2024-05-08T14:46:11.570Z

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Vor knapp 1000 Zuschauern wurde Geburtstagskind Oliver Seidel (r.) zum großen Derby-Matchwinner.
Vor knapp 1000 Zuschauern wurde Geburtstagskind Oliver Seidel (r.) zum großen Derby-Matchwinner. – Foto: Wolfgang Schulze

Seidel-Geburtstags-Show im letzten Merseburger Derby

Rückblick +++ Vor exakt vier Jahren standen sich der VfB IMO Merseburg und der SV Merseburg 99 zum letzten Mal gegenüber +++ Oliver Seidel wird an seinem Geburtstag zum großen Matchwinner

Bei Duellen zwischen dem VfB (IMO) Merseburg und dem SV Merseburg 99 war in den letzten Jahrzehnten stets für Unterhaltung gesorgt. Zudem war der Zuschauerandrang beim Merseburger Derby immer groß. Als sich die beiden Zugpferde der Saalestadt am 8. Mai 2016 im Verbandsliga-Rückspiel duellierten, stand der nahenden Zusammenschluss zum 1. FC Merseburg noch in den Sternen. So sollte das 5:2 der 99er im Gipfeltreffen vor knapp 1000 Zuschauern das letzte Merseburger Derby dieser Größenordnung bleiben.

Ein Spieler, der diesen Nachmittag gewiss nicht so schnell vergessen wird, ist Oliver Seidel. "Es ist zwar schon paar Tage her, aber es war auf jeden Fall ein besonderer Tag für mich, da es erstens Derby war, zweitens perfektes Wetter, drittens an die 1000 Zuschauer und viertens mein Geburtstag", erklärt der Offensivspieler warum. "Es war und ist natürlich einfach nur geil, vor einem vollen Haus zu spielen, gerade wenn die Zuschauer noch so schön nah am Rand stehen, wie an diesem Tag", hat sich auch die besondere Kulisse bei Seidel eingebrannt.

Er war es auch, der den Torreigen vor großer Kulisse am Ulmenweg eröffnete. Gerade einmal sieben Minuten waren absolviert, da schob Seidel zu Führung des SV Merseburg 99 ein. Nur zwei Minuten später baute Ouzmane Diakho, Vorbereiter des ersten Treffers, die Führung der Gäste aus. Die Hausherren antworten jedoch ebenso schnell, so dass die Partie nach Toren von Mario Schaaf (11.) und Pavel Pfeifer (18.) schon zehn Minuten später wieder ausgeglichen war. "Ich weiß noch, dass es zur Halbzeit 2:2 stand und unser Trainer in der Kabine vor Wut fast die Tür zerschlagen hätte. Ich glaube, der Zement war sogar angerissen, das sieht man bestimmt heute noch", berichtet Seidel. Seine Wirkung hat die Ansprache allerdings nicht verfehlt, zumindest wenn man den weiteren Spielverlauf betrachtet.

Obwohl das Chancenplus nach dem Seitenwechsel zunächst auf IMO-Seite lag, gehörten die restlichen Tore des Nachmittags den 99ern. Mit einem Doppelpack (76., 82.) ließ Seidel seine Farben erst binnen sechs Minuten wieder auf zwei Tore davonziehen, ehe schließlich Stephan Neigenfink sechs Minuten vor dem Ende endgültig den Deckel draufmachte. "Vielleicht hat uns die Pausen-Ansprache an diesem Tag mal gut getan, weil wir dann ja noch 5:2 gewonnen haben", lacht Seidel heute. "Dass ich drei Tore selbst dazu beitragen konnte und wir den Platz als Sieger verlassen haben, hat diesen Geburtstag natürlich perfekt gemacht", führt er fort.

Nach dem 4:2 von Oliver Seidel kannte der Jubel auf 99-Seite keine Grenzen mehr.
Nach dem 4:2 von Oliver Seidel kannte der Jubel auf 99-Seite keine Grenzen mehr. – Foto: Wolfgang Schulze

Zudem machte der SV Merseburg 99 an jenem Nachmittag einen großen Schritt zur Landesmeisterschaft. Mit dem Auswärtssieg des 26. Spieltags eroberte die Kadic-Elf ausgerechnet zu Gast beim damaligen Spitzenreiter VfB IMO die Tabellenführung, gab diese für die restliche Saison nicht mehr her und feierte somit als Aufsteiger den Durchmarsch in die Oberliga.

SSUNToreDiffP 1. SV Merseburg 99 (Auf) 30 21 4 5 85 : 29 56 67 2. VfB IMO Merseburg 30 19 4 7 70 : 32 38 61 3. BSV Halle-Ammendorf 30 17 9 4 61 : 23 38 60

Aufrufe: 08.5.2020, 20:00 Uhr
Kevin GehringAutor