„Wir haben die Saison gemeinsam mit der sportlichen Leitung analysiert und sind mit der Entwicklung der Mannschaft zufrieden. Man muss halt auch die Umstände sehen, die wir im Sommer hatten“, so Kniat. Dadurch, dass nicht klar war, ob die U21 weiter bestehen würde, musste mit heißer Nadel am Kader gestrickt werden. Trotz einer insgesamt guten Vorbereitung, gestaltete sich der Start in die neue Spielzeit als äußerst holprig. Nur magere vier Punkte gab es aus den ersten zehn Partien. „Die Spieler, die aus der U19 hochkamen, brauchten Zeit, um sich an den Männerfußball zu gewöhnen. Dazu kam unsere offensive Vorstellung mit viel Ballbesitz. Wir greifen hoch an, was für die Defensivarbeit knifflig ist. Erfahrene Kräfte können das nach ein paar Wochen, junge Spieler sind längere Zeit fehleranfällig“, erklärt Kniat, dessen Analyse ergeben hat, dass 20 der zusammen 57 Gegentore durch individuelle Fehler gefallen sind. „Natürlich es ist dann auch Pech, wenn gleich jeder Fehler bestraft wird. Aber so ist es auf dem Niveau halt.“
Ein wichtiger Ratgeber sei in dieser Startphase stets der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, Christoph Müller, gewesen. „Christoph hat uns immer Mut zugesprochen, weil er wusste, dass die Probleme und die Entwicklungsschritte zu jungen Mannschaften dazugehören“, sagt Kniat.“ Ausgerechnet als es dann mit dem ersten Saisonsieg soweit war, beim 4:0-Heimerfolg am 11. Spieltag über den SC Hassel, waren die Punkte schnell wieder weg.
Drei Rückzüge verzerren das sportliche Bild der Oberliga - Paderborn testet U19-Spieler
Hassel meldete sein Team ebenso wie der TSV Marl Hüls- gegen den die Paderborner am 7. Spieltag immerhin ein Unentschieden geholt hatten, mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb ab. Vier Punkte waren für die Katz, die Paderborner blieben in der Tabelle im Keller. Im Laufe der Rückrunde verkündete allerdings auch noch Arminia Bielefeld, dass sie ihre U23 im Sommer abmelden werde. Somit stand dann doch relativ zeitnah fest, dass die Paderborner Profireserve mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr absteigen konnte. „Ich bleibe dabei, dass diese Abmeldungen der Oberliga nicht gut getan haben. Trotzdem haben wir das Beste daraus gemacht“, meint Kniat rückblickend. Speziell zur Rückrunde setzten er und sein Co-Trainer Christopher John nämlich verstärkt Spieler aus der U19 ein, nachdem klar war, dass die Mannschaft von Florian Fulland den Klassenerhalt in der Bundesliga schaffen würde. „Es ist gut, dass die Jungs bereits Seniorenluft geschnuppert haben. Druck machen wir Ihnen weiterhin nicht, aber die Hoffnung ist schon da, dass wir zur neuen Saison etwas besser starten werden“, betont Kniat. Aus sportlicher Sicht ist der Saisonverlauf der U21 des SC Paderborn 07 nach den genannten Rückzügen schnell erzählt, denn Siege und Niederlagen wechselten sich ab dem 11. Spieltag zumeist ab.
Erfolge, die aufhorchen ließen wechselten sich mit klaren Niederlagen ab
Darunter waren Erfolge, die aufhorchen ließen, wie der 6:0-Sieg beim FC Brünninghausen am 15. Spieltag oder der 2:0-Heimsieg gegen den späteren Regionalligaaufsteiger 1. FC Kaan-Marienborn am 19. Spieltag sowie der 5:0-Erfolg über Eintracht Rheine am 31. Spieltag.
