2024-05-22T11:15:19.621Z

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Mochte sich nicht so recht über seine drei Tore gegen Northeim freuen: Torjäger Sascha Wald. Foto: Werner Scholz
Mochte sich nicht so recht über seine drei Tore gegen Northeim freuen: Torjäger Sascha Wald. Foto: Werner Scholz

Spelle befeuert seinen Heimkomplex

Achterbahnfahrt der Gefühle endet mit 4:5-Niederlage gegen Northeim

Einen ausgewachsenen Komplex scheinen die Fußballer des SC Spelle-Venhaus bei Spielen vor eigenem Publikum zu entwickeln. Am Sonntag kassierte der Fußball-Oberligist gegen Eintracht Northeim im sechsten Heimspiel des Jahres 2015 die fünfte Niederlage. 4:5 hieß es am Ende nach einer wahren Achterbahnfahrt der Gefühle.

Die Partie begann mit gut zehn Minuten Verspätung, weil Northeim einen Spieler in Osnabrück am Bahnhof abgeholt hatte und daher etwas verspätet ankam. Trotzdem waren die Gäste gleich hellwach und gingen durch Mehdi Mohebieh, der einen von Florian Egbers abgewehrten Ball im Nachschuss versenkte (6.), in Führung. Spelle spielte aber gut mit, verpasste allerdings bei Schüssen von Steffen Menke (17.), Sascha Wald (25.) und einem Konter von Stefan Raming-Freesen (32.), der zu lange dribbelte, das Toreschießen. Wald vermisste die Geilheit, das Tor machen zu wollen. „Ich glaube, wenn wir das gemacht hätten so wie in der zweiten Halbzeit, dann hätten wir uns daran hochgezogen.“ Trainer Siggi Wolters fehlten Überzeugung und Wille, um auszugleichen.
Ein achtminütiger Blackout nach der Pause in der Hintermannschaft brachte die Hausherren scheinbar aussichtslos mit 0:4 in Rückstand. „Ruhig, Leute, Mann! Wenn ihr selber Fußball gespielt habt, wisst ihr, wie es läuft“, appellierte Spelles Coach an der Seitenlinie an die Zuschauer, die Mannschaft zu unterstützen. Man sei einfach in diesen Minuten nicht auf dem Platz und im Kopf nicht hundertprozentig da gewesen, stellte Dreifachtorschütze Wald fest. Doch Spelle stemmte sich gegen die drohende Pleite und verkürzte innerhalb von elf Minuten auf 3:4. Weil Northeim aber nahezu im Gegenzug den fünften Treffer erzielte, der einem weiteren Genickschlag gleichkam, schwand die Hoffnung wieder. „Ich glaube, wäre das nicht passiert, dann wird es noch mal ganz eng“, so Wolters. „Das war natürlich tödlich.“ Northeim sei platt gewesen.
Wolters kritisierte eine teilweise zu sorglose Spielweise seiner Mannschaft. „Wir orientieren uns nicht, wo der Gegenspieler ist. Da sind wir nicht flexibel und schnell genug.“ Vielleicht herrsche eine Saisonmüdigkeit, sucht Wolters selbst noch nach den Ursachen. „Wir sind einfach gar. Es wird Zeit, dass die Saison um ist.“ Man werde im Augenblick einfach nicht für den Aufwand belohnt.

Aufrufe: 010.5.2015, 21:00 Uhr
Dieter KremerAutor