2024-06-14T14:12:32.331Z

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Schlägt Trainer-Laufbahn ein: Sebastian Stendel übernimmt Victoria Templin  ©MZV
Schlägt Trainer-Laufbahn ein: Sebastian Stendel übernimmt Victoria Templin ©MZV

Sebastian Stendel beginnt seine Trainer-Laufbahn in Templin

Victoria hat einen neuen Coach: Nach seiner Horrorverletzung bei Gransee wechselt der 24-jährige Neuruppiner nun das Metier.

Sebastian Stendel hat das Traineramt bei Victoria Templin übernommen. Der 24-jährige Neuruppiner, der seine Fußballer-Laufbahn aufgrund einer schweren Knieverletzung 2015 beenden musste, beginnt bei den Uckermärkern somit eine neue Karriere. Ab Winter steht ihm mit Tobias Haack ein ebenfalls im Ruppiner Land bekanntes Gesicht zur Seite.

Stendel trug bis zu seiner Horror-Verletzung im Oktober vergangenen Jahres, einem Totalschaden im linken Knie, das Trikot von Eintracht Gransee. Vor seiner Zeit beim Oberhavel-Club war der Stürmer auch für den MSV Neuruppin, Union Neuruppin und Eintracht Alt Ruppin am Ball. Tobias Haack kickte einst unter Trainer Jan Kistenmacher bei der Reserve vom MSV Neuruppin. Der heute 34-jährige Haack schlug dann später selbst die Trainer-Laufbahn ein und betreute zuletzt Eintracht Gransee (1. Kreisklasse). Sebastian Stendel war sein Top-Stürmer.

Nun sind beide erneut vereint, diesmal gleichgestellt beim SC Victoria Templin, Tabellen-13. der abgelaufenen Saison in der Landesklasse Nord.

"Wir sehen uns als Trainerteam, teilen uns die Aufgaben und haben dieselben Vorstellungen, wohin der Weg der Templiner Victoria führen soll", so Stendel, der mit Haack vollauf auf einer Wellenlänge liegt. Dass vorerst jedoch nur einer das Sagen hat, und das ist Stendel, liegt an der Sperre, die Trainerkollege Haack noch absitzen muss. Diese gilt, man beachte, deutschlandweit. Das Sportgericht des Fußballkreises Oberhavel/Barnim hatte Tobias Haack im Juni dieses Jahres für sämtliche Aktivitäten als Spieler und Trainer ausgeschlossen, nachdem der zuvor bereits mehrfach auffällige Hitzkopf sich im Mai einen weiteren Aussetzer geleistet hatte. Im Punktspiel seiner Granseer Eintracht in Bergfelde wurde Haack, der als Ersatzspieler auf der Bank Platz genommen hatte, wegen Schiedsrichter-Beleidigung mit Roter Karte der Coaching-Zone verwiesen. Das Sportgericht verhängte daraufhin gegen den Wiederholungstäter ein hartes Strafmaß - deutschlandweite Sperre bis 31. Dezember 2016.

Bis zum Winter schwingt vorerst also nur Sebastian Stendel den Trainerstab. Und das zum ersten Mal in seinem Leben. "Als die Anfrage aus Templin kam, wobei klar war, dass Tobias erst später dazukommen wird, wir beide diese Aufgabe aber unbedingt übernehmen wollten, war ich schnell Feuer und Flamme", erklärt der 24-Jährige. Er selbst spricht von einer "überaus reizvollen Herausforderung. Gleich ein Landesklasse-Team betreuen zu dürfen, ist schon was Besonderes."

Die ersten Einheiten haben seinen Eifer gar noch geschürt. "Alle ziehen prima mit." Mit dem ehemaligen Kapitän Lukas Milster als Assistenten bekommt Stendel quasi internen Flankenschutz. "Das passt. Und da beide Männermannschaften zusammen trainieren, können wir verstärkt unser neues System einstudieren." Neues System? "Ja, Tobias und ich bevorzugen ein 4-4-2, also mit Viererkette", klärt Stendel auf. Bis Ende der Vorsaison ließen deren Vorgänger Wernfried Rauch und Edwin Stark noch klassisch mit Libero spielen. Als Zielstellung hat das neue Trainer-Gespann einen Platz in der oberen Tabellenhälfte ausgegeben. "Wir wollen unter die ersten Acht kommen", so Stendel, der sogleich anfügt: "Grundsätzlich geht es uns darum, wieder den Spaß am Fußball zu wecken."

Im zweiten Testspiel im Rahmen der Sommer-Vorbereitung, am vergangenen Sonnabend in Häsen, war Stendel mit dem Auftritt seiner Schützlinge schon mal zufrieden. 4:1 wurde der Kreisligist aus Oberhavel besiegt. Am Sonnabend wartet mit Landesligist Einheit Strasburg ein weitaus schwergewichtigeres Kaliber auf die Templiner.

Aufrufe: 023.7.2016, 14:22 Uhr
MOZ.de / Gunnar ReblinAutor