Dazu gesellen sich dann aber auch eine Niederlagenserie zwischen dem 27 und 29. Spieltag mit insgesamt 12 Gegentoren. „Wir wussten seit dem 5. Spieltag, als wir einen 0:2-Rückstand gegen den FC Schalke 04 II noch in ein 2:2 gedreht haben, dass wir in der Liga mithalten können. Ebenso war uns klar, dass es immer wieder Schwankungen geben würde. Dazu kamen die wichtigen Abgänge der Führungsspieler Marc-André Kruska und Semir Saric im Winter, welche die Mannschaft super abgefangen hat. Unter dem Strich haben sich alle Erwartungen erfüllt“, sagt Kniat und lobt dabei ganz speziell seinen Co-Trainer Christopher John. „Wie er die Gegner analysiert, das Team durch Videostudien vorbereitet und wie akribisch er arbeitet, ist aller Ehren wert. Er hat einen großen Anteil an der positiven Entwicklung des Teams.“ Unter dem Strich steht für den SC Paderborn 07 II eine Oberligasaison mit 29 Punkten, acht Siegen, fünf Unentschieden, 17 Niederlangen, einem Torverhältnis von 50 zu 57 und Tabellenplatz 13. „Wir wollten eigentlich die 30 Punkte Marke knacken und unter den ersten 10 einlaufen. Aber nun gut, das ist halt so“, macht dann auch Kniat einen Haken hinter die Spielzeit 2017/2018.
Trainingsstart am 2. Juli und viele namhafte Gegner in der Vorbereitung
Am 30. Juni und am 1. Juli kommt die dann neuformierte U21 zum Laktattest zusammen. Eigentlicher Trainingsstart ist am 2. Juli. Mit Testspielen gegen Oberneuland, Rödinghausen, Norwich II, Wiedenbrück, Uphusen sowie Herford hat sich die Profireserve interessante Partien auf das Programm gesetzt. Die kommende Oberligasaison startet dann am 12. August.
Einsätze (Gesamt/Ein-/Auswechslungen): Till Brinkmann (26/0/1), Dominique Soethe (7/1/0), Koray Can Arcan (1/1/0), Janik Steringer (31/0/0), Nick Neumann (26/5/1), Jean Ghafourian (25/3/1), Sebastian Woitzyk (25/7/6), Jan-Steven Erisa (15/8/4), Pascal Itter (14/0/2), Matthias Stingl (11/0/4), Leon Fesser (5/0/0), Benjamin Lütkemeier (5/3/0), Jahir Memaj (5/3/2), Malte Kaiser (4/1/0), Luka-Nikolas Driller (3/0/1), Sebastian Wimmer (1/0/0), Marc Vucinovic (1/0/0), Thoms Bertels (1/0/1), Dardan Karimani (24/3/4), Mustafa Dogan (23/2/9), Ron Schallenberg (20/0/3), Cagatay Karaca (20/14/4), Darryl Julian Geurts (16/0/7), Fatih Ufuk (14/0/6), Anton Safonov (14/4/4), Marcel Meuter (11/7/3), Marc-Andre Kruska (8/0/2), Oliver Schindler (7/0/2), Jamilu Collins (4/0/0), Phil-Thierri Sieben (4/7/1), Dominik Bilogrevic (2/0/0), Chris Oliver Niebling (1/1/0), Jake-Robert Wilton (1/1/0), Tim Mannek (32/8/6), Semir Saric (13/1/4), Max Teipel (9/9/1), Luca Cazacu (6/5/0), Sergio Baris Gucciardo (4/1/1), Philippos Selkos (1/0/1), Alex Wall (1/0/1).
Tore: Tim Mannek (11), Janik Steringer (10), Darryl Julian Geurts, Dardan Karminai (je 7), Semir Saric (5), Leon Fesser, Fatih Ufuk, Mustafa Dogan, Jan-Steven Erisa (je 2), Cagatay Karaca, Nick Neumann, Sebastian Wimmer, Luca Cazacu, Sergio Baris Gucciardo, Philippos Selkos, Phil-Thierri Sieben (je 1).
Gelb-Rote-Karten: Matthias Stingl
Rote Karte: Fatih Ufuk, Ron Schallenberg, Jean Ghafourian