2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Der SC Unterzeil-Reichenhofen geht als Außenseiter ins Bezirkspokalfinale gegen den TSV Eschach.
Der SC Unterzeil-Reichenhofen geht als Außenseiter ins Bezirkspokalfinale gegen den TSV Eschach. – Foto: Foto: Josef Kopf
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Sehnsucht nach einem emotionalen Moment

TSV Eschach geht als Favorit ins Bezirkspokalfinale gegen den SC Unterzeil-Reichenhofen

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Leutkirch / sz - Wenn sich der TSV Eschach und der SC Unterzeil-Reichenhofen am Samstag (15.30 Uhr) im Leutkircher Stadion zum Endspiel im Fußball-Bezirkspokal gegenüberstehen, werden die Rollen vermeintlich klar verteilt sein. Auf der einen Seite werden die gerade in die Landesliga aufgestiegenen Eschacher als Favorit ins Spiel gehen, auf der anderen die Unterzeiler aus der Kreisliga A als Außenseiter. Doch Eschach ist nicht zuletzt wegen des letztjährigen Finals gewarnt.

Vor einem Jahr bereits lief der TSV Eschach favorisiert gegen die unterklassige SG Aulendorf auf, um am Ende spektakulär mit 4:6 nach Verlängerung zu verlieren. "Da war ich hier noch nicht Trainer", benennt TSV-Coach Philipp Meißner den für ihn persönlich größten Vorteil. Heißt: Er geht ohne schlechte Hintergedanken in die Finalaufgabe gegen Unterzeil-Reichenhofen. Dafür allerdings mit einer großen Sehnsucht. Meißner wünscht sich einen emotionalen Moment. Denn den hat er, obwohl die Eschacher Meister in der Bezirksliga geworden sind, noch nicht gehabt. Durch den Saisonabbruch wegen der Corona-Krise feierten die Eschacher den Aufstieg in die Landesliga längst nicht so ausgelassen wie am Ende einer regulären Spielzeit.

Diesem emotionalen Moment steht jetzt nur noch der SC Unterzeil-Reichenhofen im Weg, nachdem die Eschacher zuletzt das Viertelfinale (kampflos gegen den SV Seibranz) und das Halbfinale (4:1 gegen den SV Bergatreute) überstanden. "Unterzeil wird ein unbequemer Gegner sein", glaubt Meißner. Mit dem Zustand seiner Mannschaft, mit der er sich mitten in der Vorbereitung auf die am 22./23. August beginnende Landesligasaison befindet, ist er zufrieden. Zwar ging die "Generalprobe" gegen die SG Argental unter der Woche mit 2:4 verloren, da experimentierte Meißner aber auch etwas und gönnte ein paar Dauerläufern einen Verschnaufpause, damit sie gegen Unterzeil-Reichenhofen wieder frisch sind.

Auch der SCU hat das Viertelfinale gegen den FC Leutkirch (2:0) und das Halbfinale gegen den TSV Tettnang (2:1) gut überstanden. Nun greift Trainer Erwin Mayer mit dem A-Ligisten nach dem Titel. Für Mayer wäre es gleich das erste Highlight, nachdem er erst seit ein paar Wochen die Verantwortung von Felix Braun übernommen hat. Braun gab gegen Leutkirch seine Abschiedvorstellung, gegen Tettnang stand dann Mayer erstmals beim einem Pflichtspiel an der Linie. "Wir werden alles dafür tun, unser beste Spiel zu zeigen", sagt Mayer, der weiß, dass das gegen die als stark einzuschätzenden Eschacher nötig sein wird. Sein Ehrgeiz wird auch nicht dadurch geschmälert, dass Unterzeil bereits für den WFV-Pokal qualifiziert ist (weil Eschach als Neu-Landesligist automatisch dabei sein wird). Er will diesen Titel, ganz unabhängig von allem anderen, ganz einfach gewinnen. "Natürlich ist Eschach favorisiert, aber wir gehen ohne Angst rein. Und wenn wir unsere beste Leistung abliefern, haben wir eine Chance", sagt Mayer.

Aufrufe: 031.7.2020, 16:14 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor