„Das tut momentan schon weh“, gibt Kalkan unumwunden zu. Es sind nicht allein die Ausfälle, die den Ex-Regionalliga-Spieler des SV Rödinghausen an seiner ersten Trainerstation klagen lassen, sondern deren Langwierigkeit.
So wird die Saison für Dimitrios Nemtsis (Außenbandriss), Connor Wlotzka (Schultereckgelenksprengung), Olcay Turhan (Fleischwunde an der Hand mit Sehnenabriss), Jannik Tödtmann (angebrochener Mittelfuß) und Michael Zech (Syndesmoseband gerissen) erst mit Verspätung beginnen. Schlimmer noch hat es den dienstältesten Spieler des SCH erwischt. Frühestens in der zweiten Saisonhälfte wird Tim Robertino Vezzon (Kreuzbandriss) ein Thema werden.
„Dadurch geht ein ganzes Stück Qualität verloren. Wir hoffen natürlich, dass der ein oder andere schneller zurück kommt. Doch es hilft ja nichts, wir wissen es nehmen, wie es kommt“, betont der 31-jährige Ihsan Kalkan.
Im Herforder Kreispokal bekam der SC bereits einen Vorgeschmack darauf, wie steinig der Weg in die Saison werden könnte. Bei B-Ligist TuS Hücker-Aschen brauchte der Westfalenligist eine längere Anlaufzeit, um den 0:1-Halbzeitrückstand noch in einen standesgemäßen 7:2-Sieg zu verwandeln. An der ehrgeizigen Zielsetzung ändere dies aber nichts.
„Unser Anspruch ist es, in der Tabelle unter die ersten sechs zu kommen“, stellten Spilker und Kalkan gemeinsam klar. Dafür braucht man beim SC Herford einen guten Start, nachdem die anderen Mannschaften der Liga ja schon am vergangenen Sonntag losgelegt haben. So auch der TuS Tengern, der sein Auftaktspiel zu Hause gegen Borussia Emsdetten mit 0:3 verlor.
„Der Rest des Kaders ist gefordert. Da sind genug Spieler dabei, die jetzt zeigen können, dass sie zurecht für die Startelf in Frage kommen“, ergänzt Ihsan Kalkan und gibt sich kämpferisch. Der frühere Abwehrspieler favorisiert übrigens eine disziplinierte und gut organisierte Spielweise mit klarer Aufgabenverteilung. „Mir ist ein 1:0 lieber als ein 5:4“, unterstreicht der frühere Regionalligaspieler.
Kalkan hatte in der Saisonvorbereitung auch drei Perspektivspieler dazu geholt. „Sie sollen sich bei uns entwickeln, doch aufgrund der Ausfälle waren sie schon mehr eingebunden, als es geplant war.“ Zu den jungen Spielern im SCH-Aufgebot gehört seit ein paar Tagen auch Beytullah Özer, der noch kurzfristig von Arminia Bielefelds U19 zum Herforder Westfalenligisten stieß. Auch er soll nun mithelfen, den Werbeslogan auf dem Platz mit Leben zu füllen.