2024-04-25T14:35:39.956Z

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Gibt ab Sommer die Richtung beim SV Sallach vor: Stefan Dykiert.
Gibt ab Sommer die Richtung beim SV Sallach vor: Stefan Dykiert. – Foto: Dirk Meier

Sallach: Kettl muss im Sommer weichen, Dykiert übernimmt

Kreisliga-Aufsteiger nimmt trotz ordentlicher sportlicher Bilanz nach der laufenden Saison einen Trainerwechsel vor

Der SV Sallach steht auf der Trainerposition seit Jahren für Kontinuität. Seit 2013 beschäftigte der Klub aus dem Stadtbereich Geiselhöring mit Harald Gottwald, Markus Heiß und Michael Kettl lediglich drei Übungsleiter. Letzterer muss jedoch nach dann nur einem Jahr im Sommer schon wieder seinen Hut nehmen. Trotz einer ordentlichen sportlichen Bilanz - als Tabellenzehnter liegt der Aufsteiger in der Kreisliga Donau-Laaber - fünf Zähler vor den Relegationsrängen - nimmt der Verein nach der laufenden Spielzeit einen Trainerwechsel vor und installiert mit Stefan Dykiert (45) einen namhaften Chefanweiser.

"Wir sind mit der Arbeit von Mich zufrieden. Für die neue Saison wollten wir aber wieder einen Trainer, der die Mannschaft von außen coacht. Und da ist die Verpflichtung von Stefan mit seiner Erfahrung natürlich super für uns", informiert Abteilungsleiter Xaver Wallner. Für den aktuellen Coach kam die Entscheidung des Vereins unerwartet. "Über das Ergebnis unseres Gesprächs waren ich und viele andere schon sehr überrascht, da ich zur sportlichen Leitung einen sehr guten Draht habe und wir sportlich absolut im Soll sind. Wir stehen als Aufsteiger fünf Punkte vor dem Ziel Nichtabstieg und sogar zehn Punkte vor dem ersten direkten Abstiegsplatz. Zudem spricht die Tendenz mit den zwei Siegen vor dem Winter auch für uns. Die Zweite spielt sehr ansehnlichen Fußball und die Trainingsbeteiligung ist sogar um einiges besser als in der letztjährigen Meistersaison. Auch der Vorstand hat mir nochmal bescheinigt, dass man das so vor der Saison sofort unterschrieben hätte. Andererseits verstehe ich auch, dass der Verein die Chance nutzen will, seinen langjährigen Wunschtrainer, der zuletzt erfolgreich in der Landesliga tätig war und aus der Gegend stammt, zu verpflichten. Seine Kontakte zu Spielern im Labertal können dem Verein sicher auch helfen. Deshalb nehme ich es nicht persönlich. Für mich ist es einfach schlechtes Timing gewesen", erklärt Spielertrainer Kettl, der nach seinem Amtsantritt im Sommer mit drei Siegen am Stück einen Traumstart in der neuen Liga hinlegte - trotz der anhaltenden Aufstiegsfeierlichkeiten.

Kettl: »Ich verstehe, dass der Verein die Chance nutzen will, seinen langjährigen Wunschtrainer zu verpflichten. Deshalb nehme ich es nicht persönlich. Für mich ist es einfach schlechtes Timing gewesen.«

"Nach vielen Feiern und gemeinsamen Urlauben nach der Meistersaison dauerte es ein wenig, bis alle Jungs beisammen und auf einem guten Level waren. Highlight war dann natürlich der unerwartet tolle Start in der Liga. Wir haben einen guten, aber kleinen Kader. Daher bin ich mit der aktuellen Platzierung sehr zufrieden, auch wenn wir viele Punkte noch leichtfertig verschenkt haben und teilweise unter Wert geschlagen wurden. Als Teil der Mannschaft und natürlich auch als Trainer will ich jetzt den Klassenerhalt so schnell wie möglich perfekt machen. Nach den beiden guten Jahren in Ottering soll auch die Station in Sallach eine erfolgreiche gewesen sein", so der 31-Jährige, der in Straubing wohnt und auch weiterhin als Spielertrainer arbeiten will. "Die drei Jahre Erfahrung haben mich weitergebracht und das will ich nun fortführen. Zukünftig könnte ich mir auch den Einstieg bei einem höherklassigen Verein als (Co-)Trainer an der Seitenlinie vorstellen. Aber das eilt noch nicht".

Dykiert: »Ich freue mich auf die Aufgabe, die vielen alten Kumpels und meine Heimat, das Labertal. Ich möchte einfach wieder zurück zu den Basics, den Jungs auf dem Platz was beibringen und Spaß haben.«

Als Nachfolger konnten die Verantwortlichen mit Stefan Dykiert einen überregional bekannten Übungsleiter nach Sallach lotsen. Der 45-Jährige, der in der Vergangenheit unter anderem schon beim TV Schierling, dem SV Auerbach und dem TSV Ergoldsbach tätig war, gönnt sich nach seinem Rücktritt beim Landesligisten TSV Bogen Anfang September derzeit eine schöpferische Auszeit. "Ich bin unglaublich froh, dass ich nach so vielen Trainerjahren diese Fußballpause genommen habe. Man bekommt tatsächlich einen ganz anderen Blickwinkel auf die ganze Sache. Ich durfte in den letzten Monaten viel Kraft mit der Familie tanken und Zeit mit Menschen verbringen, die nicht unbedingt mit Fußball in Verbindung stehen", berichtet Dykiert, der mit dem Engagement in Sallach an seine fußballerischen Wurzeln zurückkehrt. "Die Anfrage von Sallach hat mich sehr gefreut, weil ich dort vor über 25 Jahren meine erste Trainerstation in der U19 der SG Sallach/Hainsbach hatte. Mit den Verantwortlichen habe ich selber noch zusammen gespielt und irgendwie schließt sich da der Kreis ein wenig. Der SVS ist noch ein echter Dorfverein mit einer schönen Sportanlage und der Philosophie, sehr auf die eigene Nachwuchsarbeit zu setzen. Ich freue mich wirklich auf die Aufgabe, die vielen alten Kumpels und meine Heimat, das Labertal. Ich möchte einfach wieder zurück zu den Basics, den Jungs auf dem Platz was beibringen und Spaß haben". Seinen neuen Job soll Dykiert - wenn es nach den Verantwortlichen des SV Sallach geht - unbedingt in der Kreisliga antreten. "Wir haben eine gute Vorrunde gespielt und stehen aktuell mit 21 Punkten gut da. Wenn wir den Klassenerhalt in der Kreisliga schaffen könnten, wäre das super für unseren kleinen Verein", sagt Abteilungsleiter Wallner abschließend.


Die SVS-Chronik in den letzten Jahren:

SaisonLigaPlatzBilanzTrainer 19/20 KL Donau-Laaber 10. 7 - 0 - 9 Kettl, Michael 7S - 0U - 9N 18/19 KK Mallersdorf 1. 17 - 6 - 3 Heiß, Markus 17S - 6U - 3N 17/18 KK Laaber 6. 14 - 4 - 8 Heiß, Markus 14S - 4U - 8N 16/17 KK Laaber 4. 15 - 3 - 8 Heiß, Markus 15S - 3U - 8N 15/16 KK Laaber 9. 10 - 4 - 12 Gottwald, Harald 9S - 4U - 12N 14/15 KK Laaber 8. 9 - 3 - 14 Gottwald, Harald 9S - 3U - 13N
Aufrufe: 09.1.2020, 12:48 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor