2024-06-13T13:28:56.339Z

Allgemeines
Stefan Schick trainiert künftig die Fußballer des SC Wörthsee.
Stefan Schick trainiert künftig die Fußballer des SC Wörthsee. – Foto: privat

SC Wörthsee: Schlammschlacht nach Trainerwechsel - Ex-Coach Tokdas von Klublegende „rausgeekelt“?

„Das ergibt gar keinen Sinn“

Die Fußball-Abteilung des SC Wörthsee hat Trainer Ibrahim Tokdas entlassen. Der Geschasste erhebt dabei schwere Vorwürfe. Er sei unter anderem „rausgeekelt“ worden.

Wörthsee – Bei den Fußballern des SC Wörthsee hat sich – wie in den vergangenen Jahren durchaus üblich – vor Saisonbeginn mal wieder einiges geändert. So hat sich der A-Klassist nach einer kurzen und wechselhaften, unterm Strich aber sehr erfolgreichen Zeit von Trainer Ibrahim Tokdas getrennt. Dieser hatte den SCW in der abgelaufenen Spielzeit mit lediglich einem Punkt auf dem letzten Platz liegend übernommen und am Ende auf den achten Platz geführt. 19 Punkte holte Tokdas in elf Spielen und etablierte in der Mannschaft einen neuen Spielstil, der schnell Früchte trug. Offenbar zu wenig für die Vereinsführung in Wörthsee. Denn nun ist Schluss für den 33-Jährigen.

„Mein Vertrag wurde ohne große Vorwarnung gekündigt (...). Das ergibt gar keinen Sinn.““

Ex-Trainer Ibrahim Tokdas ist nach seiner Entlassung von den Verantwortlichen des SC Wörthsee enttäuscht.

Ganz zur Überraschung des Geschassten. „Mein Vertrag wurde ohne große Vorwarnung gekündigt“, betont Tokdas. Aus Sicht von Wörthsees Abteilungsleiter Roman Brück stellt sich die Sachlage jedoch etwas anders: „Wir hatten unterschiedliche Pläne was die Zukunft des SCW angeht“, sagt er. „Deshalb sind wir zu keiner Einigung gekommen und haben den Vertrag nicht verlängert.“ Mehr könne Brück dazu nicht sagen. Tokdas aber schon. Er versichert, dass der Verein seinen Vertrag auch kündigen wollte, um eine Klausel zu verankern, die besagt, dass er keinen Anspruch auf sein Gehalt aus der Pandemie-Zeit haben solle. Für ihn absolut unverständlich: „Ich habe doch sowieso auf mein Gehalt während der Corona-Pause verzichtet. Das ergibt also gar keinen Sinn.“

SC Wörthsee: Tokdas nach eigener Aussage von Vereinslegende Josef Wittenberger „rausgeekelt“ - Streit um Rolle von Sohn Johannes?

Doch damit nicht genug. Tokdas beteuert zudem, dass er von SCW-Urgestein Josef Wittenberger „rausgeekelt“ worden sei. Dieser sei laut Aussage des Ex-Trainers nicht zufrieden damit gewesen, dass sein Sohn Johannes in der Mannschaft keine große Rolle mehr spielte und wollte den Trainer deshalb loswerden. Wittenberger selbst sagte dazu nur so viel: „Wir hatten zwar unterschiedliche Auffassungen vom Fußball, aber wieso sollte ich als A-Jugendtrainer irgendwas zu sagen haben, geschweige denn einen Trainer entlassen können?“ Wie dem auch sei: Tokdas, der zum 1. FC Weidach wechselt, dort aber nur als Spieler auflaufen wird, empfindet das Ende seiner Amtszeit als „schade“. Er habe „richtig Lust auf Wörthsee“ gehabt.

SC Wörthsee findet Nachfolger für geschassten Ibrahim Tokdas - Stefan Schick startet „absolutes Abenteuer“

Sein Nachfolger steht derweil bereits fest. Über die Trainerbörse des Fußball-Verbandes stieß der Verein auf Stefan Schick. Ein in Bayern noch recht unbeschriebenes Blatt. In seiner Heimat Hessen hat sich Schick allerdings bereits einen Namen gemacht. In seiner Zeit als aktiver Fußballer, die der 46-Jährige erst vor drei Jahren beendete, spielte er unter anderem beim heutigen Regionalligisten Eintracht Stadtallendorf sowie beim SV Mardorf und beim SV Emsdorf in der Verbandsliga. Nachdem er nun mit seiner Freundin nach Bayern gezogen war, kam ihm der Ruf des SC Wörthsee durchaus gelegen. Er betont: „Ich freue mich sehr auf die Aufgabe. Das Trainingsgelände ist für A-Klassenniveau unglaublich und die Voraussetzungen sind gegeben, um hier eine tolle und erfolgreiche Zeit zu verbringen.“

Zuletzt trainierte Schick drei Jahre lang den SV Emsdorf und stieg mit dem Verein in die hessische Kreisoberliga auf. „Ich hatte dort eine erfolgreiche Zeit mit willigen Jungs“, betont er. „Ich hoffe, ich kann in Wörthsee daran anknüpfen.“ Das größte Problem für den Trainer wird sein, dass er keine Mannschaft in der Liga kennt. „Das wird ein absolutes Abenteuer. Aber ich bin sicher, dass ich mich schnell zurechtfinden werde.“ (Thomas Okon)

Aufrufe: 028.6.2021, 08:51 Uhr
Redaktion StarnbergAutor