2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Der SCV Neuenbeken um Lars Bornefeld (l.) spielt um den Titel, während GW Anreppen um Janosch Kersting (r.) mitten im Abstiegskampf steckt.
Der SCV Neuenbeken um Lars Bornefeld (l.) spielt um den Titel, während GW Anreppen um Janosch Kersting (r.) mitten im Abstiegskampf steckt.

SCV Neuenbeken im Titelrennen / 2 Teams zittern

Rückblick auf die erste Halbserie der Paderborner Bezirksligisten aus der Staffel 3

Vor der Fußball-Bezirksliga-Saison 2018/2019 waren sich die Vereinsverantwortlichen aus der Staffel 3 einig: Mit dem SCV Neuenbeken, dem FC Nieheim und dem Post TSV Detmold werden drei Teams um den Titel spielen. Letztgenannter hat sich bereits aus dem Titelrennen verabschiedet, während die beiden anderen Teams das Rennen unter sich ausmachen werden. Zur Halbserie rangiert der SCV Neuenbeken auf Rang eins, wobei Nieheim ihn durch einen Punkt im Nachholspiel überholen könnte. Von den weiteren Paderborner Bezirksligisten schlugen sich die meisten ebenfalls wacker. Abstiegsnot haben lediglich GW Anreppen und der Aufsteiger SC Ostenland, die beide auf einem Abstiegsrang liegen.

SCV NEUENBEKEN (1. Platz, 46 Punkte, 49:20 Tore): Nach der Vizemeisterschaft in der letzten Serie spielen die Bekekicker auch diesmal wieder um den Titel mit. Aktuell belegen sie den ersten Platz, wobei der ärgste Konkurrent FC Nieheim einen Zähler dahinter liegt und noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat. Das direkte Duell verlor der SCV unglücklich mit 1:3. Weitere Punkte ließ er nur gegen den SC Borchen (0:3), den SV Atteln (1:2) und den SV Heide Paderborn (0:0) liegen. Ansonsten langte es trotz zwischenzeitlich enormer Personalprobleme zu satten 15 Siegen. Trainer Marco Cirrincione, der im vergangenen Sommer von Michael Radtke übernahm, lobte besonders das Kollektiv im Beketal. „Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung unserer Mannschaft. Wir haben im Laufe der Saison taktische Fortschritte gemacht und fühlen uns mittlerweile in verschiedenen Formationen wohl. Wir sind im Sommer mit dem Ziel angetreten erneut oben mitzuspielen. Auch die Phase, als uns bis zu acht Stammspieler fehlten, haben wir im Kollektiv gut überstanden und haben ein starkes Fußballjahr hinter uns“, resümierte der 40-jährige, der zusammen mit seinem Trainerkollegen Bastian Jost die Trainergeschicke der SCV-Crew fest in der Hand hat.

DJK MASTBRUCH (4. Platz, 35 Punkte, 62:29 Tore): „Wir sind mit der Hinrunde sehr zufrieden, wobei wir mindestens sechs Punkte mehr haben könnten, wenn nicht sogar haben müssten“, zog Mastbruchs Coach Roberto Busacca Bilanz. Er fügte hinzu: „Offensiv haben die Jungs gezeigt, wozu sie in der Lage sind. 62 Tore in 19 Spielen sind schon bemerkenswert.“ Mit 26 Toren ragte Julius Brinkmann heraus, erzielte damit aber nichtmal die Hälfte aller Tore. „Das zeigt auch, dass wir offensiv trotz Julius unberechenbar sind“, betonte Busacca, dessen Team einen starken Saisonstart hinlegte. Nach dem 4:2-Sieg beim SV Heide am achten Spieltag waren die Jugendkraftler sogar Tabellenführer. Im Anschluss gerieten sie jedoch in eine Ergebniskrise mit sechs sieglosen Partien in Folge, fingen sich danach aber wieder und liegen aktuell auf Rang vier. „Es ist wirklich sehr erstaunlich, wie sich meine Mannschaft gegenüber der vergangenen Spielzeit weiterentwickelt hat“, sagte Busacca.

