2024-06-17T07:46:28.129Z

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Bei seinem letzten Besuch in Shanghai im Dezember, wurde Simon Gubisch (links) von den Schalke-Legenden Gerald Asamoah (Mitte) und Tomasz Waldoch ( rechts) zur chinesischen Medienagentur PP-Sports begleitet.
Bei seinem letzten Besuch in Shanghai im Dezember, wurde Simon Gubisch (links) von den Schalke-Legenden Gerald Asamoah (Mitte) und Tomasz Waldoch ( rechts) zur chinesischen Medienagentur PP-Sports begleitet. – Foto: privat

Simon Gubisch: Nur noch mit der Webcam ins Reich der Mitte

Der Musberger arbeitet für den FC Schalke 04

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Der Musberger Simon Gubisch ist beim Bundesligisten FC Schalke 04 für die Werbemärkte in China und den USA zuständig, derzeit wegen der Corona-Pandemie allerdings auf das Homeoffice beschränkt.

In den unsicheren Zeiten der Corona-Krise schaut jeder deutsche Arbeitgeber ganz genau, wo es in seinem Betrieb finanzielles Einsparpotenzial gibt. Das gilt für mittelständische Unternehmen und für große Konzerne ebenso wie für die Clubs der Fußball-Bundesliga, die an jährlichen Umsatzzahlen längst Größenordnungen wie die der „Global Player“ aus der Wirtschaft erreicht haben. Beim Gelsenkirchener Traditionsclub FC Schalke 04 (siebenmaliger Deutscher Fußballmeister und UEFA-Cup-Sieger 1997) wurde bereits für einen Teil der Mitarbeiter Kurzarbeit beantragt und mit den Profis ein Gehaltsverzicht vereinbart. Zudem wurde beschlossen, für die Basketballer des Vereins keine Lizenz mehr in der Pro A, der zweithöchsten nationale Klasse, für die kommende Saison 2020/21 zu beantragen und die Sparte der Korbjäger stattdessen künftig auf reinen Amateurbetrieb umzustellen.

Homeoffice keine große Umstellung

Auch das Büro von Simon Gubisch ist auf der Geschäftsstelle des Clubs zurzeit weitgehend verwaist. Das liegt aber nicht daran, dass auch dort von der Vereinsführung der Rotstift angesetzt worden wäre. Vielmehr verrichtet der Leiter des Bereichs „Internationales Marketing“ beim 156 000 Mitglieder zählenden Verein seine Arbeit während des Lockdowns komplett am Computer in seiner Düsseldorfer Wohnung. Für den 33-jährigen Musberger, der seit vier Jahren hauptamtlich bei den „Knappen“ beschäftigt ist, bedeutet das indes keine große Umstellung. „Ich sehe meinen Schreibtisch im Büro auch in normalen Zeiten nicht täglich, weil ich viel im Ausland auf Reisen bin oder auch einiges von zuhause aus oder unterwegs am Telefon und mit Videokonferenzen erledigen kann“, sagt Simon Gubisch.

Der ehemalige Bezirks- und Landesligakicker des SV Vaihingen, der die weltweite Vermarktung von Schalke 04 koordiniert, macht sich freilich auch für seinen Zuständigkeitsbereich schon jetzt Gedanken, was sich künftig verändern muss, um seinen Arbeitgeber zu entlasten. „Das wird nach Corona alles noch effizienter und nachhaltiger sein müssen. Ich frage mich beispielsweise, ob eine U 15 unbedingt mit 25 Mann für eine Woche zu einem Turnier nach China reisen muss, oder ob es da nicht auch Alternativen in Europa gibt“, sagt Simon Gubisch.

Letzter China-Aufenthalt im Dezember

Ganz klar ist freilich, dass in jedem Einzelfall die Kosten und der Nutzen abgewogen werden müssen, denn gerade das Reich der Mitte bleibt neben den USA der zweite wichtige und höchst spannende Markt für den ehemalige Absolventen des Leinfeldener Immanuel-Kant-Gymnasiums und seine Vorgesetzten. Mehr als zwei dutzend Mal ist Simon Gubisch in den vergangenen dreieinhalb Jahren selbst nach China gereist, um sich dort um die Kooperation mit Vereinen, den Vertrieb von Schalke-Fanartikel oder um den Aufbau einer örtlichen Zentrale in Shanghai zu kümmern. Diese wurde Ende 2018 mit drei hauptamtlichen Mitarbeitern eröffnet. „Ich fliege immer wieder gerne nach China, auch wenn meine Kollegen vor Ort und unsere freien Mitarbeiter im ganzen Land sehr viel in Eigenregie erledigen können“, sagt der einstige Torschützenkönig der Stuttgarter Bezirksliga (2010/11).

Zuletzt war er im Dezember in der sieben Millionen-Einwohner-Stadt Kunming im Südwesten des Landes unterwegs und hat die U-23-Regionalliga-Mannschaft der Königsblauen um ihren Trainer Torsten Fröhling zu einem internationalen Turnier begleitet. „Das Coronavirus war da noch kein Thema. Die Entwicklung hat uns dann erst überrascht, als wir längst wieder zuhause waren“, sagt Simon Gubisch, der zu Beginn des Jahres einen einheimischen Mitarbeiter aus dem Shanghaier-Büro zu Besuch hatte. „Als Chinese wurde er auf der Straße zum Teil sehr misstrauisch beäugt, aber es hat alles gut geklappt, wir haben ihn sicher und gesund wieder nach Hause gebracht“, sagt der Leiter Internationales Marketing bei Schalke 04.

Seine letzte Dienstreise in die USA datiert aus dem November, als ausgerechnet in Florida eine große internationale Konferenz stattfand. In dem Bundesstaat im Südosten der Vereinigten Staaten hatte Simon Gubisch von 2012 bis 2014 an der Lynn Universität in Boca Raton studiert und Fußball gespielt. Deshalb verbindet ihn mit Florida und dem US-Fußball noch eine besondere Beziehung. „Es wäre schön, wenn ich da irgendwann mal wieder Spiele der Major League Soccer anschauen könnte“, sagt er. Außerdem hofft er, dass auch die Bundesliga hierzulande recht bald wieder losgeht – wenn auch wahrscheinlich ohne Zuschauer. „Das würde uns auf Schalke natürlich ganz besonders weh tun“, sagt Simon Gubisch.



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Aufrufe: 027.4.2020, 17:30 Uhr
Filder-Zeitung / Harald LandwehrAutor