2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Konzentriert: Marcel Filomela (rot) und sein Keeper Julian Baumann erwarten den brückener Angriff. 	Foto: fupa/Jochen Coutandin
Konzentriert: Marcel Filomela (rot) und sein Keeper Julian Baumann erwarten den brückener Angriff. Foto: fupa/Jochen Coutandin

Spitze rückt noch enger zusammen

Sammelbericht Bezirksliga Nahe +++ SG Hüffelsheim und TSV Langenlonsheim-Laubenheim patzen +++ Guldenbachtal-Coach Witt lässt Ersatzspieler Zweikämpfe zählen

Langenlonsheim. Wenigstens etwas hätten sie sich absetzen können. Pustekuchen. Das Spitzen-Duo der Bezirksliga Nahe um die SG Hüffelsheim und den TSV Lalo-Laubenheim patzte, und das synchron: Während die SG bei Türkgücü Ippesheim beim 1:2 spät die Punkte vergeigte, kassierte „Lalo“ auf eigenem Geläuf ein 2:3 gegen den FC Brücken. Das Elite-Feld rückt noch enger zusammen, als es ohnehin schon war, fünf Punkte trennen die Eins von der Sieben. Ihre Durststrecke beendet hat die SG Guldenbachtal, der TuS Hackenheim hingegen agierte mal wieder glücklos.

SG Guldenbachtal – TSG Planig 2:0. – Irgendwas, sagte Sascha Witt, musste er ja ändern. Der Krise wegen. Also verteilte er letzte Woche neue Aufgaben an die Ersatzbank. Eine davon: Zweikampfstatistik. „Man muss neue Anreize setzen, das ist dann auch für die Gaudi in der Kabine“, frohlockte Witt. Von 160 geführten Nahkämpfen gewann seine SGG 102. Ein Wert, der Spiele entscheidet. „Wir wussten um das Planiger System, und wir haben geschaut, was wir selbst bieten können“, bilanzierte der Coach und verwies auf eine geänderte 3-5-2-Formation. Nach defensiv desolaten letzten Wochen stand mal wieder die Null – und der Angriff knipste. Daniel Zuck versenkte einen Handelfmeter (27.), Matthias Ginzel drückte eine Hereingabe von Lateef Alli in den Kasten (58.). Fünf Chancen, zwei Tore. Für Witt war klar: „Auf dem tiefen Platz geht’s eben nur über die Zweikämpfe.“

SV Türkgücü Ippesheim – SG Hüffelsheim 2:1. – Gökhan Bariskan drehte sich weg. Ganz bewusst, denn „immer wenn ich gucke, verschießen wir“. Ein bisschen Aberglaube mischte da in den Schlussminuten mit, doch Bariskans abgewandter Blick half offenbar. Nachdem ein Türkgücü-Mann im Sechzehner an der Schulter nach unten gerissen wurde, platzierte Brian Huth die Kugel auf dem Punkt und traf (85.). Zum 2:1-Sieg, fast einem Last-Minute-Dreier. „In der ersten Halbzeit hatten wir klare Chancen. Nach dem Wechsel aber wurden wir immer platter“, räumte Coach Bariskan ein. Dreimal knallten seine Leute Freistöße ans Aluminium. Das Ippesheimer 1:0 hatte Cem Özcan per klasse Flachschuss besorgt (10.), Paolo Walther durch einen Freistoß egalisiert – weil Torwart Emre Ünal beim Abschlag übertrat.

FCV Merxheim – SG Alsenztal 1:1. – Schiedsrichter Randy Mehler zögerte keine Sekunde, pfiff ab und streckte den Finger gen Punkt. Zurecht, wie Merxheims Coach Jörg Salomon feststellte. Am Arm des Alsenztalers war die Flanke hängen geblieben, es musste Strafstoß geben. Maximilian Angene blieb cool (59.) und rettete den Viktorianern damit das Remis. „Für die Platzverhältnisse und den Dauerregen war es ein flottes, intensives Spiel“, urteilte Salomon. Auch Maxi Bauers SGA, der, so der FC-Coach ehrlich, ebenso ein Handelfmeter hätte zugesprochen werden können. Eine Spur Glück für die Viktoria, die durch einen von Dauerbrenner Raphael Braun vergoldeten Konter in Rückstand geraten war (20.). „Auf dem tiefen Boden wurden irgendwann dann auch die Beine schwer“, erklärte Salomon.

