2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
SC-Mittelfeldspieler Josip Mataija (links) leistete bei der Partie in Neu-Ulm per Eckstoß die Vorarbeit zum zweiten Treffer für die Stammheimer.
SC-Mittelfeldspieler Josip Mataija (links) leistete bei der Partie in Neu-Ulm per Eckstoß die Vorarbeit zum zweiten Treffer für die Stammheimer. – Foto: Archiv Günter Bergmann
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

SC Stammheim: Ein Kellerduell aus der Kategorie „vogelwild“

Stammheim gewinnt in Neu-Ulm mit 4:1

Der TSV Neu-Ulm und der SC Stammheim liefern sich eine Partie, die auf besondere Weise speziell gewesen ist.

Als die Fußball-Landesligapartie zwischen den zuvor in der laufenden Runde erst einmal siegreichen Teams TSV Neu-Ulm und dem SC Stammheim sehr pünktlich durch Schiedsrichter Stefan Fimpel beendet wurde, schallte der freundliche Abschiedsgruß des Stadionsprechers aus den Boxen: „Wir bedanken uns bei den Zuschauern.“ Vielleicht hätte sich der Mann am Mikrofon besser entschuldigt. Denn ein Großteil der Fans des TSV zog murrend von dannen. Das hatte zweierlei Gründe: Erstens, weil die Gastgeber das Kellerduell gegen den Aufsteiger SC Stammheim auf eine Art und Weise verloren hatten, wie man normalerweise nur selten ein Spiel verliert. Und zweitens, weil das fußballerische Niveau der Begegnung dem handelsüblichen Landesligastandard nur in sehr eingeschränktem Maße entsprach.

"Das war eine Blamage"

Michael Schwer, der Trainer des TSV Neu-Ulm, war nach Abpfiff erst recht restlos bedient. „Da hat vermutlich einer den Arroganzknopf gedrückt“, grollte der Neu-Ulmer Coach. „Ich bin sprachlos und geschockt. Das war eine Blamage, was wir ab der 20. Minute gespielt haben.“ Sein Stammheimer Amtskollege Thomas Oesterwinter konnte über die Ereignisse wohlgefällig hinweg sehen: „Wir haben unsere wenigen Chancen genutzt und den zweiten Saisonsieg eingefahren. Ob das Spiel dann auch noch hochklassig war, interessiert mich nicht.“ Oesterwinters Freude und Schwers Frust hatten die selbe Quelle: Nämlich den Umstand, dass die Neu-Ulmer die Partie schon nach 20 Minuten hätten vorentscheiden können – ehe dann doch auf ein Mal alles ganz anders kam.

Schon nach sieben Spielminuten musste SC-Verteidiger Georgios Kotsinas einen schnellen Angriff der Platzherren durch Kevin German in höchster Not unterbinden. Doch schon die zweite Chance des TSV wandelte sich in Zählbares um: Erneut waren die Gastgeber wacher im Kopf und flinker in den Beinen als ihr Gegner. Mehmet Fidan und German entwischten ihren Bewachern, wobei Letztgenannter den Ball nach klugem Zuspiel seines Teamkollegen nur noch zum 1:0 einschieben musste. Ein Treffer, der die Nord-Stuttgarter gewaltig verunsicherte. In gleichem Maße, wie sich die Abspielfehler und Ballverluste häuften, nahm die vornehme Zurückhaltung in der Defensive zu. Zwischen der zehnten und 17. Minute verbuchte der TSV drei hochkarätige Tormöglichkeiten, die aber teilweise kläglich vergeben wurden.

Marco Schwalb trifft doppelt

Doch in der 24. Minute musste die ohnehin umformierte Abwehrreihe der Neu-Ulmer einen weiteren Ausfall hinnehmen. Der TSV-Außenverteidiger Adrian Botzenhardt verletzte sich nach einem Zweikampf und wurde durch Michael Merk ersetzt. Der wurde zwei Minuten später zum Joker – allerdings für die Stammheimer, als er einen Querpass des SC-Angreifers Marco Schwalb zum Ausgleich ins eigene Netz bugsierte. Weitere drei Minuten später schlug es erneut im Neu-Ulmer Kasten ein. Beim Eckstoß durch Josip Mataija standen zwar nur drei Nord-Stuttgarter im gegnerischen Strafraum, doch einer davon – Marco Schwalb – erwischte das Spielgerät per Kopf und traf zum 2:1. Kurz vor der Pause legte Sergio Mavinga, der zuvor eine gute Möglichkeit ungenutzt gelassen hatte, das 3:1 nach. Macht unter dem Strich: Dreieinhalb Chancen, drei Treffer – der SC zeigte sich effektiv.

Vielleicht wäre ja noch alles anders gekommen, wenn Fidan nicht kurz nach Wiederanpfiff einen weiteren Hochkaräter der Platzherren vergeben hätte. Doch so entwickelte sich eine Art vogelwilder Schlagabtausch, in der sich auf beiden Seiten viele Fehlpässe mit stetigen Ballgewinnen und unmittelbar folgenden Ballverlusten fröhlich vermengten. Und fand sich dann per Zufall doch ein Spieler in aussichtsreicher Position wieder, wurde verstolpert, vertändelt oder verfehlt. Mit einer Ausnahme: In der 67. Minute leitete Marco Schwalb einen Angriff ein, spielte einen diesmal gelungen Doppelpass mit Alexander Herzog und vollendete zum 4:1.


TSV Neu-Ulm: Anders – Botzenhardt (24. Merk/70. Celik), Rupp, Schuhmacher, Cumur (46. Patent) – Schlotter, Kurz – Casullo, Kidane (60. Ufschlag) – German, Fidan.
SC Stammheim: Tomasic – Dursun (65. Weinmann), Tobias Oesterwinter, Kotsinas, Christian Schwalb – De Sousa Lourenco, Kassaye (81. Chinonyerem) – Mavinga (85. Asubonteng), Mataija, Herzog (75. Djelassi) – Marco Schwalb.

Vereinsverwalter werden und eigenen Verein bei FuPa präsentieren: www.fupa.net/stuttgart/anmelden

Fragen, Anregungen oder einen Fehler gefunden? Schreibt uns direkt hier als Kommentar oder per Mail an stuttgart@fupa.net

Folgt uns auch auf:

Facebook: @FuPaStuttgart
Instagram: @FuPaSTR
Twitter: @FuPaSTR



Aufrufe: 023.9.2019, 13:15 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor