2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Altes Bild, gleiche Konstellation, gleiches Ergebnis: Die SG Olympia Leipzig (hier mit Eric Baumgarten, links) trennte sich wie schon im Vorjahreshinspiel 3:3-Remis vom SV Eintracht Leipzig-Süd (hier mit Felix Main).
Altes Bild, gleiche Konstellation, gleiches Ergebnis: Die SG Olympia Leipzig (hier mit Eric Baumgarten, links) trennte sich wie schon im Vorjahreshinspiel 3:3-Remis vom SV Eintracht Leipzig-Süd (hier mit Felix Main). – Foto: Sebastian Neumann

Sechs-Tore-Spektakel auf der Südkampfbahn endet ohne Sieger

Stadtliga Leipzig: SV Eintracht Leipzig-Süd vs. SG Olympia 1896 Leipzig / Spielbericht

Wenn man nach vier Spieltagen überhaupt schon von einem Spitzenspiel reden kann, dann fand dies angesichts der starken Auftaktmatches des SV Eintracht Leipzig-Süd und der SG Olympia 1896 Leipzig am vergangenen Samstag auf der Südkampfbahn statt. Und die Zuschauer sollten nicht enttäuscht werden, bekamen mit sechs Treffern, einem frühen Platzverweis und einer Menge Emotionen einiges geboten.
Am Ende stand ein 3:3-Unentschieden zu Buche, wobei der Treffer zum Ausgleich für die Gäste erst in der allerletzten Szene fallen sollte.

Nachdem die Elf von Trainerduo Marc Rom und Sven Knöfel in der vergangenen Woche personell einige Ausfälle zu verkraften hatte, sah die Lage in dieser Woche schon wieder um einiges entspannter aus. So kehrten Höhna und Maslej in die Viererkette zurück, während Neuzugang Marvin Thom und Keeper Enrico Reuter ihr Startelf-Debüt in dieser Saison geben sollten. Auch der bis dato verlustpunktfreie Tabellenführer konnte aus dem Vollen schöpfen, sodass die Bank mit sieben Wechselspielern prall gefüllt war.

In der Anfangsphase tasteten sich beide Vertretungen zunächst einmal vorsichtig ab und schauten erst einmal darauf wie sich der Gegner so formiert. Doch bereits nach fünf Minuten folgte der erste Wachmacher der Partie: Nach einem langen Einwurf der Olympioniken, der durch den Strafraum der Eintracht segelte, gingen gleich drei ELS-Kicker im Pulg zum Ball um diesen aus der Gefahrenzone zu befördern. Mittendrin jedoch auch Keeper Reuter, der die Kugel mehr oder minder auf den Kopf von Verteidiger Konrad Werner faustete und so landete das Spielgerät über Umwege und ohne gegnerisches Zutun im eigenen Netz - 0:1.

Nach dieser Slapstick-Einlage zum Start war die Eintracht natürlich erst einmal auf der Suche nach der Sicherheit im eigenen Spiel und so zog man sich zunächst zurück, ließ den Gegner kommen und lauerte auf Umschaltmomente. Diese sollten sich in der Folge auch das ein oder andere Mal ergeben, doch dem torgefährlichen ELS-Sturmduo Wagner/Müller fehlte im Angriffsdrittel die nötige Durchschlagskraft oder die zündende Idee, um den von Benjamin Fleischer gehüteten Kasten ernsthaft in Gefahr zu bringen. Brenzliger wurde es da schon auf der Gegenseite, wenn die Gäste entweder über schnell vorgetragene Konter oder Standards durch Manuel Würzberger oder Alex Kramer zu Abschlüssen kommen sollten.

Ampelkarte für Müller wird zum Wendepunkt der Partie

Fünf Minuten vor der Pause folgte eine Schlüsselszene dieser Begegnung, die dadurch noch eine ganz neue Wendung nehmen sollte: Nach einem Allerweltsfoul der Platzherren im Mittelfeld gab es unnötige Diskussionen, welche eine folgenschwere gelbe Karte nach sich zog, denn für ELS-Stürmer Alex Müller war es die zweite binnen weniger Minuten. Dies fiel dem in vielen Szenen inkonsequenten Unparteiischen mit dem Blick auf seine Karte auch auf und so schickte er den Youngster vorzeitig zum Duschen, sodass dessen Teamkollegen nun die restliche Spielzeit in Unterzahl dem Rückstand hinterherlaufen mussten.