Eintracht Bad Kreuznach II – TuS Mörschied 1:0. – Volle 85 Minuten standen zehn Mann in der eigenen Hälfte. Sie mauerten, machten dicht, eisenhart. Und dann preschten sie los. Einer, für die „kleine“ Eintracht, bösen Überraschung gleich. „Mörschied hat quasi das 0:1 permanent verteidigt. Das haben die gut gemacht. In den letzten fünf Minuten hatten sie einige Chancen“, holte SG-Macher Ercan Ürün tief Luft. Die knappe Führung brachte die Eintracht über die Zeit. Ürüns Goldjunge diesmal: Mostafa El-Haiwan. Nach Ali Jitos Pass auf Sakura Kawaguchi tanzte der zwei Mörschieder aus, an die scharfe Flanke musste El-Haiwan nur den Fuß halten (21.). Torwart Johannes Becker war besiegt – das einzige Mal an einem Tag, an dem er der Beste unter den 22 Kickern war, wie Ürün meinte. „Spielerisch waren wir nicht gut drauf. Das war nicht unser schönstes Spiel, ein Arbeitssieg, aber die Punkte zählen.“

TuS Hackenheim – Karadeniz Bad Kreuznach 2:3. – Immerhin den Humor hatte Markus Rehbein noch nicht verloren. „Vielleicht“, gab er ironisch zu Protokoll, „muss ich den Jungs mal erklären, dass es Sinn des Spiels ist, Tore zu schießen.“ Hackenheims Trainer versuchte was zu erklären, wofür es eigentlich keine Erklärung gebe. Mit dem Schlusspfiff fast fing sich der TuS durch Cihan Yakut das 2:3 (90.), Serkan Kural hatte für Karadeniz schon spät das 2:1 gemacht (83.). Ein traumhafter Schlenzer von Christoph Menger ins Dreieck ließ den Vorletzten an Punkten schnuppern. Wieder. Und wieder versemmelte er ein Spiel, weil er Geschenke verteilte. „Das ist frappierend“, echauffierte sich Rehbein. „Das vierte Mal, dass wir Punkte nicht annehmen und so fair sind, die Chancen nicht zu nutzen.“ Nach Yakuts 1:0 (22.) war es Shervan Mamo, der ausglich (38.).

TSV Lalo-Laubenheim – FC Brücken 2:3. – Waldemar Schneider trifft in der laufenden Saison nicht gerade häufig. Große Bekanntheit im Kreuznacher Raum erlangte er aber durch seinen feinen Fuß. Eine Waffe, die er nun mal wieder einsetzte. Im rechten Moment. Als der TSV einen eigenen Einwurf mit dem Kopf verlängerte, schaltete Brückens As schnell, zog aus 25 Metern ab, über den nassen Kunstrasen zischte das Spielgerät ins Eck (88.). Das 2:3 so kurz vor Schluss. „Wenn wir den nur die Linie entlang werfen, passiert da nichts. Ein 2:2 wäre eigentlich gerecht gewesen“, befand TSV-Trainer Alexander Stumm, für den Nicolay Doll aus einem Eckball-Getümmel kurz davor den Ausgleich markiert hatte (86.). „Von beiden Seiten war das ein gutes Spiel. Brücken hat gut verteidigt“, so Stumm. Antonio Pallara hatte „Lalo“ das 1:0 gebracht (31.), Benjamin Huschke (34.) und Benny Ritter (57.) das Spiel Kopf gestellt.

SG Veldenzland – SC Birkenfeld 1:1. – „Irgendeiner wurde da übersehen“, sagte Dominik Schunck mit einem Lachen. Seine SGV hatte die Ecke abgewehrt, schaltete auf Vorwärtsgang, doch irgendwie, zwischen Strafraum und Mittellinie, kam der Ball zurück. Auf Birkenfelds Spielertrainer Marco Orth, der sechs Meter vor dem Kasten mutterseelenallein zum 1:1 traf (53.), weil das Abseits aufgehoben wurde. „Der SC hat sich den Punkt kämpferisch verdient, muss man sagen. Der Platz war tief, das hat’s schwierig gemacht“, meinte Schunck. Fabian Herrmann hatte nach Kim Habermanns Kopfballverlängerung aus elf Metern das 1:0 geschossen (50.) – nachdem Lars Ockert zuvor noch vom Punkt gescheitert war.



Aufrufe: 027.10.2019, 21:00 Uhr
Peter-Pascal PortzAutor