Wann das Vorhaben realisiert wird, steht noch nicht fest. Fakt ist: RWE wird mit der geplanten Rheinwasser-Transportleitung etwa 2024/25 die beiden Fußballplätze in Frimmersdorf überqueren. Bis dahin soll die Neurather Anlage fertiggestellt sein. Sie ist aber nicht die einzige, die in absehbarer Zeit ertüchtigt werden soll. In diesem Jahr wird in Gustorf ein neuer Kunstrasenplatz verlegt, 2019 ist Wevelinghoven an der Reihe. Und aktuell lagen dem Sportausschuss zwei weitere Anträge für Kunstrasenplätze vor – nämlich aus Hemmerden und der Südstadt. Auch in diesen Fällen soll ein Fachplaner mit der Kostenermittlung beauftragt werden.
Ideal wäre es, wenn alle Zahlen bereits zu den Haushaltsberatungen im Herbst vorlägen, meint Heesch – „dann könnte sich die Politik auf einen Zeitplan für die Sanierungsprojekte verständigen, also Prioritäten setzen“. Zunächst müsse aber der Rat über die Kosten für die jeweiligen Fachplanungen entscheiden.
Votiere der Stadtrat für einen weiteren Ausbau, werden alle Anlagen in Grevenbroich künftig mit Kunstrasenplätzen ausgestattet sein, sagt Heesch. Die Welt sei damit aber noch nicht in Ordnung, „denn es gibt noch andere Baustellen“. Gemeint sind die Sportplatzgebäude, die teilweise sanierungsbedürftig seien. Die Ausschussmitglieder wollen nun bei einer Rundfahrt alle Gebäude im Stadtgebiet sichten, um sich ein Bild von der Lage zu machen. „An einigen Stellen werden wir sehr zeitnah arbeiten müssen“, sagt Michael Heesch.
Das betrifft insbesondere das Sportplatzgebäude in Neukirchen. „Wir haben Sanierungsbedarf im Saniärbereich“, sagt Benjamin Josephs, Vorsitzender der SG Neukirchen-Hülchrath. Die größte Baustelle: Regelmäßig würden Wasserrohre bersten, darüber hinaus falle häufig die Warmwasserversorgung aus. „Das alles gefährdet unseren Sportbetrieb“, betont Josephs. „Und wir befürchten, dass es zu massiven Schäden kommen könnte.“
Im Wesentlichen seien es die Sanitäranlagen und die Heizungen, die in die Jahre gekommen seien und in den Sportplatzgebäuden erneuert werden müssen, sagt Michael Heesch. In Neukirchen müsse wohl mit Kosten zwischen 700.000 und 800.000 Euro gerechnet werden. Die Frage, wie viele Gebäude stadtweit in welchem Umfang betroffen seien, könne er zurzeit nicht beantworten. Monika Stirken-Hohmann von den Stadtbetrieben arbeite aber zurzeit an einer Übersicht.
Ebenfalls unklar ist, wie Kunstrasenplätze und Sanierungsfälle künftig finanziell gestemmt werden sollen. Eines steht aber wohl fest: Mit der Sportpauschale des Landes (jährlich 170.000 Euro) wird das alleine nicht gelingen.