2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Dominik Claus

VfL plant Neuanfang in der Kreisoberliga

Gruppenliga Darmstadt: Michelstädter verzichten auf den Klassenerhalt / Künftig soll der Spaß im Vordergrund stehen

Zumindest der Ball rollt wieder bei den Fußballern des VfL Michelstadt – wenn bislang auch nur im kontaktlosen Training. Für den Odenwälder Gruppenligisten ist nach dem vorzeitigen Abbruch eine desaströse Saison zu Ende gegangen.

Dabei hätte die Spielzeit nach den Rücktritten der Trainer Niko Kotsikas und Toni Mares und der sportlichen Talfahrt ein versöhnliches Ende finden können. Da der Beschluss des Hessischen Fußball-Verbandes (HFV) in diesem Sommer keine Absteiger vorsieht, hätte man trotz des vorletzten Tabellenplatzes erneut in der Gruppenliga antreten dürfen. Doch so recht konnte und wollte man sich damit nicht anfreunden. Zu holprig war die Runde gewesen, zudem verlassen Leistungsträger wie Roman Schiedlowski, Marius Möldner und Oliver Dächert den Verein. Und so plant man nun den Neubeginn eine Klasse tiefer.

Für den neuen Trainer Daniel Leifermann ist das die richtige Entscheidung. Der 38-Jährige, früher beim SV Darmstadt 98 unter Vertrag, soll die Odenwälder auf Kurs bringen. Schon seit Januar war er in die Planungen involviert. Die Entscheidung, einen Neustart in der Kreisoberliga Dieburg/Odenwald zu starten, trägt er denn auch voll mit. „Das war eine Gesamtentscheidung von Verein, Vorstand, Mannschaft und mir als Trainer. Auch deshalb, weil wir es sportlich nicht geschafft haben, die Klasse zu halten.“

Die Herausforderung, erneut in der Gruppenliga anzutreten, sei hoch gewesen, wahrscheinlich zu hoch. „Da macht es mehr Sinn, in der Kreisoberliga zu starten, wo die Voraussetzungen etwas einfacher sind und man wahrscheinlich eher Erfolgserlebnisse hat“, sagt Leifermann.

Solche hatte man in der abgelaufenen Runde selten. Nur drei Siege feierten die Odenwälder, sie kassierten in den 22 Partien bis zum Abbruch 17 teils deutliche Pleiten und 94 Gegentreffer, mit Abstand die meisten in der Gruppenliga. Trotz der Abgänge einiger Leistungsträger brauche man sich aber nicht zu verstecken, glaubt Leifermann. Mit Kai Bundschuh (SG Wald-Michelbach), David Albrecht (FSV Erbach) und Peter Johe (TSV Sensbachtal) stoßen drei Spieler zum VfL. Ansonsten ist es weitgehend der Kader, der in den vergangenen Jahren in der Gruppenliga zusammengespielt hat.

Dabei nimmt der Coach auch die jungen Spieler in die Pflicht: „Die müssen jetzt mehr Verantwortung übernehmen.“ Druck will man aber keinen machen. Der Spaß soll im Vordergrund stehen, ein Saisonziel formuliert der Verein ganz bewusst nicht. „Was am Ende rumkommt, das nehmen wir mit.“ Das ist ein Konzept, das bereits bei Leifermanns Engagement beim TSV Lengfeld funktioniert hat.

Schwierig ist für den 38-Jährigen die Einschätzung der Leistungsstärke seiner Mannschaft. Durch die Kontaktbeschränkungen ist im Heinrich-Ritzel-Stadion nur eingeschränktes Training möglich. „Das habe ich mir natürlich auch alles anders vorgestellt“, sagt der Coach, der sich ab Winter über Unterstützung freuen kann: Dann soll Björn Bohländer vom VfR Würzburg als Co-Trainer zum Team stoßen.

Aufrufe: 02.7.2020, 11:30 Uhr
Frank LeberAutor