2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
F: André Nückel
F: André Nückel

Schon ausgemustert, jetzt Rückhalt

Torhüter Robin Benz ist einer der wenigen Gewinner der zurückliegenden Spiele beim KFC Uerdingen. Torwarttrainer Manfred Gloger lobt ihn, Trainer Frank Heinemann vertraut dem Keeper und ist dabei völlig unaufgeregt.

Manfred Gloger sagt nur selten etwas. Er arbeitet lieber auf dem Fußballplatz mit den Torhütern. Mit denen spricht der 56 Jahre alte Torwarttrainer nicht nur viel, sondern auch lautstark. Ihm geht es darum, sie besser zu machen und sie auf einen möglichen Einsatz bestmöglich vorzubereiten.

Nach dem Spiel in Jena hat der ansonsten wortkarge Gloger dann aber doch mal etwas gesagt. „Robin hat das gut gemacht“, sagte er, ehe er den Bus bestieg. „Er war ruhig und hat die Bälle gehalten. Wir bekommen das schon hin.“ Ein solches Lob aus Glogers Mund kommt einem Ritterschlag gleich.

Robin Benz ist einer der wenigen Gewinner der zurückliegenden Wochen beim KFC Uerdingen. Dabei war er schon ausgemustert. Nachdem der 23 Jahre alte Schlussmann bei seinen seltenen Einsätzen Unsicherheiten gezeigt und im Testspiel im Trainingslager in der Türkei gegen den FC Zürich einen Blackout hatte, lautete das Urteil: Benz hat sportlich zwar das Potenzial, aber nicht die Nerven.

Das hatte turbulente Tage zur Folge. Der KFC holte in Robin Udegbe von Rot-Weiß Oberhausen einen neuen Torhüter, der als Nummer zwei fungieren und im Notfall einspringen sollte, wenn sich René Vollath verletzt. Dem 21 Jahre alten Tim, der Nummer drei, wurde diese Rolle noch nicht zugetraut. Aber vier Torhüter wollte der KFC nun auch nicht beschäftigen, so dass Benz sich nach einem neuen Verein umschauen durfte. Er war schon auf dem Weg zum Regionalligisten Alemannia Aachen, da hieß es: Kommando zurück. Der gerade nach Krefeld zurück gekehrte Udegbe hatte sich so schwer an der Schulter verletzt, dass er operiert werden musste. Im Heimspiel gegen Karlsruhe kam es dann am 8. März zum vermeintlichen Gau, als Vollath mit einem Innenbandriss ausschied. Robin Benz, als Nervenbündel schon ausgemustert, musste zwischen die Pfosten. „Im Moment möchte ich nichts dazu sagen“, so Benz. „Ich will einfach Leistung sprechen lassen.“

Das gelingt ihm von Spiel zu Spiel besser. In Jena bewahrte er seine Mannschaft in einigen Situationen vor einem Gegentor. „Dafür ist er doch da“, sagt Trainer Frank Heinemann. Damit drückt der Coach in erfrischender Weise aus, dass all das, was war, für ihn nicht zählt. Er vertraut Benz, zweifelt nicht, sondern erwartet von ihm eine gute Leistung. Und das ist genau das, was Benz braucht – wie die gesamte Mannschaft.

Uerdingen ist erst seine dritte Station

Robin Benz ist 23 Jahre alt. Von seinem Stammverein TSG Sprockhövel wechselte er 2013 zum VfL Bochum. 2015 kehrte er zur TSG zurück, ehe er 2017 zum KFC Uerdingen kam.

Aufrufe: 027.3.2019, 15:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor