Schledehausen: HSV entführt falschen Pokal

Erstmalig spürten die Besucher in der Waldsporthalle die Spannung um Punkt 12.36 Uhr. Als Hallensprecher Carsten Goldschmidt die Neuauflage des Champions-League-Finales zwischen Bayern München und Borussia Dortmund ankündigte, drängelten sich die Kiebitze und Eltern auf die voll besetzte Tribüne, um die technisch hochklassig und temporeiche Partie zu verfolgen. Dabei hatten die Bajuwaren ein Déjà-vu-Erlebnis, denn nach dem zwischenzeitlichen 1:1 erzielte Bayerns Nr. 10 Philipp Skodic in Arjen-Robben-Manier fünf Sekunden vor Schluss den umjubelten 2:1-Siegtreffer.
Die Münchener, die ihre Zusage für 2015 schon wieder gaben, qualifizierten sich als Gruppenzweiter für das Halbfinale und setzten sich dort gegen Hannover 96 durch. Im Finale trafen die Bayern dann auf den Hamburger SV, der sich taktisch diszipliniert mit einem 2:0-Erfolg den Siegerpokal sicherte und somit dem FC Bayern auch in der zweiten Finalteilnahme in Folge den Turniersieg wegschnappte.
Kurios verlief dann die Pokalübergabe. Die HSVer mussten nach dem Abpfiff sofort zum Hauptbahnhof nach Osnabrück, um den Zug nach Frankfurt zum nächsten Turnier zu erreichen. In der Hektik überreichten die Schledehauser den Nordlichtern versehentlich den Wanderpokal des Herrenturniers am Sonntag. Als der Irrtum auffiel, war der HSV mitsamt Pokal im Zug. Am Sonntag half der SV Rasensport den Sportfreunden aus der Patsche: Die Osnabrücker hatten sich im Vorjahr den Wanderpokal dauerhaft gesichert und brachten ihn nun mit nach Schledehausen, damit das Siegerteam des Herrenturniers nicht ohne Trophäe blieb.
Abgesehen von dieser eher lustigen Panne war bei der 7. Auflage des VGH-Supercups nicht nur das OrganisationsTeam um Wieland Arndt mit dem Verlauf des Turniers hochzufrieden. Ganz besonders die Junioren des Osnabrücker SC, die sich den Platz im Teilnehmerfeld mit dem Sieg beim Qualifikations-Turnier am Freitag gesichert hatten: Die Talente ließen namhafte Teams wie Titelverteidiger Borussia Mönchengladbach, Schalke 04 und Borussia Dortmund hinter sich, belegten den fünften Platz und stellten mit Michel Eickschläger den besten Feldspieler. Für die beiden Gastgeber-Teams der Sportfreunde Schledehausen und für den VfL Osnabrück war der Vergleich mit den Bundesliga-Teams wieder ein Erlebnis, auch wenn es nur zu den Plätzen zehn bis zwölf reichte.