2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Aaron Dankwah (grünes Trikot) zeichnete erneut als umsichtiger und robuster Abwehrorganisator der Mettendorfer verantwortlich.
Aaron Dankwah (grünes Trikot) zeichnete erneut als umsichtiger und robuster Abwehrorganisator der Mettendorfer verantwortlich.

Simon Becker köpft Mettendorf in die A-Liga

Dramatisches Finale in Utscheid: Die SG Mettendorf ist nach einem 3:1 gegen die SG Nattenheim-Bickendorf aufgestiegen.

Freud und Leid liegen im Fußball eng beieinander. So auch am Freitagabend beim A-/B-Liga-Relegationsfinale des Spielkreises Eifel in Utscheid. So sahen 600 Zuschauer einen dramatischen Spielverlauf. Die SG Mettendorf/Utscheid steigt nach einem 3:1-Sieg gegen die abgestiegene SG Nattenheim in die Kreisliga A auf.

Es war just der Vorabend jenes 26. Mai, als Günter Bretz 2006 die SG Mettendorf/Utscheid wieder in die A-Klasse geführt hatte. Fast auf den Tag genau zwölf Jahre danach bastelte die von Peter Löw hervorragend eingestellte Truppe ein weiteres Mal an ihrem Meisterstück. Dabei wurde die SG Mettendorf bereits nach zwölf Minuten eiskalt getroffen, als ein sehenswerter Diagonalball von Spielertrainer Andreas Klink bei Andrew Salter landete und der Deutsch-Amerikaner in Nattenheimer Diensten den Ball ins lange Eck zirkelte – 0:1 (12.). Eine wichtige Szene ereignete sich nur zwei Minuten später, als eine Kopie der Entstehungsgeschichte des 0:1 für Aufregung sorgte. Salter ging im Eins-gegen-eins auf Mettendorfs Torwart Oliver Fuchs zu und prallte mit diesem zusammen. Regungslos blieb Salter auf dem Rasen liegen und wurde acht Minuten später mit einer Platzwunde gegen Patrick Reicherts ausgetauscht.

Einbahnstraßenfußball über Sprinter Kevin Fuchs

Das hatte vor allem mentale Folgen für die Gäste. Als die Nattenheimer Abwehr schlief, glich Riad Malkic mit einem schönen Solo aus – 1:1 (23.). Reicherts hatte in der Folge zweimal die Gelegenheit, den (Noch)-A-Ligisten erneut in Führung zu bringen. In dieser Phase wackelte die Abwehr der Mettendorfer bedenklich. Nach dem Wechsel ergab sich für die zahlreichen Zuschauer ein völlig anderes Bild: Mettendorf arbeitete sich im Expresstempo nach vorn und kreierte eine Chance nach der anderen. Nach Kopfballvorlage von Abwehrchef Aaron Dankwah war Malkic erneut zur Stelle und drückte die Kugel per Kopf über die Linie – 2:1 (58.). Von der Klink-Elf war offensiv gar nichts mehr zu sehen – der Einbahnstraßenfußball der Mettendorfer über den Sprinter Kevin Fuchs gipfelte im entscheidenden 3:1, den Simon Becker nach Eckball von Mario Fischer zehn Minuten vor Schluss mit einem wuchtigen Kopfball erzielte. In der dramatischen Schlussphase, in der Nattenheim ein Tor wegen vorherigen Foulspiels aberkannt wurde (87.), geriet die Löw-Elf noch mal unter Druck, doch der Vorsprung hielt. Daran änderte auch eine um Haaresbreite verpasste Hereingabe von Nico Heinz nichts mehr, an der Klink vorbeirutschte. „Es war etwas holprig zum Schluss, aber hoch verdient. Ich hätte nicht gedacht, dass die Mannschaft in der Lage ist, so zurückzukommen. Sie hat in der zweiten Halbzeit alles rausgehauen. Über beide Spiele gesehen waren wir die bessere Mannschaft. So, und nun gehe ich erst mal ein Bier trinken“, war Mettendorfs frisch gebackener Aufstiegstrainer Peter Löw voll des Lobes über den Aufstieg nach zwölf Jahren, in denen es zwischenzeitlich bis in die C-Klasse hinuntergegangen war.

Für Andreas Klink schließt sich der Kreis

Andreas Klink war vom Abnutzungskampf gezeichnet und gestand enttäuscht: „Kraft und Glück haben gefehlt. Warum das Tor aberkannt wurde, kann ich nicht nachvollziehen, aber alles Lamentieren hilft nichts, Mettendorf ist verdient aufgestiegen, weil sie mehr investiert haben. Ich habe als 17-Jähriger Neidenbach in die A-Klasse geschossen und jetzt bin ich mit denen abgestiegen. So schließt sich der Kreis.“ (L.S.).

Statistik

SG Mettendorf: O. Fuchs – S. Fuchs, Dankwah, Kimmlingen (70. Fischer), Becker, Bartczak (75. Trierweiler), Heires, Ewen (61. M. Fuchs), K. Fuchs, Malkic, Masselter.

SG Nattenheim: Gieselmann – Marx, Kinnisch, Götzinger (75. Weber), Heinz, Adams, Kirchen (55. Scheidweiler), Christian, Neuerburg, Klink, Salter (22. Reicherts). (L.S.).

Schiedsrichter: Philipp Michels (Lissendorf)

Zuschauer: 600 in Utscheid.

Torfolge: 0:1 Salter (12.), 1:1 Malkic (23.), 2:1 Malkic (58.), 3:1 Becker (80.)

Gelb-Rote Karte: Scheidweiler (84., Nattenheim, wiederholtes Foulspiel)

Aufrufe: 026.5.2018, 12:11 Uhr
Lutz SchinköthAutor