Selb lässt aufhorchen: Ex-Profi kommt zum Landesliga-Neuling

Martin Damrot (29), Spielertrainer bei Kickers Selb, war nicht gerade erfreut, als vor einigen Wochen Vaclav Heger an im herantrat und mitteilte, bei einem höherklassigen Verein ein Probetraining zu absolvieren. Es ging damals zum SV Donaustauf und gegen Ende des alten Jahres wurde der Transfer dann auch perfekt gemacht. Nun mussten sich die Kickers nach einem Ersatz umschauen und sind fündig geworden. Martin Klein wird kommen und der hat eine sehr interessante Vita. Klein bringt alles mit, was ein guter Innenverteidiger braucht. “Er ist sehr kopfballstark, was uns auch gefehlt hat. Seine Zweikampfstärke ist überragend und er ist mit seinen 35 Jahren ein richtiger Leader auf dem Platz. Das wird uns natürlich helfen”, sagt Damrot. Martin Klein spielte als Profi in Tschechien bei Sparta Prag und dem FK Teplice. Später folgten Auslandsstationen bei Konyaspor in der Türkei, Ferencvaros in Ungarn sowie Kaysar und Zhetysu in Kasachstan. Der Selber Neuzugang spielte in der U21 seines Landes und auch einmal in der A-Nationalmannschaft. 2009 wurde der Abwehrmann mit dem FK Teplice tschechischer Pokalsieger. Schon mit 17 Jahren spielte Klein mit Sparta Prag in der Champions League und erzielte einen Treffer gegen Real Madrid. “Martin bringt also Präsenz mit und wird sicher helfen, unsere Defensive stabiler zu machen”, ist Damrot überzeugt, dass der Verein einen großen Fisch an Land gezogen hat.

Damrot: »Seine Zweikampfstärke ist überragend und er ist mit seinen 35 Jahren ein richtiger Leader auf dem Platz.«

Die Transferaktivitäten in der Winterpause sind damit bei Kickers Selb noch nicht abgeschlossen. Gesucht wird noch nach einem Torwart. Denn im vorletzten Spiel des Jahres 2019 verletzte sich Stammkeeper Lukas Sourek beim Aufwärmen schwer am Knie. Er zog sich neben einem Kreuzbandriss auch einen Außenbandriss und einen Meniskuseinriss zu. “Lukas ist bereits operiert worden, die Saison ist für ihn gelaufen. Daher wollen wir einen Torhüter verpflichten”, gibt Damrot bekannt. Mittelfeldantreiber Waldemar Schneider hat dem Verein mitgeteilt, dass er aufgrund beruflicher Gründe nicht mehr zur Verfügung steht, obwohl sein Vertrag noch bis Saisonende läuft. Auch für Schneider soll Ersatz gesucht werden. Dann werden die Oberfranken zur Restrückrunde mit einem etwas veränderten Gesicht an den Start gehen. Bei drei Punkten Rückstand auf Platz zwei kann Selb durchaus noch in den Kampf um die Vizemeisterschaft eingreifen.