2024-04-25T14:35:39.956Z

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Foto: Sebastian J. Schwarz
Foto: Sebastian J. Schwarz

Spielerische Lösungen sind ihm wichtig

Ob Meisterschaft oder Pokal: Die SG Neidenbach ist auf dem Weg zu alter Stärke. Sonntag geht's gegen den Spitzenreiter.

Der bittere Abstieg per Relegation aus der Kreisliga A ließen Trainer Andreas Klink und die Verantwortlichen bei der SG Neidenbach zunächst mit Skepsis in die weitere Zukunft blicken. Doch mit beharrlicher Trainingsarbeit und der Rückkehr einiger längere Zeit verletzter Spieler hat die Mannschaft wieder Oberwasser bekommen und sich in der Spitze der Kreisliga B II etabliert.

Neidenbachs Spielertrainer Andreas Klink war noch Wochen nach dem Abstieg reichlich niedergeschlagen: „Ich habe mir wochenlang keine Fußballportale mehr angeschaut und lange gebraucht, um das zu verkraften. Mittlerweile sind die Wogen geglättet und die Mannschaft befindet sich in einem Hoch. Dennoch bleibt das Hauptziel der Klassenerhalt.“ Die Spieler würden die B-Liga jetzt als neue Chance sehen, sich noch mal zu beweisen. Dass es gleich gut lief und man aktuell vom Abstiegskampf weit entfernt ist, hätte dem Team gut getan, so Klink, der seit Saisonbeginn wieder selbst auf dem Platz steht.

Marginale Kaderveränderungen: Der Kader hat sich indes nach dem Abstieg kaum verändert. Einige Abgänge jedoch schmerzten. Oliver Christian trug jahrelang die Kapitänsbinde und war eine Institution auf der Sechserposition. Andrew Salter wechselte zum Bezirksligisten FC Bitburg und Patrick Neuerburg ist jetzt zum Co-Trainer unter Klink aufgestiegen. Nikolai Weber legte eine zweijährige Pause ein. Mit dem 18-jährigen A-Jugendspieler Yannick Hau gab es nur einen Neuzugang. Die Rekonvaleszenten jedoch haben einen enormen Qualitätsschub nach sich gezogen. „Mit Sascha Tietze, Mario Stieren, Stefan Krämer und Ramon Kolling haben wir Charaktere auf dem Platz. Sie arbeiten diszipliniert und sind torgefährlich. Das sind ganz wichtige Eckpfeiler in unserem Spiel“, betont der Coach, der auch mit 34 Jahren noch aktiver Teil der Mannschaft ist. „Mit Sebastian Kleifges haben wir nur einen nominellen Innenverteidiger im Team – deswegen bin ich jetzt in die Innenverteidigung aufgerückt.“

Systemumstellung: Der Wechsel von der Dreier- auf die Viererkette wurde nach Ansicht des Coachs problemlos vollzogen. „Wir lösen vieles jetzt wieder spielerisch“, so Klink. Mit dem 19-jährigen Martin Gerten bekommt das Team enorme Qualität ins Mittelfeld. Der war die Hälfte der vorigen Saison verletzt. Thomas Kirchen hat sich im Mittelfeld ebenfalls sehr gut entwickelt, schießt jetzt auch die Tore. Ihn bezeichnet der Trainer als Shootingstar der Mannschaft. Doch die vier Routiniers Tietze, Kolling, Stieren und Krämer seien unverzichtbar.

Die Ziele: Klink rückt vom Primärziel "frühestmöglicher Klassenerhalt" nicht ab, will bei weiterhin positiver Entwicklung aber die Vorgaben korrigieren. Zwei Ziele haben die Vereinigten aus Neidenbach. Neuheilenbach, Malbergweich, Fließem, Nattenheim und Bickendorf, die sich selbst als SG Steinchen bezeichnen (in Anlehnung an das ziemlich in der SG-Mitte gelegene Staffelstein) und als Dritter fünf Punkte Rückstand auf den kommenden Gegner, Spitzenreiter SG Preist, haben: „Wir haben jetzt zwei Ziele. Zum einen wollen wir liebend gern Rheinlandpokal spielen. Mit dem Sieg gegen Neunkirchen-Steinborn (6:1, d. Red.) haben wir bewiesen, dass es geht. Jetzt wollen wir im Viertelfinale mit der SG Kylltal die nächste Hürde nehmen. Dann wären wir schon im Halbfinale und hätten die Quali für den Rheinlandpokal gepackt. Und in der Liga versuchen wir unter die ersten drei zu kommen.“

Sternstunde im Pokal: Der Pokaltriumph gegen den A-Ligisten SV Neunkirchen-Steinborn war eine Sternstunde. „Wir haben die Außenbahnen doppelt besetzt. Dort war Neunkirchen immer stark besetzt. Wir haben im Mittelfeld Pressing gespielt, hinten gut gestanden und waren nach vorn sehr effektiv. Wichtig war, dass unsere Außenverteidiger gut angepresst haben.“ Klink betont, dass Mario Stieren und Patrick Reicherts besonders gut aufgelegt waren. Reicherts hat in der Partie zwei sehenswerte Kopfballtore gemacht. „Wir haben gute Kopfballspieler vorn drin – da brennt öfters die Luft.“ Die Nachholpartie vergangenen Mittwoch bei der starken SG DIST endete 2:2 und zuletzt bei der SG Geichlingen II rettete Sebastian Kleifges am Sonntag durch sein Tor in der 81. Minute immerhin noch ein 1:1. Die Klink-Elf scheint durchaus gerüstet zu sein für das Spitzenspiel am Sonntag, ab 15 Uhr, in Neidenbach gegen die führenden Preister.

Personal: Fabian Mertes befindet sich nach einem Muskelfaserriss wieder im Lauftraining, Sean Salter kommt nach einem Kreuzbandriss in der Wintervorbereitung wieder dazu und Tobias Kinnisch sowie Maximilian Thull müssen wegen Knieproblemen und Bänderdehnungen noch pausieren. Jonathan Hoffmann leidet unter einer Schambeinentzündung und Yannick Kirsten an den Folgen des Pfeifferschen Drüsenfiebers. Pascal Scheidweiler muss sich aber im Winter einer Operation unterziehen. Simon Gabler laboriert an einer Leistenverletzung.

Aufrufe: 019.10.2018, 17:30 Uhr
Lutz SchinköthAutor