2024-05-31T10:52:53.652Z

Interview
Für Thomas Haas (li.) hat sich der Wechsel nach Schweinfurt bisher voll ausgezahlt.
Für Thomas Haas (li.) hat sich der Wechsel nach Schweinfurt bisher voll ausgezahlt. – Foto: Imago Images
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Schweinfurt: Mit dem Bayerwald-Turbo in die 3. Liga

Der Viechtacher Thomas Haas (23) fiebert mit den Schnüdeln der Relegation entgegen

Nach einem missglückten Intermezzo bei Türkgücü München hat Thomas Haas in Schweinfurt die Freude am Fußball wiederentdeckt. Mit den Schnüdeln hat er sich in den Playoffs der Regionalliga Bayern eindrucksvoll durchgesetzt, jetzt wartet die Relegation zur 3. Liga gegen den TSV Havelse. Wir haben mit dem Viechtacher vor den entscheidenden Tagen und Wochen gesprochen.

FuPa: Thomas, ereignisreiche Tage und Wochen liegen hinter bzw. vor dir. Kannst du eigentlich noch abschalten?
Thomas Haas (23): Mir geht`s sehr gut. Es macht einfach riesigen Spaß, mit dieser Truppe zu kicken. (lacht) Bloß die letzten beiden sehr warmen Tage, das war nicht so meins. Zum einen das heiße Wetter, zum anderen kommt meine Pollenallergie hinzu. Da war ich schon ziemlich fertig. (lacht)

Am Dienstag seid ihr offiziell als Meister geehrt worden. Der erste Schritt ist also getan.
Ja genau. Wir haben ein Etappenziel erreicht. Und wie ich meine verdient, weil wir in den Playoffs sehr dominant aufgetreten sind. Aber wir brauchen nicht um den heißen Brei herumreden: Der Aufstieg ist das große Ziel.

Meister der Regionalliga: Thomas Haas (4.v.re.) mittendrin.
Meister der Regionalliga: Thomas Haas (4.v.re.) mittendrin. – Foto: Frank Scheuring


Für dich persönlich hätte es kaum besser laufen können. Als Neuer hast du dir gleich einen Stammplatz erobert, obwohl du bei Türkgücü nicht zum Zug gekommen bist.
Es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Bei Türkgücü war es zum Schluss alles andere als einfach für mich, das ist kein Geheimnis. In Schweinfurt ist der Spaß am Fußball voll zurück bei mir. Und ich glaube, dass ich meine Sache bisher nicht so schlecht mache.

Die Stimmung in Schweinfurt scheint top zu sein, ihr bietet zudem sehr attraktiven Fußball an, trotz der langen Pause. Welchen Anteil hat Coach Tobias Strobl?
Er ist ein super Trainer. Vor allem versteht er es, sich in jeden hineinzuversetzen. Er ist Fußballer durch und durch, vergisst dabei aber nie die menschliche Komponente. Und man muss sich nur die Resultate ansehen. Er hat uns super auf die Spiele und die Gegner eingestellt.

Bevor es zu der mit Spannung erwarteten Relegation zur 3. Liga kommt, steht am Samstag die sogenannte "Trostrunde" des Ligapokals auf dem Programm, über den ihr euch wiederum für den Totopokal qualifizieren könnt. Welchen Stellenwert hat die Partie gegen Aubstadt?
Klar, der Fokus liegt auf Havelse. Aber wir haben drei große Ziele: Meister, Aufstieg und DFB-Pokal. Deshalb werden wir das Spiel gegen Aubstadt sehr ernst nehmen. Es geht auch darum, mit einem guten Gefühl in die Relegationswoche zu gehen.


Havelse hat er schon gegoogelt - und auf Video gesehen.


Hast du schon gegoogelt, wo Havelse liegt?
Tatsächlich habe ich das schon gemacht, es liegt in der Nähe von Hannover. (schmunzelt) Ich habe mir auch schon auf Video das Freundschaftsspiel des TSV Havelse gegen Carl-Zeiss Jena angesehen. Ich will natürlich auch wissen, was da auf uns zukommt. Aber was das angeht, werden uns Sportdirektor Robert Hettich und unser Trainerteam noch mit genügend Material versorgen.

Spätestens seit dem Triumph von Bayreuth schwebt der grün-weiße Teil Schweinfurts auf Wolke sieben. Bekommst du von der Stimmung in der Stadt viel mit?
Auf alle Fälle. Ich habe schon so etwas wie Euphorie ausgemacht. Beim Training waren mal 50 bis 100 Fans da und haben uns mit Bannern und Sprechchören angefeuert. Zu den Auswärtsspielen in Aschaffenburg und Bayreuth sind einige angereist, obwohl sie gar nicht ins Stadion durften. Wir konnten sie aber vor den Stadiontoren hören. Das habe ich so auch noch nicht erlebt.

Werdet ihr nächste Woche die Herangehensweise ändern oder bleibt alles beim Alten?
Wir wären ja doof, wenn wir jetzt großartig etwas ändern würden. (lacht) Nein, es bleibt der gleiche Ablauf. Wenn wir gegen Aubstadt gewinnen, müssen wir ja auch am Dienstag noch einmal gegen Burghausen ran. Wir würden also im Playoff-Rhythmus bleiben.


Er würde gerne in Schweinfurt bleiben...


Hand aufs Herz: Wie groß ist die Anspannung schon?
Jetzt geht`s noch. Aber je mehr es Richtung Havelse-Spiel geht, desto größer wird wahrscheinlich das Kribbeln werden.

Zum Abschluss noch ein kleiner Blick in die Zukunft: Wie geht`s mit dir persönlich weiter?
Wie schon eingangs gesagt, es macht mir großen Spaß mit dieser Mannschaft und für diesen Verein zu spielen. Ich würde gerne hier bleiben, egal in welcher Liga nächste Saison letzten Endes spielen werden.

Das Interview führte Mathias Willmerdinger.

Aufrufe: 05.6.2021, 06:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor