2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sorgt in der C-Liga für Furore: Die Torjäger-Garde der Spvgg. Sonnenberg III.	Foto: Hannelore Wagner
Sorgt in der C-Liga für Furore: Die Torjäger-Garde der Spvgg. Sonnenberg III. Foto: Hannelore Wagner

Sonnenberg III: Die beste Torausbeute Deutschlands

Mit bisher sensationellen 132 Treffern aus 19 Spielen hat das Team von Oliver Krol nach jetzigem Stand bereits ein Ziel erreicht

Wiesbaden. Wer weiß, wie weit Robert Lewandowski Gerd Müllers 40-Toremarke vergangene Saison noch in den Schatten gestellt hätte, wenn der Bayern-Star zumindest einige wenige Trainingseinheiten bei Oliver Krol absolviert hätte. Denn geht es nach der Statistik, führt aktuell kein Trainer in Deutschland seine Spieler zu solch offensiven Höchstleistungen wie der 32-Jährige. Ganze 132 Treffer erzielte die dritte Mannschaft der Spvgg. Sonnenberg unter seiner Regie in 19 Partien in der Wiesbadener C-Liga. Bundesweiter Höchstwert in der bisherigen Runde im Herrenbereich.

Tandem Dikmen/Kolcu kurbelt Produktion fleißig an: „Objektiv betrachtet bringt uns dieser Rekord für unser Meisterschaftsziel natürlich nichts, aber es ist schon irgendwie ein geiles Gefühl zu wissen, dass wir zumindest auf dem Papier die beste Offensive Deutschlands sind. Gerade für mich als Stürmer“, kommentiert Rasim Dikmen. 36 Tore steuerte Dikmen selbst zum Torrekord bei. Der 33-Jährige weist mehrere Jahre Kreisoberliga-Erfahrung auf und ist auch mit Blick auf seine sportliche Verfassung noch immer für höhere Klassen geschaffen: „Ich bin in der Gastronomie tätig und kann daher für den Fußball nicht besonders viel Zeit investieren. Ins Training schaffe ich es leider nur selten, eigentlich wollte ich aus beruflichen Gründen auch schon aufhören, aber habe mich von den Jungs dann schlussendlich doch noch zum Weitermachen überreden lassen.“

So durfte sich Sonnenberg III auch in dieser Saison auf seinen Torgaranten verlassen. Besonders erfolgreich ist der Stürmer in Kombination mit seinem Offensivkollegen Umut Kolcu. „Umut und ich verstehen uns blind. Meine Torausbeute habe ich zu einem großen Teil ihm zu verdanken. Er ist ein überragender Vorlagengeber“, schwärmt Dikmen. Mit 33 und 32 Jahren gehören die Offensivpartner in der Mannschaft tatsächlich schon zum alten Eisen.

Sprungbrett für A-Jugendliche: In Sonnenberg erfüllt die „Dritte“ nämlich vor allem den Zweck, die ehemaligen A-Junioren an den Herrenbereich heranzuführen. „Gerade zu Beginn der Saison ist es natürlich nicht immer leicht, aus dem großen Fundus an Spielern, den wir in Sonnenberg zur Verfügung haben, drei Mannschaften zu bilden. Insbesondere für einige unserer jungen Spieler, die dann zunächst einmal in die dritte Mannschaft kommen, ist es nicht leicht, diese Situation anzunehmen“, sagt Trainer Krol. Um als Positivbeispiel in dieser Saison Jan Stemler anzuführen: „Er ist zu den Aktiven hochgekommen, hat keine Ansprüche gestellt, die Aufgabe in der C-Liga angenommen und sich zu meinem Stamminnenverteidiger etabliert. Davor ziehe ich meinen Hut. Auch Maximilian Pöpel muss ich erwähnen. Er hat sich zu Beginn etwas schwergetan, sich über das Training aber in die Mannschaft gekämpft und wird in der Rückrunde auch weitere Einsatzzeiten bekommen“, erläutert der Coach.

Mannschaftsübergreifende Gemeinschaft: Der 19-jährige Defensivmann Pöpel, der vor seinem Schritt nach Sonnenberg bei Konkurrent Naurod aktiv war, genießt die enge Bindung der drei Sonnenberger Mannschaften, die eine langfristige Perspektive bietet: „Was ich persönlich seit meinem Beginn in Sonnenberg sehr schätze, ist diese mannschaftsübergreifende Gemeinschaft. In anderen Vereinen gibt es häufig eine klare Einteilung zwischen erster und zweiter oder eben auch dritter Mannschaft. Hier ist das nicht so. Es gibt nicht Sonnenberg I, Sonnenberg II und Sonnenberg III, sondern nur Sonnenberg. Dieses Vereinsgefüge erleichtert einem als Jugendspieler den Einstieg ungemein. Du hast eine klare Perspektive und weißt, dass du mit guten Leistungen und Engagement ohne Probleme auch in den höheren Mannschaften eingesetzt werden kannst.“

Dieses innige Vereinsgefüge spiegelt sich auf dem „Spitzkippel“ auch in einem gemeinsamen Fußballverständnis wider, wie Trainer Krol erklärt: „Ich habe natürlich auch das Glück, eine Spielphilosophie übernehmen zu dürfen. Der offensive Fußball ist in Sonnenberg seit Jahren etabliert. Auch in der Rückrunde soll es bei uns in der dritten Mannschaft weiter so offensiv zugehen.“

Rekord bis zum Saisonende verteidigen: Anfang März startet Krols Elf im Topspiel gegen die zweite Garde des FV Delkenheim in ihr Aufstiegsvorhaben. Aktuell rangiert man hinter der SG Germania II noch auf dem zweiten Rang. Geht es nach Torjäger Dikmen, soll am Ende der Saison neben der Meisterschaft unbedingt auch der Torrekord zu Buche stehen: „Das wäre schon genial. Meisterschaft, Aufstieg und dabei die beste Torausbeute Deutschlands.“



Aufrufe: 014.1.2022, 12:00 Uhr
Alexander KnittelAutor