. Kunst­ra­sen­plät­ze, stell­te sei­ne Par­tei­freun­din In­grid Schä­fer klar, ge­be es zu­vor­derst für die vier de­fi­nier­ten Fuß­ball­zen­tren – zu de­nen die BSA Erft­tal auch nach den Buch­sta­ben des Sport­ent­wick­lungs­pro­gramms über­haupt nicht das For­mat hat. Und auch das Klein­spiel­feld, dass die SG ger­ne in kunst­stoff-ra­sen­grün hät­te, wird es wohl nur mit Asche­be­lag ge­ben. „Klein­spiel­fel­der grund­sätz­lich als Ten­nen­platz“, wie­der­hol­te Schä­fer ei­nen be­ste­hen­den Be­schluss. Sie be­fürch­tet ei­ne prä­ju­di­zie­ren­de Wir­kung. Und die „Kunst­ra­sen-Wunsch­lis­te“ der Ver­ei­ne in der Stadt sei noch lang.

Da­bei könn­te doch al­les ganz ein­fach sein, ver­such­te Sah­nen zu ver­mit­teln. Er hat­te – nach­dem der Sport­aus­schuss im No­vem­ber bei der Ver­wal­tung ein Kon­zept für ei­ne be­darfs- und orts­teil­be­zo­ge­ne Op­ti­mie­rung der An­la­ge in Auf­trag ge­ge­ben hat­te – ei­nen be­freun­de­ten Ar­chi­tek­ten „schon mal ma­len las­sen“, wie er sagt. Um ei­ne Ar­beits­grund­la­ge zu be­kom­men. „Sonst hät­ten wir am Jah­res­en­de auch nicht mehr als ein wei­ßes Blatt Pa­pier.“ Die­se Struk­tur­kon­zept wur­de im März Ver­tre­tern von Ver­wal­tung und Po­li­tik vor­ge­stellt und im April der Stadt­teil­kon­fe­renz. Zu­min­dest dort war man von An­fang an zu­frie­den. Und: Sah­nen weiß so­gar von ei­nem In­ter­es­sen­ten, der das Ge­samt­pa­ket neh­men wür­de, Woh­nun­gen, Ki­ta und die neue Sport­an­la­ge bau­en wür­de. Das al­ler­dings sorgt gleich für Skep­sis. Nicht, dass die Stadt da­für im Ge­gen­zug das Bau­land un­ter Preis ab­ge­ben muss!

Wird aus Sah­nens Pa­pier ein hand­fes­ter Plan, könn­ten 80 Wohn­ein­hei­ten ent­ste­hen – und zwar auf der Flä­che vom al­ten Ver­eins­heim, das ab­ge­ris­sen wer­den soll, in Rich­tung Bahn­stre­cke. Da­mit wür­den die be­ste­hen­den Sport­plät­ze über­baut. Die neu­en wür­den dann auf dem Ra­sen­platz par­al­lel zum Berg­häus­chens­weg ent­ste­hen. Der, sagt Sah­nen, ist oh­ne Drai­na­ge und nur für Ju­gend­mann­schaf­ten nutz­bar.

Wenn es so kommt. Wie groß die An­la­ge wird und wel­che Plät­ze ein Ju­gend­sport­zen­trum be­nö­tigt, steht für Sport­de­zer­nent Mat­thi­as Welp­mann noch nicht fest. Das wird erst ein Ver­fah­ren zei­gen, das vom Amt für Stadt­pla­nung mo­de­riert wird.

Aufrufe: 017.6.2018, 10:01 Uhr
FuPaAutor