2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau
Während sich die Gegner wie der SC Melle (links am Bildrand) ärgern, feiern die Speller um Christoph Ahrens und Torben Stegemann (rechts) Tore und Siege. Stegemann wird am Sonntag fehlen.  Foto: Dieter Kremer
Während sich die Gegner wie der SC Melle (links am Bildrand) ärgern, feiern die Speller um Christoph Ahrens und Torben Stegemann (rechts) Tore und Siege. Stegemann wird am Sonntag fehlen. Foto: Dieter Kremer

Spelles Torjäger droht Gelbsperre

Trainer warnt vor Spiel am Sonntag vor "abgewichsten" Pewsumern

Sieht Sebastian Schmagt seine fünfte Gelbe Karte oder kann der mit 16 Treffern erfolgreichste Torschütze des SC Spelle-Venhaus seine Wette mit Kotrainer Markus Schütte gewinnen? Die Antwort auf diese Frage soll das Heimspiel gegen den TuS Pewsum (Sonntag, 15 Uhr) liefern.

„Sebastian hat mit Litti (Spitzname von Co-Trainer Schütte, Anm. der Redaktion) eine Wette laufen, dass er die Sperre so lange wie möglich hinauszögert“, erklärt Siggi Wolters. Es sei schon interessant, dass sich ein Stürmer die Gelben Karten abhole, so Spelles Trainer. „Aber Basti weiß auch, warum er sie gekriegt hat“, kennt der Coach seinen diskussionsfreudigen Stürmer doch seit der gemeinsamen Zeit in Schüttorf.
Einen bitteren Beigeschmack hat Spelles jüngster 5:2-Sieg in Lüstringen. Denn Mittelfeldspieler Torben Stegemann zog sich nach einem Foul eine schwere Bänderdehnung zu. Wie lange Stegemann ausfallen wird, ist schwierig zu sagen. Wolters geht aber von mindestens zwei bis drei Wochen aus.
Neben der harten Lüstringener Gangart trafen die Speller noch auf einen zweiten „Gegner“: den seifigen und unebenen Platz. Schon in Bunde hatte der Spitzenreiter arge Probleme, seinen Kombinationsfußball von der Taktiktafel auf den Rasen zu bringen. „Dann tun wir uns schon ein bisschen schwerer, wenn die Kugel nicht so gut läuft“, gibt Wolters zu. In der Winterzeit sei es immer so, dass die unten stehenden Teams bessere Möglichkeiten hätten, gegen technisch anspruchsvoll spielende Mannschaften zu spielen. „Bei Kampf und Einsatz kommen denen die Bodenverhältnisse entgegen.“
Nicht zuletzt deshalb achten die Speller sehr darauf, das eigene Grün gut in Schuss zu halten. „Wir haben einen überragenden Platzwart“, lobt Wolters Ansgar Achteresch. „Das macht das ganz hervorragend. Er ist schon ein richtig Guter“ Achteresch sorge auch für gute Trainingsbedingungen. „Er hat den grünen Daumen und kommt ja auch aus dem Garten- und Landschaftsbau“, ergänzt Jürgen Wesenberg. Seit zwei, drei Jahren kümmere sich Achteresch hauptamtlich um die Plätze des SCSV, so Spelles Fußballobmann.
Dass der Ball auch gegen Pewsum gut läuft, darauf hoffen Wolters und Co. am Sonntag. Die Ostfriesen ringen als Drittletzter zwar um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze, aber Wolters erinnert an das Hinspiel, als Spelle durch Tore von Sascha Wald und Torben Stegemann mit 2:0 führte, sich aber mit einem 2:2 begnügen musste. „Wir hätten im Hinspiel den Sack zumachen müssen. Aber zum Schluss hätten wir sogar noch verlieren können.“
Weil Wolters Pewsum als „unheimlich konterstark“ einstuft, erwartet er ein schweres Spiel. „Für mich nicht ganz nachzuvollziehen, dass die Mannschaft so weit unten steht“, warnt Wolters vor Geiken und Diener. „Diener ist natürlich ein ganz abgewichster Bursche. Der braucht keine zwei Torchancen, um ein Tor zu machen.“
Spelles Bilanz gegen Pewsum ist ausgeglichen: beide Teams gewannen eine Partie, zudem trennte man sich dreimal remis.
In der letzten Saison gab es auswärts ein 1:1 (Tor: Christoph Ahrens). Im Rückspiel siegte Spelle nach Treffern von Christoph Ahrens, Florian Hoff und Sebastian Schmagt mit 3:1.
Spelle ist nach der Winterpause noch ohne Punktverlust und insgesamt seit sieben Spielen unbesiegt. Die zweite und bisher letzte Niederlage datiert vom 24. November 2013 (3:4 im Heimspiel gegen Bad Rothenfelde).
Pewsum hat augenblicklich fünf Punkte Rückstand aufs rettende Ufer, wobei die Ostfriesen drei Spiele weniger bestritten haben als der Tabellendreizehnte Lüstringen.
Nach der Winterpause sendete Pewsum im Abstiegskampf durch Siege gegen Biene (4:0) und in Hollage (2:1) deutliche Lebenszeichen. Letzten Sonntag verlor der ersatzgeschwächte TuS gegen eine in der ersten Halbzeit glänzend aufgelegte VfB-Reserve mit 0:3.
Pewsums Problem: Die Mannschaft verfügt nur über einen kleinen Kader - mit Rückkehrer Timo Tjarksen zählen nur 18 Spieler zum Aufgebot. Torwart Hergen Gerdes, der beim SV Wilhelmshaven in der Saison 2012/13 unter dem jetzigen Meppen-Trainer Christian Neidhart 32-mal in der Regionalliga spielte, hat Pewsum im Januar in Richtung Wiefelstede verlassen.
Für Pewsums Trainer Stephan Prause ist am Saisonende nach fünf Jahren Schluss. Yasin Turan, der im Herbst beim Liga-Konkurrenten BSV Kickers Emden entlassen wurde, wird ihn ablösen. 2009 hatte Ex-Profi Prause beim TuS Pewsum nach dem Oberliga-Abstieg die Nachfolge von Ewald Heikes angetreten und den Verein in der Landesliga etabliert.

Aufrufe: 021.3.2014, 15:04 Uhr
Dieter KremerAutor