Aber im zweiten Durchgang sollte sich das zunächst ganz anders äußern, denn in den ersten 15 Minuten liefen nur die in Führung liegenden Gäste von der Mühlwiese Ball und Gegner hinterher. Thom, Hildebrand & Co. ließen das Spielgerät nun sicherer durch die eigenen Reihen laufen, verlagerten immer wieder die Seite und beliefen noch emsiger die ohnehin schon großen Räume. Der Aufwand sollte belohnt werden, auch wenn der Ausgleich ein wenig aus dem Nichts fallen sollte. Nach einer Flanke von Geburtstagskind Felix Main aus dem Halbfeld hechtete ELS-Kapitän Martin Leding in diesen Ball, sodass dieser über den unglücklich aussehenden Fleischer in den Maschen einschlug.

Es entwickelte sich ein echtes Fußball-Match, mit allem was dazugehört - ein offener Schlagabtausch mit packenden Zweikämpfen und jeder Menge Emotionen auf und neben dem Spielfeld. Die Eintracht hatte nun Lunte gerochen, trat bissiger und trotz Unterzahl mit jeder Menge Offensivdrang auf. Doch vorne verpassten Thom und Wagner den Führungstreffer, was in der 63. Spielminute nach einem Konter der SG Olympia über die rechte Seite von Flankengeber Kramer und Vollstrecker Jude Nformi Awasom mit dem Treffer zum 1:2 bestraft werden sollte. Spannende Szenen im Minutentakt: Denn nur wenige Aktionen später lag die Pille erneut im Netz - dieses Mal auf der Gegenseite

Nformi schnürt in Nachspielzeit den Doppelpack und sichert Olympia einen Punkt

Was war passiert? Ein Freistoß von Leiding vom linken Strafraumeck konnte der Spitzenreiter nicht richtig klären und so landete das Leder vor den Füßen von Simon Wagner, welcher nicht lange fackelte und das Spielgerät trocken zum 2:2 in den rechten Torwinkel schraubte. Es wurde hektisch - auf und neben dem Feld bei Spielern, Trainern, Zuschauern und den Unparteiischen. Als dann in der 83. Spielminute gleich mehrfach der durchgebrochene Maslej in einer Szene in Strafraumnähe grenzwertig vom Ball getrennt wurde, entschied der Schiedsrichter nach dem dritten Kontakt auf Elfmeter für Eintracht-Süd, zu allem Unverständnis der Gäste.

Der fällige Strafstoß war eine Angelegenheit für Routinier Leiding, der die Kugel in die linke untere Ecke platzierte. Die dezimierten Gastgeber führten plötzlich und wollten diesen knappen Vorsprung mit aller Macht über die Zeit bringen. Die SG Olympia setzte nun alles auf eine Karte, suchte in langen Diagonalbällen gen Strafraum ihr Heil und probierte aus nahezu allen Lagen abzuschließen. Doch der Abwehrriegel der Eintracht hielt - bis zur fünften Minute der Nachspielzeit. Beim Versuch der Entlastung verlor ELS das Leder, sodass sich nun natürlich einige weiß gekleidete Gästekicker mehr hinter dem Ball befanden. Beim folgenden langen Ball von Kramer war es nun erneut Nformi Awasom, der einen Tick eher als der heraustürmende Eintracht-Schlussmann Reuter am Ball war und zum 3:3-Endstand einnickte.

Letztlich stand ein gerechtes Unentschieden zu Buche, da dieses Spiel schlichtweg keinen Verlierer verdient hatte. Sowohl die gastgebende Eintracht als auch der weiterhin ungeschlagene Spitzenreiter von der SG Olympia Leipzig besaßen ihre Druckphasen, zahlten aber in der ein oder anderen Situation auch Lehrgeld. Für Eintracht-Süd geht es nun zum LSV Südwest, während die SG Olympia 1896 den TuS Leutzsch empfängt.

Aufrufe: 016.9.2019, 14:16 Uhr
FuPa LeipzigAutor