2024-06-03T07:54:05.519Z

Ligabericht
Gegen die Usinger TSG II ist der FC Ay-Yildizspor in die Erfolgsspur zurückgekehrt
Gegen die Usinger TSG II ist der FC Ay-Yildizspor in die Erfolgsspur zurückgekehrt

»Spieler brauchen klare Anweisungen«

INTERVIEW/KOL HOCHTAUNUS: +++ Safak Durak über seine neue Rolle beim FC Ay-Yildizspor und die Gründe für den holprigen Saisonverlauf +++

USINGEN. Mit dem 3:1-Sieg am Sonntag im Derby gegen die Usinger TSG II feierte Safak Durak, der neue Spielertrainer des FC Ay-Yildizspor Usingen, in der Fußball-Kreisoberliga Hochtaunus auf Anhieb einen glänzenden Einstand. Mit zwei Toren stellte ausgerechnet der Ex-UTSGler den dritten Saisonsieg sicher. Im Gespräch mit dem UA erläuterte der neue Coach seine Vorstellungen zur sportlichen Zukunft beim Aufsteiger sowie seinen Einstieg in das Trainergeschäft.

Derbysieg, runter vom Abstiegsplatz und selbst das Spiel mit zwei Toren entschieden. Besser hätte der Start als Trainer nicht verlaufen können?

Safak Durak: Nein, besser geht es wirklich nicht. Da der Trainerwechsel schon vorher feststand, hat es mich besonders gefreut, dass die Mannschaft Daniel Morschhäuser mit dem Sieg so ein schönes Abschiedsgeschenk als Trainer bereitet hat. Als Spieler bleibt er uns ja erhalten. Das war extra für ihn. Für viele Spieler und den Verein war das Derby etwas Besonderes, weil sie noch nie in dieser Klasse gespielt haben. Für mich wäre es eigentlich nur ein Derby, wenn wir gegen die Erste der UTSG spielen würden. Wir hatten einen Tag vor dem Spiel eine Sitzung mit den Verantwortlichen und haben die Entscheidung der Mannschaft erst nach dem Spiel mitgeteilt. Insofern verlief die Vorbereitung auf das Spiel noch ganz normal mit Daniel als Trainer.

Was hat die Mannschaft am Sonntag besser gemacht als in sieben Spielen, die nicht gewonnen wurden?

Nach der mangelhaften Vorbereitung in der Sommerpause hat die Mannschaft jetzt von Spiel zu Spiel mehr Kraft und Kondition. Wir waren uns bewusst, dass wir dieses wichtige Spiel zu Hause unbedingt gewinnen müssen. Das Team hat in den 90 Minuten mehr Konzentration gezeigt und mit der Unterstützung der Zuschauer gespielt.

Welche neuen Impulse kann der Trainer Durak dem Spiel verleihen, die der Spieler Durak nicht bereits gesetzt hatte?

Es ist wichtig, im Spiel das ganze Feld im Blick zu haben und gerade die jüngeren Spieler noch besser auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Sie brauchen klare Anweisungen. Mit den älteren Spielern wie Murat Kaya oder Sinan Parmaksiz habe ich ja schon zusammengespielt. Da wird es noch viele Gespräche geben. Die erfahrenen Spieler müssen mehr Verantwortung übernehmen und die jungen Akteure an die Hand nehmen. Außerdem brauchen wir besseres Taktiktraining.

Wie gelingt bei Ay-Yildizspor der Spagat, als Spieler nah an der Mannschaft zu sein und gleichzeitig als Trainer Autorität zu zeigen und konsequente Personalentscheidungen zu treffen?

Der Respekt mir gegenüber war schon am ersten Tag da, als ich hierhergekommen bin. Ich habe den Jungs ganz klar gesagt, dass ich nicht spielen muss und lieber an der Seitenlinie stehe, wenn alle fit sind und die Leistung da ist. Es geht immer um die Mannschaft und die beste Leistung. Meine neue Rolle ist ganz klar festgelegt und das habe ich am Sonntag auch deutlich gesagt. Wir sind im Abstiegskampf und haben bis zur Winterpause nur das eine Ziel, den Anschluss in der Tabelle nicht zu verlieren. Angesichts der Personal- und Trainingssituation ist im Moment nicht mehr möglich. Die jungen Spieler befinden sich in der Kreisoberliga in einer neuen Rolle. Sie können sich nicht mehr nur darauf verlassen, dass es Murat Kaya gibt. Deswegen habe ich diese Aufgabe übernommen. Die Mannschaft steht mit dem Rücken an der Wand und ich will sie aus dieser Situation herausholen.

Was wird langfristig entscheidend sein, um den Klassenerhalt im Sommer 2018 zu schaffen?

Da gibt es zwei Punkte. In der Winterpause wird der Kader mit der Rückkehr der verletzten Schlüsselspieler wieder komplett sein. Dann werden wir auch eine komplett neue Vorbereitung absolvieren. Wir werden 2018 eine bessere Rolle spielen und nach oben gucken können.

Comeback als Spieler, jetzt Premiere als Cheftrainer. Kommt das nicht zu schnell? Warum ist Ay-Yildizspor für Safak Durak der richtige Start in eine mögliche Trainerkarriere?

Ich hatte bei meinem Abschied von der Usinger TSG eigentlich die Schuhe an den Nagel gehängt. Aber Ay-Yildizspor bat mich in einer schwierigen Situation um Hilfe und bot mir bereits damals die Position als Co-Trainer an. Da überlegte ich nicht lange. Ich hatte bei meinem Abschied immer gesagt, dass ich ein Angebot als Trainer annehmen werde. Das war immer mein Ziel. Jetzt ist es nur etwas schneller gekommen, als ich vorher gedacht hätte.



Aufrufe: 010.10.2017, 08:00 Uhr
Usinger AnzeigerAutor