2024-04-29T14:34:45.518Z

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Kreisfußballwart Andreas Bernhardt (links, stehend) und Kreisjugendwart Dieter Rothenbücher (rechts) eröffnen den 2. HFV-Vorstandstreff in Oberstedten. 	Foto: jf
Kreisfußballwart Andreas Bernhardt (links, stehend) und Kreisjugendwart Dieter Rothenbücher (rechts) eröffnen den 2. HFV-Vorstandstreff in Oberstedten. Foto: jf

C-Liga bereitet Kopfzerbrechen

HOCHTAUNUS: +++ Zukunft der untersten Spielklasse Thema auf jüngster Sitzung des Kreisfußballausschusses / Drei Szenarien diskutiert +++

OBERSTEDTEN . Mit den Themenbereichen Spielgeschehen 2018/19 und Mannschafts-Rückzüge bei den A-Jugendlichen hatte der Kreisfußballausschuss Hochtaunus offenbar richtig gelegen, denn zum 2. Vorstandstreff des Hessischen Fußballverbands (HFV) waren am Dienstagabend mehr als 50 Personen ins Clubhaus des FC 09 Oberstedten gekommen.

Darunter mit dem stellvertretenden Verbandsfußballwart Matthias Bausch, Verbandsjugendwart Carsten Well und Sebastian Fink, einem hauptamtlichen Mitarbeiter der Verbands-Geschäftsstelle, auch drei kompetente Ansprechpartner vom HFV. Fink moderierte die knapp dreistündige Veranstaltung souverän und bedankte sich abschließend für die zahlreichen sachlichen Diskussionsbeiträge.

„Bei uns stimmt die Kommunikation und wir sind in einem regelmäßigen Austausch“, widersprach René Gehringer vom 1. FC 04 Young Boys Oberursel der Aussage von Fink, dass es in einigen der 32 Fußballkreise in Hessen schwierig sei, den Kontakt zur Basis und dort innerhalb der Vereine herzustellen. Gehringer weiß, wovon er spricht: Er hat als Funktionär und Trainer seit 26 Jahren die Hand am Puls des Geschehens und als ehemaliger Mitarbeiter im Kreisjugendausschuss auch schon ehrenamtlich für den Verband gearbeitet.

„Uns ist der Dialog wichtig und ganz besonders die Abstimmung zwischen den Senioren und der Jugend“, betonte Kreisfußballwart Andreas Bernhardt bei seiner Einschätzung des Abends und verwies in diesem Zusammenhang auf den Workshop des KFA am 12. April in Oberhöchstadt sowie diesen zweiten Vorstandstreff des HFV, nachdem die Premiere 2015 in Usingen stattgefunden hatte.

In fünf Gruppen sollten Ergebnisse zu den vier vorgegebenen Themenbereichen A-Jugend (2 Gruppen), Kreisoberliga, C-Liga sowie Auf- und Abstieg erarbeitet werden und wie ein roter Faden zog sich die Zukunft der C-Liga durch sämtliche Bereiche.

„Die C-Liga muss attraktiver werden“, formulierte Christian Bös, Sportlicher Leiter der SG Eintracht Feldberg, das Resultat der Diskussionsrunde auf der Clubhaus-Terrasse. Ziel ist es, den Aktiven in dieser Liga zu möglichst vielen Einsatzzeiten zu verhelfen. Zur Erinnerung: In der Saison 2017/18 war es nach dem Rückzug der zweiten Mannschaften des FC Ay-Yildizspor Usingen, FSG Niederlauken/Laubach und SV Seulberg bei vielen Teams zu wochenlangen Pausen gekommen.

Folgende Modelle sind von den Vereinsvertretern der C-Ligisten in Oberstedten für die zehn Mannschaften erarbeitet worden, die am 12. August in die neue Runde starten:

1. „Play-off-Modell“: Nach der normalen Punktrunde mit jeweils 18 Spielen werden zwei Tabellen für jeweils Teams aus dem Vorder- und Hintertaunus gebildet und anschließend ermitteln die besten acht Mannschaften im k.o.-System den C-Liga-Meister. Damit kämen acht von zehn Mannschaften auf mindesten 20 Saisonspiele. Ergänzt würden diese bei Bedarf durch eine Freundschafts- oder Pokalrunde.

2. Dreier-Runde: Jede der zehn Mannschaften spielt nicht zwei- sondern drei Mal gegen die übrigen, sodass für alle jeweils 27 Spiele verbindlich organisiert wären. Im Bereich des HFV wird dieses Verfahren nach Aussage von Bausch bereits praktiziert.

3. „Norweger Modell“: Zum normalen Spielbetrieb kommt zusätzlich noch eine Freundschafts- oder Pokalrunde, wobei in maximal zwei Begegnungen nur neun Spieler – bei verkürzter Spielzeit – zum Einsatz kommen können.

„Wir haben diese Vorschläge zur Kenntnis genommen und werden sie zeitnah im Kreisfußballausschuss besprechen, wobei ich eine Play-off-Runde frühestens in der Saison 2019/20 für durchführbar halte“, freute sich Bernhardt über das Engagement der Funktionäre aus der C-Liga.

Ein klares Votum gab es hinsichtlich der Kreisoberliga Hochtaunus. „Solange die C-Liga besteht, wollen wir eigenständig bleiben und nicht mit Nachbarkreisen fusionieren“, formulierte Volker Ketter von der SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach das Ergebnis dieser Arbeitsgruppe. Bei einem möglichen Wegfall der C-Liga sollte in der KOL eine 18er-Liga angestrebt werden.

Durchaus zufrieden mit der bestehenden Auf- und Abstiegsregelungen sind die Fußball-Funktionäre im Hochtaunuskreis. Einige von ihnen wünschen sich allerdings mehr Transparenz bei den Durchführungsbestimmungen. Zur Erinnerung: In diesem Jahr sind die drei Relegationsspiele im Hochtaunuskreis komplett gestrichen worden.

Sehr viele Gedanken machten sich gleich zwei Arbeitsgruppen darüber, wie man die unzufriedene Situation im Bereich der A-Jugend verbessern kann. Wie Kreisjugendwart Dieter Rothenbücher erläuterte, gab es in der zurückliegenden Saison 2017/18 bei nur noch 13 Mannschaften der Altersklasse U 19 auf Kreisebene nicht weniger als vier Rückzüge.

Eine Patentlösung, wie man diesem Trend entgegenwirken könne, konnte auch Jugendleiter Jörg Menkhoff vom FSV Steinbach nicht präsentieren. Kooperationen zwischen Nachbarvereinen, Angebote über den Fußball hinaus bieten und flexiblere Systeme hinsichtlich des Spielgeschehens sind am Dienstagabend an zwei Tischen als Ansatzpunkte aber ausführlich diskutiert worden.



Aufrufe: 014.6.2018, 08:00 Uhr
Gerhard Strohmann (Usinger Anzeiger)Autor