Sieg zum Ungermann-Abschied

Merten hatte noch die Chance, als Aufsteiger Platz Sieben zu erreichen. Zudem sollte das Spiel als Abschiedsspiel für Mittelfeld-Routinier Guido Ungermann dienen, der im stolzen Alter von 41 Jahren sein letztes Pflichtspiel bestreiten wollte. Boluspor hatte indes am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt gesichert und konnte auch mit einem Sieg den 13. Tabellenplatz nicht mehr verlassen.

Das für 10:30 Uhr angesetzte Spiel erschien den Gästen etwas zu früh, da sie die Platzanlage erst um 10:40 Uhr erreichten. Dann stellten sie recht schnell Spielbereitschaft her und es konnte mit 40 minütiger Verspätung angepfiffen werden.

Merten spielte wieder mit zwei Spielern der eigenen A-Jugend in der Startelf und weiteren zwei auf der Ersatzbank. Zudem musste wieder Feldspieler Klein das Tor hüten, da Jacobs sich noch mit den Folgen seiner Kopfverletzung vom 29. Spieltag plagte.

Beide Mannschaften mussten zunächst in die Partie finden, da aufgrund des engen Zeitplans keine Aufwärmphase stattfand. Hier hatte Merten zunächst mehr vom Spiel, während Boluspor seine Dribbelstärke dem entgegensetzte.

Als das Spiel Tempo aufnahm, ergaben sich sofort die ersten Torchancen für Merten, die jedoch ungenutzt blieben. In der 24. Spielminute wurde Müller von Ungermann perfekt bedient und konnte mutterseelenallein von der Strafraumkante zur 1:0 Führung einnetzen. Anschließend kombinierte Merten gefällig, ließ jedoch, wie gewohnt, drei hochkarätige Chancen durch Bläser, Nipps und Heinen-Ludwig ungenutzt.

Nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Harder in der 38. Minute kam Boluspor stärker auf und hatte zwei gute Möglichkeiten, die zunächst ungenutzt blieben.

Der erste Eckball für Boluspor konnte durch zwei Kopfbälle sowie einen verunglückten Befreiungsschlag nicht geklärt werden, landete an der Strafraumgrenze bei Boluspor und wurde in der Bedrängnis trotzdem passgenau zum 1:1 neben den rechten Pfosten gezirkelt. Wie schon im letzten Heimspiel gegen Buschhoven ein Gegentor mit dem Pausenpfiff.

Nach Wiederanpfiff stand Merten höher und bestimmte eindeutig das Spielgeschehen. Die erneute Führung war nur eine Frage der Zeit und trat in der 50. Spielminute ein, als Heinen-Ludwig einen Abpraller des Torwarts aus 3 Metern abstaubte. Vorausgegangen war eine feine Kombination zwischen Nipps und Müller.

Nächster Höhepunkt des Spiels war die mit dem Karriereende verbundene Auswechslung von Guido Ungermann in der 61. Spielminute. So konnte er noch einmal die gesamte Aufmerksamkeit auf sich ziehen und sich seiner Gesamtleistung angemessen verabschieden. Beinahe sinnbildlich verließ er den Platz für den achtzehnjährigen Kai Kleeßen.

Anschließend fiel die Auswechslung des Mittelfeld-Motors kaum ins Gewicht. Merten spielte weiter nach vorne und erhöhte auf 3:1 durch einen Joker-Treffer von Andi Huthmacher (71.). Kurz darauf feierte Raik Nipps seine Tor-Premiere im Seniorenbereich, als er einen Querpass von Müller aus nächster Nähe zum 4:1 einschob (73.). Die Partie war entschieden, der Gegner demoralisiert.

Nun schaltete Merten etwas zu früh auf Sommerpause und Boluspor ließ sich nicht lange bitten. Bereits zwei Minuten nach dem 4:1 folgte die Ergebnisverkürzung auf 2:4, dem zwar eine klare Abseitsposition vorausging, aber nur eine Randbemerkung wert ist. Anschließend dribbelte Boluspor noch einmal 10 Minuten nach Herzenslust durch die Mertener Reihen und hätte durchaus noch einen Treffer erzielen können. Das 4:2 hatte dann aber doch bis zum pünktlichen Saison-Abpfiff bestand und sorgte für einen angenehmen Saisonausklang mit 40 Punkten und Platz 7 in der Abschlusstabelle.

Für Merten III endet die Saison in der KL-B 2 als erfolgreiches Intermezzo, mit vielen interessanten Auswärtsfahrten und Gegnern, da die neue Saison in der für Merten angestammten KL-B 1 angegangen wird. Das Team darf sich zudem erfolgreichster Aufsteiger nennen, da man die Mitaufsteiger aus Muffendorf und Boluspor hinter sich lassen konnte. Zieht man den gesamten Kreis in Betracht, ist der inoffizielle Titel "Beste Dritte Mannschaft des Kreises" eine weitere schöne Randnotiz. Da das Team erstmals in seiner Geschichte keine Relegation spielen muss, also in die Saison-Verlängerung geht, stehen nun mindestens fünf Wochen Sommerpause an, bevor eine neue, vielleicht sogar schwerere Herausforderung angegangen wird.