2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
– Foto: Volkhard Patten

SG Freiensteinau wacht viel zu spät auf

GL FULDA: +++ Fünfte Saisonniederlage für Aufsteiger / Breitenberger: Ego hinten anstellen +++

Freiensteinau. Die SG Freiensteinau glänzte beim Auswärtsspiel in Thalau wieder nur eine Halbzeit lang. Auch deshalb stand am Ende eine 1:4-Pleite zu Buche. Die Niederlage schmerzt doppelt, da die Kellerkinder Petersberg und Künzell siegreich blieben. Jetzt steht der Aufsteiger SG Freiensteinau erstmals auf einem direkten Abstiegsplatz in der Fußball-Gruppenliga Fulda.

FSV Thalau - SG Freiensteinau 4:1

Neben den bekannten Personalsorgen stand auch Torwart Felix Kania (privat verhindert) nicht zur Verfügung. Da Julian Sill noch gesperrt war, kam der 21-jährige Keeper der zweiten Mannschaft, Juan Stribrny, zu seinem ersten Gruppenligaspiel. Und dieser sorgte mit drei tollen Paraden dafür, dass Thalau zur Pause nicht 5:0 oder 6:0 führte. Freiensteinau fand zunächst nicht statt. 180 Sekunden waren gespielt, da verlängerte die Flanke von Keanu Wai Clemente Banh Thomas Weichlein mit dem Kopf zum 1:0. Dann foulte Sebastian Sill in der 11. Minute im Strafraum seinen Gegenspieler. Den Elfmeter verwandelte Florian Storch zum 2:0. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf das Gästetor. Als in der 33. Minute Niklas Schenk nach einer scharfen Hereingabe ein Eigentor zum 0:3 unterlief, schien sich ein Debakel anzubahnen. Nur das Glück und der Torhüter verhinderten einen größeren Rückstand.

Nachdem Schiedsrichter Marcel Reinke (Maintal) die zweite Halbzeit pfiff, standen elf neue Spieler aus Freiensteinau auf dem Platz. So hatte es den Anschein. Da war Feuer drinnen, Leidenschaft, Kampfgeist und Moral. Das Forechecking war exzellent. Es wurde gegrätscht und Chancen kreiert. 30 Minuten hing Thalau in den Seilen. Als Jannik Beikirch (50.) auf 1:3 verkürzte, schien das Spiel zu kippen. Alle hatten in der 61. Minute den Torschrei zum 2:3 bereits auf den Lippen, aber Jannik Beikirch scheiterte aus zwei Metern am glänzenden Torwart. Mit Voll-Speed rannte Freiensteinau an. Note eins, aber warum nicht gleich so? Sie können es doch. Längst hätte der Aufsteiger die Partie drehen können. Chancen war da. Dann die eiskalte Dusche. Freiensteinau verhinderte nicht den Doppelpass vor dem Strafraum, so dass Konstantin Weigel (83.) mit einem gefühlvollen Schlenzer in die rechte Torwartecke auf 4:1 erhöhte.

Trainer Heiko Breitenberger, der jede Woche vollen Einsatz über 90 Minuten fordert und diesen selbst vorlebt, sprach zum wiederholten Mal die Defizite an. „Die Spieler müssen ihr Ego ganz weit hinten anstellen. Sie müssen kapieren, dass man in der Gruppenliga im Spiel keine Anlaufphasen bekommt, sondern sie müssen mit dem Anpfiff hellwach sein. Nach drei Minuten liegst du wieder hinten. Dabei war der Spieler von uns klar zugeordnet. Beim 0:2 passiert ein unnötiger Elfmeter. Auch beim dritten Tor haben wir mitgeholfen. Ich habe aber in der Pause den Jungs gesagt: ‚Wir gehen jetzt raus und nehmen einen Punkt mit. Das ist möglich.‘ Wir sollten auch endlich aufhören, uns ständig mit uns selbst zu beschäftigen, denn wir können doch Fußball spielen. In der zweiten Halbzeit haben wie es doch alle gesehen, dass es geht. Wenn du aber solche ersten Halbzeiten spielst, dann steigst du ab. Die Jungs müssen mehr zusammenhalten. Einige Spieler sind auch noch nicht in der Gruppenliga angekommen.“

Thalau: Herber; Müller, Weigel, Storch (39. Salkovic), Weichlein, Zimmer, Tekleyes (86. Gaul), Clemente Banh, Fischer, Piechutta, Berhane.

Freiensteinau: J. Stribrny; Papsch, Lang (65. Hausmann), Link, K. Stribrny, J. Beikirch, R. Lotz, Schenk, S. Sill, N. Höbeler, M. Höbeler (54. Schöniger).

SR: Marcel Reinke (Maintal). Z: 100.

Tore: 1:0 Thomas Weichlein (3.), 2:0 Florian Storch (11., FE), 3:0 Eigentor Niklas Schenk (33.), 3:1 Jannik Beikirch (53.), 4:1 Konstantin Weigel (80.).



Aufrufe: 08.9.2019, 17:09 Uhr
Rainer Michelmann (Lauterbacher Anzeiger)Autor