2024-05-24T11:28:31.627Z

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Sportfreunde-Trainer Aiad Al-Jumaili wünscht sich, dass faire Auf- und Abstiegsregelungen gefunden werden.
Sportfreunde-Trainer Aiad Al-Jumaili wünscht sich, dass faire Auf- und Abstiegsregelungen gefunden werden. – Foto: Thorsten Gutschalk

"Sitzen alle auf glühenden Kohlen"

Allgemeines: Bergsträßer Vereine zeigen Verständnis für Aussetzung des Spielbetriebs / Transferplanungen gestalten sich schwierig

Die Entscheidung des Hessischen Fußball-Verbandes (HFV) vom Wochenende, die Saison 2019/20 „bis auf Weiteres“ auszusetzen, stieß bei Bergsträßer Vereinen zwar auf Verständnis, aber nicht überall auf Zustimmung. Einige hätten sich einen Abbruch der Runde gewünscht – mit oder ohne Wertung.

FC Sportfreunde Heppenheim: Für Trainer Aiad Al-Jumaili ist die Aussetzung des Spielbetriebs „richtig so“. Der Trainer des Gruppenligisten geht nicht davon aus, dass die Runde in irgendeiner Form zu Ende gespielt wird. Er hofft allerdings, dass zur neuen Saison wieder alles in normalen Bahnen ablaufen kann. Aus Al-Jumailis Sicht müsste allerdings in dieser Ausnahmesituation, „mit der jeder klarkommen muss“, eine faire Lösung in Bezug auf die Auf- und Abstiege gefunden werden. Der FC Sportfreunde, der aktuell sieben Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt ist, plant laut der Aussage des Coachs ganz normal für die kommende Saison.

FC Olympia Lampertheim: Der Sportausschussvorsitzende Patrick Andres sagt: „Die Stimmung ist trübe. Wir sitzen alle auf glühenden Kohlen. Doch ich persönlich bin skeptisch, ob die Saison noch vollständig über die Bühne gebracht werden kann. Vom Verband haben wir momentan auch keine Antworten. Aber die zerbrechen sich sicherlich auch ihre Köpfe. Ich selbst weiß nicht, wie man die Runde noch ordentlich fortsetzen könnte. Wie unsere Planungen aussehen? Wir haben wie immer früh geplant, im Januar schon angefangen. In Sachen Trainer und Spieler wird sich im Hinblick auf die nächste Saison nichts verändern. Wir sind auch im Gespräch mit Neuzugängen. Aber da muss man eben erst einmal schauen, wie es weitergeht. Sicherlich wird es für uns Vereine in der Kreisliga Einschnitte geben. Auch finanziell. Aber da stehen wir nicht alleine da. Events werden wegfallen, im Juni, Juli stehen Turniere auf der Kippe. Aber klar ist auch: Die Gesundheit steht an erster Stelle.“

VfR Bürstadt: Der scheidende Trainer Goran Barisic meint: „Ich hoffe natürlich sehr, dass weitergespielt werden kann. Wir haben uns in der Vorrunde noch einmal mit fünf Akteuren verstärkt, wollten den Ligaverbleib eigentlich aus eigener Kraft schaffen. Leider konnten wir nur eine Partie spielen. Aber da hat man schon gesehen, dass wir auf einem guten Weg sind. Doch nun hat der Coronavirus alles gestoppt. Und ehrlich: Momentan ist es nicht so wichtig, ob die Saison fertig gespielt wird. Wichtig ist, dass jeder gesund bleibt. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass die Saison noch beendet werden kann. Nach welchem Prinzip soll man da aber vorgehen? In der aktuellen Situation habe ich da keine Antwort drauf. Am besten wäre es, man annulliert die ganze Runde. Klar gibt es Teams, die darunter leiden würden. Es ist schwierig, eine Lösung zu finden. Ich stehe dem Verein bis 30. Juni zu 100 Prozent zur Verfügung. Und wenn es weitergeht, werde ich selbstverständlich dabei sein.“

SV Fürth: Trainer Ludwig Brenner sagt: „Es gibt ja einige Modelle. Aber ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, dass sich in diesem ersten Halbjahr noch etwas tun wird. Wir sind ja nicht die Bundesliga, die Geisterspiele im Mai machen will. Das Modell, die aktuell ausgesetzte Saison im August und September fertig zu spielen, ist vielleicht eine Option. Dann müsste man die kommende Saison später beginnen. Ich denke halt, ohne eine Vorbereitungszeit gleich wieder zu spielen, wäre auch für die Spieler schwierig. Da steigt die Verletzungsgefahr. Außerdem: Es können sich ja immer noch Spieler anstecken. Ist einer infiziert, muss die ganze Mannschaft in Quarantäne und schon wären wir wieder aus dem Spielbetrieb. Also: Ich denke, bis August wird da nichts mehr gehen.“



Aufrufe: 08.4.2020, 11:04 Uhr
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