2024-06-06T14:35:26.441Z

Ligabericht
Can Özers Führungstor reichte nicht. Foto: Claus-Walter Dinger
Can Özers Führungstor reichte nicht. Foto: Claus-Walter Dinger

Schott-Abwehr schenkt die Punkte her

Mainzer Oberligist kassiert 2:3-Niederlage gegen Borussia Neunkirchen

Mainz. „Heute haben wir's nicht verdient“, schüttelt Ali Cakici nach 79 Spielminuten den Kopf. Gerade hatten die Oberliga-Fußballer des TSV Schott Mainz sich gegen Borussia Neunkirchen das 2:3 (1:1) gefangen, ein Spielstand, bei dem es bis zum Ende bleiben sollte. Weil die Mainzer nach 20 sehr guten Minuten zu Beginn nach und nach den Faden verloren und hinten viel zu viel angeboten haben. „Die Mannschaft mit mehr Willen hat heute gewonnen“, ärgert sich der TSV-Trainer, „Neunkirchen hat unsere sehr leichtfertigen Fehler ausgenutzt. Damit war der Sieg dann auch verdient.“

So folgerichtig das 1:0 durch Can Özers wuchtigen Schuss ins kurze obere Eck von der Strafraumgrenze (19.) erschien, so sehr lag auch die Gästeführung nach dem Seitenwechsel in der Luft. Erst durfte Mefail Kadrija den Ball flach ins linke untere Eck schieben, während die gesamte Schott-Viererkette zuschaute (23.). Dann nahm Moussa Dansoko völlig frei gleich zwei Einladungen der Mainzer Innenverteidigung an, erst per Kopf (71.), dann per Flachschuss (79.). Es waren die gravierendsten unter zahlreichen Nachlässigkeiten in der Schott-Defensive, in der kaum einmal ein Kommando zu hören war. „Das hat schon beim Warmmachen angefangen. Alle waren so ruhig“, sagt Innenverteidiger Murat Doymus, „heute haben überall ein paar Prozent gefehlt, beim Reden, beim Laufen, in den Zweikämpfen.“

Wahr ist aber auch: „Nach 20 Minuten kann es 3:0 stehen“, betonen Cakici und Doymus wortgleich. Doch dann hat die Heimelf, wie der Trainer bemängelt, „aufgehört Fußball zu spielen, wir hatten keine Schnelligkeit in den Aktionen“. Das Spiel wurde immer zerfahrener und war häufig unterbrochen, was den Borussen deutlich mehr in die Karten spielte als dem TSV. Nur einmal wurde noch Tempo aufgenommen, als Vincenzo Bilotta im Zentrum mit einem Absatzkick Patrick Huth in Szene setzte, dem das 2:2 gelang (72.). Die prompte Antwort auf den ersten Rückstand, die die galligen Saarländer wiederum rasch konterten.

„Wie wir die Gegentore hergegeben haben, hat mich wirklich gewurmt“, betont Cakici, der beim Coachen immer wieder vom verletzten Abwehrchef Nenad Simic (Kreuzbandriss) unterstützt wurde. Als Wortführer fehlt der Routinier schmerzlich, auch wenn Doymus erklärt: „Man muss immer alle mit ins Boot holen. Wir haben auch wenige zweite Bälle bekommen. Ich weiß nicht, was los war. Wir müssen intelligenter agieren.“ Vielleicht, vermutet der 29-Jährige, haben die vier Siege am Stück etwas zu viel Leichtigkeit mit sich gebracht.

TSV Schott Mainz: Manthe – Günes, Doymus, Rinker, Heizmann – Senftleben, Bilotta (72. Sinanovic) – Huth, Sakai (77. Kühn), Baljak (69. Mamone) – Özer.

Aufrufe: 012.9.2015, 17:09 Uhr
Torben SchröderAutor