SV ATTELN (5. Platz, 35 Punkte, 39:24 Tore): Der SVA ist so etwas wie der Favoritenschreck. Als einziges Team der Liga besiegte das Team aus dem Altenautal das Spitzenduo SCV Neuenbeken (2:1) und FC Nieheim (1:0). Und auch der Tabellendritte SC Dringenberg, der aktuell nur einen Zähler besser ist, wurde besiegt (2:0). Der Abgang von Torjäger Hendrik Mühlenbein (ging unerwartet zur FSV Bad Wünnenberg/Leiberg) wurde im Kollektiv aufgefangen. Wären den Attelnern nicht wegen eines Formfehlers die Punkte vom 3:1-Sieg gegen Borchen aberkannt worden, würden sie sogar als Dritter überwintern. „Wir sind als Team weiter gereift und konnten über weite Strecken während der ersten Halbserie konstant gute Leistungen abliefern.“, bilanzierte Attelns Trainer Frank Ewert. Er fügte hinzu: „Man darf auch nicht vergessen, dass wir enorme Personalprobleme hatten und sie auffangen konnten.“ Mit nur 24 Gegentreffern stellt der SVA die drittbeste Defensive der Liga.

SV HEIDE PADERBORN (6. Platz, 33 Punkte, 40:33 Tore): Die Rothekicker starteten unter dem neuen Trainer Markus Driller, der von Helmut Hartmann übernahm, sehr holprig in die Saison. Ab Oktober fing sich die junge Mannschaft dann aber und blieb neun Partien ungeschlagen, so auch beim torlosen Remis in Neuenbeken. Danach riss die Serie durch eine 1:5-Heimniederlage gegen den FC Nieheim, ehe abschließend ein 3:2-Sieg beim SC Borchen folgte. Dadurch beendete die Mannschaft aus der Paderborner Stadtheide das erste Halbjahr auf dem sechsten Rang. Der Rückstand zu Rang drei beträgt lediglich drei Punkte. Mit Semir Sijecic war wieder einmal der Heider Routinier am treffsichersten. Er scorte zehn Mal. Ansonsten wusste besonders auch Torwart Jonas Leifeld zu überzeugen. Der noch für die A-Junioren spielberechtigte 18-jährige hütete ab dem 9. Spieltag den Kasten überragte allen voran im Spiel gegen Neuenbeken.

SC BORCHEN (8. Platz, 30 Punkte, 34:30 Tore): „Wir haben eine richtig gute Saisonvorbereitung hingelegt und sind sehr guten Mutes in die neue Spielzeit gestartet. Leider sind wir mit zwei Niederlagen zum Saisonstart schnell auf den Boden der Tatsachen geholt worden“, erinnerte sich Borchens Co-Trainer Andreas Wegener, „in der Folge waren wir sozusagen konstant inkonstant. Richtig guten Spielen folgten leider zu oft schwache Spiele, in denen wir vollkommen unnötig Punkte verschenkt haben.“ Speziell zuhause wusste der SCB oft nicht zu überzeugen und heimste nur 14 Punkten aus zehn Heimspielen ein. Eine Ausnahme war der 3:0-Heimsieg gegen den SCV Neuenbeken. „In diesem Spiel hat die Mannschaft eindrucksvoll bewiesen, was in ihr steckt. Wir wollten uns nach dem schwachen Start zunächst darauf fokussieren, möglichst schnell aus dem Tabellenkeller zu kommen. Das ist uns auch sehr gut gelungen“, erklärte Wegener. Mit 30 Punkten auf der Habenseite kann Borchen beruhigt in die restliche Saison gehen. „Mit der Punkteausbeute sind wir grundsätzlich sehr zufrieden. Wir haben ein ordentliches Polster nach unten und können befreit in das zweite Halbjahr starten. Auch dort versuchen wir wieder so viele Punkte wie möglich zu holen und schauen dann, zu welchem Tabellenplatz es am Ende reicht“, so Wegener.

