2024-04-25T14:35:39.956Z

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Weil beim TSV Schott im Sturmzentrum Personalnot herrscht, muss Etienne Portmann (Mitte) dort manchmal auf ungewohnter Position aushelfen.
Weil beim TSV Schott im Sturmzentrum Personalnot herrscht, muss Etienne Portmann (Mitte) dort manchmal auf ungewohnter Position aushelfen. – Foto: hbz/Jörg Henkel

Schott Mainz: Dicht dran reicht noch nicht

Regionalligist TSV Schott muss sich in mehreren fußballerischen Punkten steigern +++ Duell mit FSV Frankfurt

Mainz. Vorletzter gegen Drittletzter – an diesem Dienstag (19 Uhr) steht in der Regionalliga zwischen dem TSV Schott Mainz und dem FSV Frankfurt ein Keller-Duell an, in dem beide etwas gut machen wollen. Die Mainzer, weil sie ihre durchweg ordentlichen bis guten Leistungen zu viel zu wenigen Punkten umgemünzt haben. Die Frankfurter mit Ex-Schottler Arif Güclü, weil sie ihren eigenen Ambitionen weit hinterher hecheln.

Trainer Meeth spürt „Jetzt erst recht“-Stimmung

Nach dem 2:4 bei Stuttgart II nahm TSV-Trainer Sascha Meeth bei seinen Spielern eine „Jetzt erst recht“-Stimmung wahr: „Ich habe das Gefühl, der Glaube ist definitiv da.“ Wenn man immer wieder ohne Erfolg dicht dran ist, frustriert das. Andererseits sieht das als Abstiegsfavorit in die Saison gegangene Team, dass es dicht dran ist am Rest der Liga. Es fehlt nicht am Fußballerischen, nicht am Mannschaftsgeist, nicht an Moral oder Taktik, auch nicht an Potenzial. Sondern es fehlen ganz vorne und ganz hinten in den Schlüsselmomenten die entscheidenden Prozentpunkte.

„In Stuttgart hat mir die Mannschaft richtig Leid getan“, sagt Meeth, „sie investiert ohne Ende, um zu zwei Toren zu kommen, und Stuttgart muss für seine vier Tore praktisch gar nichts machen.“ Ein eigentlich harmloser Distanzschuss, ein halbherziges Luftduell, ein verlängerter Freistoß und ein Treffer in zweifacher Unterzahl, so kassierte der TSV seine Tore. Und ließ vorne wieder viel zu viel liegen. „Richtig schwierig wird es, wenn wir uns keine Chancen herausspielen. Aber das Problem haben wir nun wirklich nicht“, sagt Meeth.

Die Mainzer haben sogar eine weitere Waffe im Arsenal. Drei der sieben Tore fielen nach Ecken, das finale 2:4 am Samstag nach einem unweit der Eckfahne getretenen Freistoß. Die vorige Saison völlig harmlosen Standards, die typische Waffe der Underdogs, klappen viel besser. Doch Schott hat ein Knipser-Problem. Kennet Hanner-Lopez fehlt mit Kreuzbandriss, Janek Ripplinger hat sich in besagter 1:4-Szene am Knie verletzt, den erhofften Quasi-Nulltarif-Goalgetter gab es nicht. Die nachrückenden Talente Birkan Celik und Gianni Auletta sind eben dies, Talente. Also spielen Zehner und Außenbahnspieler wie Nils Lihsek, Etienne Portmann oder Christian Hahn vorne drin. „Sie machen das gut“, sagt Meeth, sie treffen auch. Aber eben nicht so beständig wie echte Torjäger.

Ein weiteres Problem sind die Verletzungen. Viele Spieler bringen Vorbelastungen mit, sonst hätte ihre Karriere ihnen andere Möglichkeiten eröffnet. Der stetige Wechsel zwischen Kunst- und Naturrasen ist da auch nicht förderlich. Leon Kern könnte vorne aushelfen, wird aber rechts hinten gebraucht, weil Hüseyin Bakirsu (Handbruch) und Konstantin Fring (Schulterverletzung) nicht verfügbar sind.

Die Spieler tun, was sie können, fahren, wie Kern und Giorgio Del Vecchio, auch sonntags zu Physio und Unimedizin. Aber sie haben auch noch Beruf, Ausbildung, Uni, anders als das Gros ihrer Gegenspieler. Da multipliziert sich die Belastung. „Wir brauchen einen ziemlich kompletten Kader und Tage, an denen alles passt“, sagt Meeth, „ansonsten können wir zwar punktuell Spiele gewinnen, aber nicht auf Strecke mithalten.“ Wenn dieser Dienstag einer dieser Tage wäre, es gäbe dem TSV mächtig Auftrieb.



Aufrufe: 014.9.2021, 09:30 Uhr
Torben SchröderAutor