„Wir sind total begeistert von ihnen“, sagt Vereinsvorsitzender Steffen Krais. „Es macht uns unheimlich glücklich und stolz, dass sie sich hier wohl fühlen.“ Seine Frau Andrea, er selbst sowie die Fußball-Abteilungsleitung mit Sebastian Bosch und Dominik Krais haben das menschenmögliche für eine Einbindung der Afrikaner in die Gesellschaft in einem fremden Land getan, in einem kleinen Dorf.
Aufgrund der Unterstützung der Hörvelsinger haben Torjäger Pafara Gomez (22 Jahre), Pabie Susso (21) und Moses Kandeh (29) einen festen Arbeitsplatz und wohnen zusammen in Bernstadt. Und der Langenauer Edrissa Bowareh (18) erwirbt gerade den Hauptschulabschluss. „Du musst dich um die Menschen, die zu uns kommen, kümmern. Sie sind auch immer bei uns dabei, wenn wir etwas unternehmen“, ergänzt Bosch. „Es ist eine starke Rückmeldung für uns, wenn die Spieler dann bei uns bleiben, obwohl sie von anderen Vereinen umworben werden.“
Interview mit Moses Kandeh
Kandeh, seit 2014 in Deutschland, hat inzwischen eine Lehre als Maurer begonnen. Das Bollinger Bau-Unternehmen ist von seinem Engagement sehr angetan. Der frühere Zweitligakicker und Hausmeister in einem Hotel in Gambia bekommt leuchtende Augen, wenn er von seiner neuen Heimat erzählt. „Hier ist alles sehr gut. Die Leute helfen uns, wo sie können. Das ist unsere Familie. Wir haben einen Riesenspaß beim SV Hörvelsingen“, betont Kandeh bereits mit einem leicht schwäbischen Einschlag. Selbst trostloses, graues Herbstwetter mit einem tiefen Rasen nimmt den Spielern aus Gambia nicht die Lust am Ball und am Spiel.