GW ANREPPEN (14. Platz, 16 Punkte, 22:40 Tore): „Wir können mit dem sportlichen Abschneiden in der Hinrunde nicht zufrieden sein. Zu große Leistungsschwankungen sind der Grund dafür, dass wir nicht so gepunktet haben, wie wir uns das vorgestellt haben“ wurde Anreppens Trainer Tobias Tschernik deutlich. Nicht ohne Grund stehen die Kicker aus dem Römerdorf auf einem Abstiegsrang. Gegen die Topteams verlor Anreppen häufig knapp, gegen die direkten Konkurrenten wurden Punkte zu oft einfach hergeschenkt. Dennoch soll am Saisonende der erneute Ligaverbleib stehen. „Mein persönliches Ziel ist es, Anreppen so zu verlassen, wie ich den Verein übernommen habe: Als Bezirksligist.“ Bekanntlich wird Tschernik zur neuen Saison Trainer des BV Bad Lippspringe.

SC OSTENLAND (15. Platz, 15 Punkte, 29:54 Tore): „Sicherlich hätten wir gern auf einem Nichtabstiegsplatz überwintert, aber im Grunde genommen spielt es keine Rolle“, sagte Ostenlands Trainer Peter Berhorst und begründet: „Wir wussten vor der Saison, dass wir uns in dieser Tabellenregion aufhalten werden und haben nichts zu verlieren.“ Mit zwei Zählern Rückstand auf Rang 13 befindet sich der Aufsteiger auf Schlagdistanz zu einem Nichtabstiegsplatz. Dazu hat er noch ein Nachholspiel gegen BW Weser in der Hinterhand. „Die letzten Spiele haben gezeigt, dass wir uns an das Niveau gewöhnt haben“, betonte Berhorst, dessen Team vornehmlich zuhause punktete. Dort holten es in acht Partien zwölf der insgesamt 15 Punkte. Um die Liga zu halten, muss sich der SCO jedoch auswärts steigern. Auf fremdem Geläuf ist er noch sieglos und holte nur drei Remis (2:2 in Warburg, 2:2 in Mastbruch, 0:0 in Anreppen).

DIE PADERBORNER TORJÄGER: Der Mastbrucher Julius Brinkmann ist mit 26 Treffern das Maß aller Dinge unter den Torjägern dieser Klasse. Natürlich führt er damit auch die interne Liste der Paderborner Torschützen an. Die Treffsicherheit kommt nicht von ungefähr. Bereits in der letzten Serie, dem ersten Jahr nach dem Mastbrucher Aufstieg, knipste Brinkmann 27 Mal. In der A-Liga-Aufstiegssaison war er sogar satte 51 Mal erfolgreich.

26 Tore: Julius Brinkmann (DJK Mastbruch).

10 Tore: Semir Sijecic (SV Heide Paderborn).

8 Tore: Enrik Hesse (SC Ostenland), Michael Ngoro, Stefan Wübbeke (beide SC Borchen), Niklas Hagen, Torben Hartmann (beide DJK Mastbruch).

7 Tore: Peyman Gorji (SCV Neuenbeken), René Naggatis (SC Ostenland).

6 Tore: Timo Becker (SV Atteln), Karsten Karpowicz (SV GW Anreppen), Luca Cazacu (SC Borchen).

5 Tore: Jens Schröder (SCV Neuenbeken), Luca Simon (SV GW Anreppen), Jonas Grote, Nils Becker, Kai Schumacher (alle SV Atteln), Norbert Gaszman (SV Heide Paderborn).

Aufrufe: 016.2.2019, 07:00 Uhr
FuPa PaderbornAutor